Handyverträge

Viele Optionen und ebenso viel Verwirrung

Ein modernes Smartphone besitzen heute die meisten Bürger. Doch erst in Kombination mit einem Handyvertrag lassen sich alle Funktionen der Geräte im Alltag einsetzen.

Jugendliche am Handy
Foto: Shutterstock

Ein unpassender Tarif schränkt die Leistung ein oder sorgt für zu hohe monatliche Kosten. Aber wie lässt sich der passende Handytarif finden und welche Punkte sind bei der Wahl entscheidend?

Wann ist es Zeit, den Tarif für das Smartphone zu aktualisieren?

Aus Statistiken geht hervor, dass 88,8 Prozent ein Smartphone besitzen. Jährlich schaffen sich zudem mehr als 20 Millionen Bürger in Deutschland ein neues Handy an. Nicht immer wird dabei der Vertrag gewechselt. Einige sind schon seit vielen Jahren beim selben Anbieter und nutzen eine alte Tarifoption. 

Wer sich ein neues Smartphone wie das iPhone 15 Pro leistet, der fährt mit einem alten Tarif oft nicht optimal. Dafür gibt es eine Reihe von Gründen. Beispielsweise limitieren ältere Tarife und Verträge oftmals die maximale Geschwindigkeit beim mobilen Surfen oder ein Betrieb im schnellen 5G-Netz ist gar nicht möglich. Ältere Mobiltelefone besitzen oft keine Option für 5G, sodass dies kein Problem darstellt. Bietet das neue Smartphone hingegen 5G, was inzwischen Standard ist, sollte auch der Handyvertrag angepasst werden. 

Dies ist jedoch nur einer der Punkte, auf die es zu achten gilt. In solchen und ähnlichen Situationen ist es auf jeden Fall ratsam, zu prüfen, welche alternativen Optionen es bei den Handyverträgen gibt.

Wie wichtig ist das Datenvolumen bei einem Handyvertrag?

Die mobile Internetnutzung am Smartphone nimmt immer weiter zu. Das liegt vor allem an dem veränderten Einsatz von diesen Geräten. Der Fokus hat sich über die Jahre immer weiter vom mobilen Telefonieren hin zur Nutzung von Apps und Funktionen, die eine aktive Internetverbindung benötigen, verschoben. 

Überall dort, wo keine WLAN-Verbindung vorhanden ist, kommt die mobile Internetverbindung des Mobilfunkanbieters zum Einsatz. Im öffentlichen Raum ist WLAN oft selten oder unsicher. Selbst WLAN in Zügen ist zuverlässig nur in ICEs vorhanden, auf anderen Strecken bietet die Bahn oft keine Internetverbindung an. 

Aus diesem Grund spielt das monatliche Datenvolumen beim Handytarif eine immer wichtigere Rolle. Das Datenvolumen legt fest, wie viel mobile Daten in Gigabyte pro Monat übertragen werden können. Wird die Grenze erreicht, treten unterschiedliche Konsequenzen ein. Dies hängt vom jeweiligen Anbieter und Tarif ab. Entweder sinkt die mobile Datenübertragungsrate auf einen Bruchteil ab, was die Nutzung von Diensten wie YouTube faktisch unmöglich macht, oder es muss zusätzliches Datenkontingent erworben werden. In einigen Fällen erfolgt auch automatisch eine Abrechnung pro zusätzliches GB an Traffic, sodass die Kosten schnell deutlich steigen.

Es ist also wichtig, einen Tarif zu wählen, der vom Datenkontingent zur eigenen mobilen Internetnutzung passt. Moderne Smartphones protokollieren exakt, wie viel Daten monatlich übertragen werden. Auf diesem Weg lässt sich also recht präzise herausfinden, welches Datenkontingent ein Handytarif bieten muss.

