09. November 2021 – Stefan Angele
In weniger als einem Monat beginnt bereits die Adventszeit. Weihnachten rückt mit großen Schritten näher. Wer die kuscheligste Jahreszeit in der Hansestadt verbringt, der darf sich auf altbewährte Traditionen genauso freuen wie auf aufregende Events.
Tannenbaumwerfen im Hafen
Auch zur Weihnachtszeit liegen Seefahrer aus aller Welt im Hamburger Hafen vor Anker. Sie sind weit weg von ihren Liebsten. Die besinnlichen Feiertage werden sie nicht im Kreis der Familie, sondern mit den Crewmitgliedern verbringen. Damit das Herz der Seeleute zum Jahresende nicht allzu schwer wird, hat sich seit 1996 eine schöne Tradition in Hamburg eingebürgert.
Der Weihnachtsmann fährt auf einem Fahrgastschiff durch den Hafen und verteilt rund 50 bis 60 stattliche Nadelbäume an die Schiffe. Diese Aktion wurde vom Nordmann Informationszentrum ins Leben gerufen. Damit auch alle Kutter, Container- und Arbeitsschiffe einen Weihnachtsbaum bekommen, wirft der Weihnachtsmann persönlich die Tannen von seinem Schiff an Bord der Empfänger.
Fliegender Weihnachtsmann
Eine mehr als 30-jährige Tradition hat der fliegende Weihnachtsmann am Rathaus. In dem immer gleichen roten Kostüm mit Rauschebart steckt der Hochseilartist Rambo Bügler. Er flitzt auf seinem Schlitten in schwindelerregender Höhe über die Köpfe der Weihnachtsmarktbesucher hinweg. Damit der Nikolaus unbeschadet an seinem Ziel ankommt, trägt er unter seinem Kostüm ein feuerfestes Outfit. Denn die Funken sprühen, wenn der Schlitten abhebt.
Für das Spektakel wird extra ein stabiles Drahtseil vom geschmückten Tannenbaum bis zum Ostflügel des Rathauses gespannt. Darauf fliegt dann Rambo Bügler alias der heilige Nikolaus am Hamburger Himmel entlang. Der imposante Anblick ist Motiv vieler Weihnachtskarten. Wer selbst ein Foto von dem fliegenden Schlitten schießt, kann direkt die eigenen Weihnachtseinladungen damit verzieren.
Märchenschiffe am Jungfernstieg
Besonders beliebt bei den Kindern sind die Märchen- und Bäckereischiffe auf der Binnenalster. Die Kutter erstrahlen in weihnachtlichem Glanz. Jeden Tag gibt es ein anderes Highlight. Es werden Geschichten erzählt, Hexen und Zauberer erscheinen, Meerjungfrauen ziehen ihre Bahnen.
Auf den Backschiffen Saselbek und Sielbek lernen die Kleinen leckere Weihnachtskekse zu backen. Während der Eintritt auf den Märchenschiffen kostenlos ist, ist auf den Backschiffen ein kleiner Unkostenbeitrag zu entrichten. Bisher wurden 2,00 Euro berechnet. Mitmachen dürfen alle Kinder ab drei Jahren. Leider findet 2021 aufgrund der anhaltenden Corona-Krise das Spektakel nicht statt. Hoffentlich wird es aber im nächsten Jahr wieder aus den Booten am Jungfernstieg wieder nach Zimt, Nelken und Orangen duften. Alleine der Gedanke daran zaubert den Kleinen schon rote Bäckchen.
Beliebte Weihnachtsmärkte in Hamburg
Vielen Hamburgern wird noch immer schwer um das Herz, wenn sie an das Weihnachten 2020 denken. Aufgrund der Pandemie fanden im letzten Jahr keine größeren Events zum Jahresausklang statt. Dies dürfte sich in diesem Jahr glücklicherweise ändern.
