Abwasser kann, einmal technisch aufbereitet, wiederverwendet werden. Dazu dienen sogenannte Kläranlagen oder Abwasseraufbereitungsanlagen.
Dabei werden gefährliche Keime und Bakterien abgetötet. Gerade in Corona-Zeiten ist es lebensnotwendig, besondere Sorgfalt im Umgang mit der Wasserversorgung an den Tag zu legen, um die Qualität und die Gesundheit der Menschen garantieren zu können.
Wie arbeiten Kläranlagen?
Moderne Anlagen erledigen die Reinigung der Abwässer in einem mechanischen, chemischen und biologischen Verfahren. Zu den Verfahren der Abwasseraufbereitung gehört noch eine vierte Stufe. Diese bedient sich verschiedener Spezialtechniken, wie zum Beispiel der Aktivkohlefiltration oder der Ozonung. Darüber hinaus existieren Mischsysteme. Dabei handelt es sich um ein Regenentlastungssystem in Kombination mit einer Abwasseraufbereitungsanlage. Somit wird sichergestellt, dass das Kanalsystem bei starken Regenfällen nicht überläuft und gleichzeitig die Wasserqualität trotzdem gewahrt bleibt.
Das Abwasser wird zum Zulauf der Kläranlage geleitet. Dort befindet sich eine Messanlage, um die Zulaufmenge zu kontrollieren sowie ein Pumpwerk. Letzteres hebt das Abwasser in die richtige Position. Das Regenentlastungssystem kann je nach System aus einem Regenüberlauf, einem Regenrückhaltebecken oder einem Regenüberlaufbecken bestehen. Manches Mal steht eine Kombination zur Verfügung. Das Trennsystem dient zur separaten Weiterleitung des Schmutzwassers. Das Regenklärbecken leitet das gereinigte Regenwasser in ein Oberflächengewässer oder über Versicherungssysteme abgeleitet werden.
Das Abwasser wird zunächst mit Rechen mechanische vorgereinigt. So werden zunächst die groben Verunreinigungen entfernt. Die Verunreinigungen werden dann verbrannt. Unter "Sandfang" wird ein Absetzbecken verstanden, worin sich Glassplitter, Steine sowie Sand ablagern und entfernt werden. Nach der nachfolgenden nochmaligen Reinigung wird das Abwasser ins Vorklärbecken geleitet. Dabei handelt es sich ebenfalls um ein Absetzbecken, das mit verschiedenen Strömungsgeschwindigkeiten arbeitet. Dabei setzen organische Stoffe wie Fäkalien und Papier ab. Das Ergebnis dieser Behandlung wird Primärschlamm genannt.
Arten von Kläranlagen
Moderne Anlagen arbeiten mit Stickstoffentfernung. Daher entfällt bei diesen Kläranlagen das Vorklärbecken. Diese Systeme arbeiten mit Denitrifikation. Dabei wird ein Nitrat zu Stickstoff reduziert. In der biologischen Stufe werden Mikroorganismen, wie zum Beispiel Protozoen, Pilze und Bakterien eingesetzt. Als Nebenprodukt entsteht Methan. Den Abschluss bildet das Nachklärbecken. Bei einem SBR-Verfahren finden Belebung und Nachklärung in einem Becken statt. Darüber hinaus werden Tropfkörperverfahren, MBR-Verfahren, Festbettreaktorverfahren sowie Tauchkörperverfahren vor allem in Kleinkläranlagen eingesetzt.
Wonach ist eine Kläranlage ausgelegt?
Ausschlaggebend ist zunächst die Anzahl der Menschen im jeweiligen Einzugsgebiet sowie die Art der anfallenden Abwässer. Darüber hinaus spielt es eine große Rolle, ob sich in dem jeweiligen Gebiet auch Industrieanlagen befinden und wenn ja, welche. Chemieabfälle, etc. werden in keiner öffentlichen Kläranlage entsorgt, sondern müssen spezielle vom Betrieb selbst oder durch ein beauftragtes Spezialunternehmen fachgerecht entsorgt werden. Da es hier um die Gesundheit der Menschen und um die Erhaltung der Umwelt geht, gelten in diesem Bereich besonders strenge technische und rechtliche Vorschriften, Richtlinien, Bestimmungen und Gesetze. Zuwiderhandeln wird streng geahndet und kann neben saftigen Bußgeldern bis zum Verlust der Zulassung, Lizenz, Betriebsschließung und Gefängnisstrafen führen.
Warum sind Kläranlagen für unsere Gesundheit so wichtig?
Abwässer, die in Kläranlagen landen, sind meistens stark verunreinigt, enthalten Giftstoffe, Keime und Bakterien aller Art sowie Feststoffe. Aufbereitetes Wasser kann gefahrlos wiederverwendet werden. Darüber hinaus spart die Abwasseraufbereitung wichtige Ressourcen und trägt nachhaltig zum Umweltschutz ein. Die Verunreinigungen werden sicher für Umwelt und Mensch entsorgt. Gerade in Zeiten von Corona sind Kläranlagen besonders wichtig, da sie durch die Aufbereitung und Desinfektion dazu beitragen, die Gesundheit zu erhalten. Jeder braucht Wasser und das mehrmals am Tag.