Einkaufszentren öffnen ab Montag wieder

Bürgermeister verkündet Lockerungen für Hamburg

Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher hat am Freitagnachmittag (17. April 2020) erste Corona-Lockerungen für Hamburg verkündet.

Am Freitagnachmittag hat Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher die ersten Lockerungen aus der Corona-Krise für Hamburg bekannt gegeben. So dürfen kleinere Läden und auch Einkaufszentren ab kommenden Montag (20. April) wieder öffnen.

Einkaufszentren dürfen öffnen

Kleinere Läden und Einkaufszentren bis zu einer Fläche von 800 Quadratmeter dürfen ab Montag (20. April) wieder öffnen. Das gelte auch für Läden in Einkaufszentren, Malls und Passagen. Auch Geschäfte mit einer Verkaufsfläche von über 800 Quadratmeter dürfen öffnen, sofern sie ihre Verkaufsfläche entsprechend verkleinern. In den Zentren müsse in den allgemeinen Bereichen zwischen und vor den Geschäften die Abstandsregelung von 1,50 Meter eingehalten werden. Es darf nirgendwo zu einer Ansammlung von Menschen kommen, das hat der Einzelhandel sicherzustellen. Die Lockerungen gelten darüber hinaus im Kfz-Handel, im Fahrrad-Handel und bei Buchläden sowie bei den Frisören (ab 4. Mai). Keine Lockerungen gibt es aktuell in den Gastronomiebereichen.

Schulen und Kitas

Hamburgs Schulen werden ab dem 27. April ihre Türen schrittweise für erste Unterrichtsangebote öffnen. Diese Angebote werden auf einzelne Klassenstufen beschränkt. Beginnen werden die Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen. Das sind die Klassen 9 der Stadtteilschulen, die Klassen 10 der Stadtteilschulen und Gymnasien sowie die letzten Jahrgänge, die jetzt gerade das Abitur machen an Stadtteilschule und Gymnasium. Außerdem zählen die Berufsschulen und Sonderschulen dazu, in denen ebenfalls Abschlüsse anstehen.

Ab dem 4. Mai soll die Klasse 4 in ein Unterrichtsangebot eingebunden werden. Und auch das vorletzte Jahr vor dem Abitur werde dem folgen. Bis zu den Maiferien haben die Schulen Zeit, das Unterrichtsangebot aufzubauen. Die Klassen werden in zwei kleine Lerngruppen aufgeteilt, die abwechselnd in der Schule und zu Hause Unterricht haben werden. Dadurch sind immer nur die Hälfte der Schüler jeweils in der Schule. Mit der Halbierung soll sichergestellt werden, dass der Unterricht jeweils immer nur in einem Klassenraum stattfindet, damit die Schülerinnen und Schüler nicht durch das Gebäude laufen und sich begegnen. Jeder Schüler hat in seinem Klassenraum seinen eigenen Platz, der auch nur von ihm besetzt werden soll.

Ein umfangreiches Hygienekonzept werde in den Schulen umgesetzt. Dazu wird aktuell ein Konzept erarbeitet, das in der kommenden Woche jeweils mit den Schulen spezifiziert wird. Es wird keinen Unterricht geben, solange kein entsprechendes Konzept vorliegt.

Bei den Kitas soll die Notbetreuung ausgeweitet werden, so dass weitere Bedarfs- und Berufsgruppen wie Alleinerziehende einbezogen werden können. Hier sollen die Menschen unterstützt werden, bei denen es keine Alternative zur Tagesbetreuung gibt.

Keine Maskenpflicht, aber eine Empfehlung

Eine generelle Maskenpflicht gibt es in Hamburg nicht. Dennoch weist Wirtschaftssenator Westhagemann daraufhin, dass im öffentlichen Nahverkehr und in Geschäften nach Möglichkeit eine Maske getragen werden soll.

Größere Feste dürfen nicht stattfinden

Hamburg will im Gegensatz zu Schleswig-Holstein Veranstaltungen bis zu 1000 Teilnehmern nicht genehmigen. Konzerte, Theaterstücke, Hochzeiten oder andere Familienfeste bleiben "bis auf Weiteres" nicht gestattet, so Peter Tschentscher. "Wobei wir hier nicht sicher sind, ob wir zu gegebener Zeit – vielleicht im Juni – eine neue Regelung finden können." Theaterstücke können bis Ende Juni nicht stattfinden, ergänzte Hamburgs Bürgermeister.

Weitere Lockerungen in Planung

Für Bürgermeister Peter Tschentscher ist "der Erfolg unserer bisherigen Maßnahmen so gut, dass wir uns jetzt in diese vorsichtigen Lockerungen wagen können." Dabei dürfe nicht zu viel riskiert werden. Deshalb seien vorerst nur Lockerungen für die "drei wichtigsten Bereiche" Einzelhandel, Schulen und Kitas beschlossen worden.

In zwei Wochen solle aber auch über die Bereiche Sport, Kultur und Kinderspielplatz gesprochen werden. Voraussetzung für weitere Lockerungen sei laut Tschentscher, dass die Reproduktionsrate nicht den Faktor 1 überspringe. Aktuell liegt dieser nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) bei 0,7. Das bedeutet, dass im Schnitt ein Infizierter 0,7 weitere Menschen ansteckt.

undefined
Radio Hamburg Live
Audiothek