Es ist zudem wichtig, daran zu denken, dass die eigene mobile Internetnutzung wahrscheinlich im Laufe der Zeit weiter zunimmt. Somit sollte immer ein Tarif mit höherem Datenvolumen als eigentlich benötigt gewählt werden. Einige Mobilfunkanbieter, wie etwa O2, haben sich auch auf diesen Trend eingestellt. So bietet O2 Tarife an, bei denen das Datenkontingent mit jedem Jahr der Vertragslaufzeit automatisch steigt.

Prepaid, feste Laufzeit oder monatliche Kündigungsoption – was sind die Unterschiede?

Bei der Wahl eines Mobilfunkanbieters gibt es grundsätzlich drei Optionen, was die Laufzeit und den Typ des Vertrags betrifft. Prepaid bildet hierbei eine ganz eigene Kategorie. Hier erfolgt eine Einmalzahlung im Voraus, die dann bestimmte, genau definierte Leistungen, bereitstellt. Flats und monatliche Fixkosten sind bei Prepaid nicht Teil des Pakets.

Anders hingegen bei festen Verträgen mit monatlichen Gebühren. Diese unterteilen sich noch in Langzeitverträge und flexible Kündigungsmöglichkeiten. Bei den Verträgen mit längerer, fixer Laufzeit gibt es meist die Wahl zwischen 12 und 24 Monaten. Die Tarife mit flexibler Laufzeit erlauben es, den Vertrag mit einer Frist von einem Monat zu kündigen. 

Ein monatlich kündbarer Handyvertrag gibt also viel Flexibilität. Teilweise sind die Tarife dafür ein wenig teurer, haben weniger Leistungsumfang oder ein bestimmter Bonus wird nicht gewährt. Wer sich also sicher ist, dass er mit dem gewählten Vertrag für die nächsten zwei Jahre die richtige Option trifft, fährt meistens mit einer festen Laufzeit besser.

Rufnummernmitnahme – welche Möglichkeiten gibt es?

Wer einen neuen Handyvertrag für das eigene Smartphone gefunden hat und dafür den Anbieter wechseln will, möchte in vielen Fällen seine vorhandene Rufnummer mitnehmen. Oftmals sind Verbraucher nach wie vor davon überzeugt, dass dies nicht oder nicht immer möglich ist. Beispielsweise, wenn durch den Wechsel des Anbieters ein anderes Netz zum Einsatz kommt. 

Diese Information ist jedoch veraltet. Seit vielen Jahren ist die Rufnummernmitnahme problemlos möglich und ebenfalls gesetzlich garantiert. Seit Dezember 2021 ist dies sogar bis zu einem Monat nach dem Auslaufen oder der Kündigung eines Vertrags möglich. Auf diese Weise lässt sich die eigene Rufnummer immer zu einem neuen Anbieter und in einen anderen Tarif mitnehmen. Das ist praktisch, denn die eigenen Kontakte müssen nicht über den Wechsel der Telefonnummer informiert werden.

Welche Kostenfallen drohen bei Smartphone-Tarifen und wie lassen sich diese umgehen?

Die meisten Kostenfallen hat die Europäische Union in den letzten Jahren durch Regulierungen und Vereinheitlichungen entfernt. So sind selbst Roaming-Fallen beim Aufenthalt in anderen EU-Ländern abgeschafft. Vorsicht gilt weiterhin, wenn das Smartphone mit deutschem Vertrag außerhalb der Europäischen Union zum Einsatz kommt. Dann können hohe Roaming-Gebühren, gerade für den Datenverkehr, anfallen.

Was viele auch vergessen, sind Sonderfälle, in denen kein reguläres Mobilfunknetz vorhanden ist. Wer zum Beispiel mit der Queen Mary 2 auf Kreuzfahrt geht, kann schnell von hohen Gebühren überrascht werden. Selbst wenn das Kreuzfahrtschiff die Gewässer der Europäischen Union nicht verlässt, ist Vorsicht geboten. Oftmals steht nur eine Satellitenverbindung des Schiffs zur Verfügung und diese muss extra bezahlt werden. 

Wer auf alle diese Punkte achtet, findet gezielt den Handyvertrag, der optimal zu einem passt. In vielen Fällen lassen sich die monatlichen Kosten sogar reduzieren.

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