23. August 2023 – Stefan Angele
Er gehört seit Langem zur Weihnachtszeit wie ein Adventskranz oder Plätzchen: der Adventskalender. Immer häufiger ist er nicht einfach mit 24 kleinen Schokoladenstücken gefüllt und Erwachsene bekommen ihn heute beinahe ebenso oft wie Kinder geschenkt. Für sie gibt es dann Kalender mit Blumensamen, Düften, kleinen Spirituosen, Spielfiguren, Tee oder auch Erotikartikeln und vielem mehr. Ein Adventskalender 2023 unterstützt auch bedürftige Menschen und leistet einen Beitrag zu Natur- und Umweltschutz.
Schenken und helfen
Das Webradio spielt die größten Weihnachtshits und dazu gibt es den ersten Spekulatius des Jahres: Wenn sich der Sommer dem Ende zuneigt, beginnen für viele langsam die Weihnachtsvorbereitungen. Auf der To-do-Liste steht dabei regelmäßig auch ein Adventskalender für die Familie, Freunde oder Kollegen. Hier wie bei Weihnachtsgeschenken geht es dann um die Frage: Womit kann ich eine Freude machen? An eine warme Mahlzeit, eine medizinische Behandlung oder ein Stück Bildung denkt dabei hierzulande wohl niemand. Doch genau das und weitere Unterstützung schenkt bedürftigen Menschen in anderen Ländern nicht nur Freude, sondern genauso ein Stück Lebensqualität. Wer zur Weihnachtszeit diese Hilfe und auch Unterstützung für Naturschutzprojekte verschenken möchte, kann das jetzt mit dem „24 Gute Taten"-Adventskalender tun. Unter anderem über 800.000 Mahlzeiten konnten über diesen Weg schon an Arme verteilt werden. Insgesamt wurden bereits über 280 Projekte in rund 70 Ländern unterstützt. Projektorganisationen bewerben sich dazu, werden von unabhängigen Experten für Hilfen ausgewählt und auch die Verwendung der Spendengelder wird später verfolgt. Spenderinnen und Spender erfahren dann jeden Tag nach dem Öffnen eines Türchens, welches Projekt sie konkret vorangebracht haben. Von der Verbraucherzentrale Hamburg kommt Lob für die Transparenz hinter diesem besonderen Adventskalender. Darüber hinaus rät sie in der Weihnachtszeit immer zum Preisvergleich bei Adventskalendern, Süßigkeiten und Schoko-Weihnachtsmännern.
Vom ersten Adventskalender bis heute
Oft wird ein Kalender aber nicht gekauft, sondern selbst gebastelt. Anleitungen oder Anregungen zum Basteln eines Adventskalenders finden sich im Internet schnell. Bei der Gestaltung oder der Bestückung sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt und jeder Kalender kann eine ganz persönliche Note erhalten. Der Gedanke, die Dezembertage bis Weihnachten separat zu zählen und damit vor allem Kindern die Wartezeit auf das Fest zu verkürzen, entstand vermutlich um 1850 herum. Damals malten Familien zum Beispiel 24 kleine Weihnachtsbilder und hängten sie überall in den Zimmern auf. Oder man legte jeden Tag einen Strohhalm in die Krippe der Weihnachtsdekoration. Ab 1902 wurden Weihnachtsuhren für Kinder populär. Jeden Tag bewegten sie darauf einen Zeiger ein Feld weiter und fanden dort dann immer neue weihnachtliche oder christliche Verse. Ein paar Jahre danach erschienen die ersten gedruckten Adventskalender. Hier wurde auf einem Bogen Papier täglich ein Bild ausgeschnitten und auf einem anderen weihnachtlich gestalteten Papier aufgeklebt. 1920 soll dann ein Pfarrer in England den Kalender mit Türchen erfunden haben. Auch hier gab es Bilder zum Sammeln. Danach dauerte es noch über 30 Jahre, bis die ersten fertigen Adventskalender mit Schokolade oder kleinen Spielzeugen in die Geschäfte kamen. Kalender mit anderen kleinen oder größeren Geschenken entwickelten sich nach der Jahrtausendwende zum großen Trend. Manches Unternehmen nutzt Adventskalender für tägliche Gewinnspiele in der Weihnachtszeit und auch Radio Hamburg zeigte jüngst eine eigene Version: den Adwitzkalender von Comedian Markus Krebs mit 24 ausgesuchten Gags für Lacher nicht nur in der Weihnachtszeit.