Basis für das Stattfinden der diesjährigen Weihnachtsmärkte sind Regelungen für die Besucher. Die entsprechenden Verordnungen werden noch diese Woche angepasst. Anschließend können die Märkte dann auf verschiedene Sicherheitsmaßnahmen zurückgreifen. 3G- oder 2G-Regelungen können einberufen werden, um so den Besuch der Weihnachtsmärkte möglichst sicher zu machen. Besonders angesichts steigender Fallzahlen sind Maßnahmen durchaus sinnvoll.
Folgende Daten sind für die diesjährigen Weihnachtsmärkte bereits bekannt:
- Roncalli-Weihnachtsmarkt: 22. November bis 23. Dezember auf dem Hamburger Rathausmarkt
- Weihnachtsmarkt an der Apostelkirche: 11. November bis 25. Dezember
- Wandsbeker Winterzauber: ab 5. November mit 2G-Regelung
- Weihnachtsmarkt in der Osterstraße: 11. November bis 25. November
- Santa Pauli mit 2G-Regel ab 15. November
- Weihnachtsbummel Eppendorf ab 22. November
- Weihnachtsmarkt auf dem Tibarg: 11. - 25. November
- Winter-Pride mit 2G-Regelung ab 22. November
Da der Verlauf der Corona-Pandemie immer noch schwer vorhersehbar ist, kann es jederzeit zu kurzfristigen Programm- und Planänderungen kommen.
Weihnachtsessen in der Hansestadt
Neben den Events in der Vorweihnachtszeit, ist selbstverständlich auch der Heilige Abend von Traditionen geprägt. Eine Leserumfrage von typisch-hamburg.de ermittelte folgende TOP-Weihnachtsgerichte der Hamburger:
- Grünkohl mit Kassler oder Pinkel
- Birnen-Bohnen-Speck
- Labskaus
- Steckrübeneintopf
- Fischfilet mit Kartoffelsalat
In der Hansestadt wird an Weihnachten nach wie vor eher bodenständig und dennoch äußerst lecker gespeist.
Planten un Blomen Eisarena
In der grünen Lunge Hamburgs können sich die zusätzlichen Kalorien der Weihnachtsköstlichkeiten wieder sportlich abtrainiert werden. Jedes Jahr entsteht im Park Planten un Blomen zur Winterzeit eine der größten Eisarenen Europas. Auf 4.300 m² wird eine gigantische Schlittschuhbahn erschaffen. Auftakt ist in der Regel der 30. Oktober. Dann drehen Familien, Paare, Freunde und Singles ihre Pirouetten oder laufen auf ihren Kufen um die Wette.
In diesem Jahr gelten folgende Maßnahmen:
- Montags bis freitags: Maskenpflicht außerhalb der Eisfläche
- Samstags und sonntags: 2G-Regelung für Gäste über 18 Jahre
- Registrierung wahlweise per LUCA-App oder mithilfe eines entsprechenden Formulars
Werden die Nasenspitzen langsam rot vor Kälte, dann lohnt ein Abstecher in das Bistro. Dort gibt es sowohl Snacks als auch Getränke.
Nachdem die letzten beiden Jahre aufgrund der weltweit grassierenden Covid-19-Pandemie mit viel Verzicht und Isolation verbunden waren, deutet sich Ende 2021 langsam eine gewisse Entspannung an.
Weihnachtsmärkte öffnen wieder ihre Pforten. Familien und Freunde dürfen sich treffen. Auch wenn durch die Impfungen und andere hilfreiche Maßnahmen langsam wieder etwas Normalität einkehrt, ist dennoch Umsicht geboten.
Es ist wichtig, dass sich die Hamburger auch zur Vorweihnachtszeit an die geltenden Vorschriften halten. Nur so können nach und nach immer mehr Lockerungen eingeführt werden. Wenn alle Menschen mitmachen, dann könnte möglicherweise schon nächstes Jahr eine vollständige Rückkehr zur Normalität möglich sein.