In unserer Stadt gilt ab heue die Maskenpflicht. Das soll die weitere Ausbreitung des Coronavirus verhindern. Wo und wann müsst ihr sie tragen und was müsst ihr beachten?
Ab heute ändert sich unser Alttag in Hamburg. Es gilt nun beim Einkaufen und im öffentlichen Nahverkehr Maskenpflicht. Die Regelung gilt der Stadt Hamburg zufolge auch für öffentlich zugängliche Flächen in Einkaufscentern oder Einkaufsmeilen. Für die genannten Zwecke reichen sogenannte Alltagsmasken aus Stoff oder im Notfall auch ein Schal aus. Ausgenommen von der Pflicht sind Kinder, die jünger als sieben Jahre alt sind. Auch Menschen, die aufgrund von gesundheitlichen Beeinträchtigungen oder einer Behinderung keine Maske tragen können, brauchen keine Nasen- und Mundbedeckung zu tragen. Trotz der Masken müssen weiterhin der Sicherheitsabstand von mindestens eineinhalb Metern eingehalten werden. Das müsst ihr alles beachten!
Wo in Hamburg gilt die Maskenpflicht?
Die Atemschutzmasken müssen im Einzelhandel, auf Wochenmärkten, im öffentlichen Nahverkehr aber auch in Alten- und Pflegeheimen getragen werden, wie Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) am Dienstag im Rahmen der Landespressekonferenz bekanntgab.
Warum macht Hamburg Masken jetzt zur Pflicht?
Die bisherigen Empfehlungen zum Tragen von Masken gegen die weitere Ausbreitung der Corona-Pandemie hätten nicht ausreichend gefruchtet, sagte Peter Tschentscher. Angela Merkel und die Regierungschefs der Länder hatten bei einer Telefonkonferenz eine dringende Empfehlung zum Tragen von Schutzmasken im Einzelhandel und im öffentlichen Nahverkehr ausgegeben. "Unser Eindruck bisher ist, dass das noch nicht so richtig durchgeschlagen hat", sagte der Hamburger Bürgermeister.
Gibt es Kontrollen und gegebenenfalls Bußgelder?
"Die Einhaltung der Maskenpflicht wird selbstverständlich kontrolliert, sei es durch Polizei, kommunale Ordnungsdienste oder sonstige Verpflichtete", heißt es dazu vom Staatsministerium. Auch im öffentlichen Nahverkehr ist demnach künftig mit Kontrollen durch Polizei und Ordnungsdienst zu rechnen. Ergänzend werden auch die Mitarbeiter der VAG "im Falle des Falles Fahrgäste ansprechen und auf die Pflicht hinweisen", teilte der Verkehrsbetrieb in einer Mitteilung mit. Wer sich nicht an die Maskenpflicht hält, der muss mit einem Bußgeld rechnen. Demnach werden in Bayern bei fehlendem Mund-Nase-Schutz in Bussen, Bahnen und Geschäften 150 Euro fällig. Zudem hat die VAG das Recht, Fahrgäste, die sich konsequent weigern, von der Beförderung auszuschließen, erklärt eine Sprecherin auf Nachfrage.
Wer muss eine Maske tragen?
Die Maskenpflicht gilt für alle Personen ab dem siebten Lebensjahr, so die klare Anweisung des Staatsministeriums für Gesundheit. Kinder unter sechs Jahren müssen demnach keine Maske tragen.
Gibt es in Hamburg überhaupt ausreichend Masken für eine Maskenpflicht?
Bislang hieß es stets, dass Hamburg unter anderem deswegen keine Maskenpflicht einführen wollte, weil es nicht ausreichend Masken gibt. "Man kann schwer eine Verpflichtung aussprechen, die nicht einhaltbar ist", so Tschentscher. Inzwischen habe es jedoch das Signal vom Einzelhandel gegeben, dass Masken im großen Stil im Sortiment verfügbar sein werden.
Welche Masken reichen für die neue Maskenpflicht in Hamburg aus?
Hierbei geht es nicht um medizinische Masken – die sollen weiter primär für das medizinische Fachpersonal zur Verfügung gestellt werden. Bei der neuen Maskenpflicht in Hamburg geht es in erster Linie um die sogenannten Community-Masken. Das können kommerziell-produzierte aber auch selbstgenähte Masken sein. Formal könnte man auch einen selbstgehäkelten Schal als Schutz nehmen, so Tschentscher. Wichtig sei aber, dass die Masken nicht zu locker sitzen.
Warum gilt die Maskenpflicht nicht auch im Freien?
Bürgermeister Tschentscher weist darauf hin, dass die Masken bei einer Dauernutzung "durchfeuchten" würden – und dann die Schutzwirkung nachlassen würde. Deswegen gilt der Gesichtsschutz nur für Orte, an denen es eng werden könnte, etwa Busse und Bahnen. Im Freien, so Tschentscher, sei jedoch Abstand der beste Schutz.
Wer kontrolliert, ob die Masken getragen werden?
Laut Innensenator Andy Grote ist in erster Linie jede Person für sich selbst verantwortlich. In Geschäften müssten jedoch Geschäftsführer auf die Umsetzung achten, in Bussen und Bahnen sei das Wachpersonal verantwortlich.
Wird es in Hamburg Strafen geben, wenn man sich nicht an die Maskenpflicht hält?
"Das kann im Zweifel als Ordnungswidrigkeit verfolgbar sein", so Grote. Das werde der Senat jedoch davon abhängig machen, wie sich die Lage in unserer Stadt entwickelt. Also: Wenn es größere Probleme mit Verstößen gibt, will der Senat handeln. Die Polizei würde einen Blick auf die Situation haben.