15. Januar 2021 – Sebastian Tegtmeyer
Wegen der kritischen Corona-Lage ziehen Bund und Länder ihre Beratungen über mögliche schärfere Beschränkungen auf nächste Woche vor.
An diesem Dienstag um 14 Uhr ist dazu eine Konferenz von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidenten der Länder geplant, wie Regierungssprecher Steffen Seibert am Freitag in Berlin sagte. Ursprünglich war die nächste Bund-Länder-Schalte für den 25. Januar angesetzt. Hintergrund ist eine Diskussion über zusätzliche Maßnahmen. Ein bereits verschärfter Lockdown ist vorerst bis zum 31. Januar vorgesehen.
Stärkere Nutzung von Homeoffice - aber keine Einstellung des ÖPNV
Seibert sagte, die Zahl der Neuinfektionen sei weiterhin viel zu hoch. Dazu komme das neue Risiko einer Virus-Mutation, die in Irland und Großbritannien zu einem extremen Anstieg der Fälle geführt habe. Nötig sei, noch mehr zu tun, um Kontakte zu reduzieren. Dazu gehöre eine stärkere Nutzung von Homeoffice. Auch im öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) mit Bussen und Bahnen gehe es darum, Wege zu finden, wie Kontakte unter Fahrgästen ausgedünnt werden könnten. Dies heiße aber nicht, den ÖPNV einzustellen, betonte der Regierungssprecher.
Ziel: weniger als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner
Zielmarke bleibe, in Deutschland zu einem Niveau von weniger als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen zu kommen, bekräftigte Seibert. "Wir sind im Moment nicht schnell genug auf dem Weg hin zu diesem Zielwert." Es sei aber nicht demotivierend, sondern sehr motivierend, wieder in einen Zustand wie im Sommer und im frühen Herbst zu kommen, bei dem das Gesundheitssystem in der Lage gewesen sei, das Pandemiegeschehen einigermaßen zu kontrollieren. Dies sollte Grund genug sein, Anstrengungen nun nochmals zu verstärken.
(dpa)