Bei WhatsApp & Co.
Im Zuge des Coronavirus in Deutschland und dem Rest der Welt kursieren im Netz immer mehr Meldungen, die so gar nicht stimmen. Hier klären wir auf!
Die Seite Mimikama informiert derzeit über alle Fake-Infos, die rund um Corona aufkommen. Das ist ein Verein, der sich die Aufklärung über Internetmissbrauch auf die Fahne geschrieben hat. Momentan kursieren rund um das Coronavirus, das sich immer stärker in Deutschland und dem Rest verbreitet zahlreiche Fakenews. So werden beispielsweise bei WhatsApp viele gefälschte Zeitungsartikel verschickt, die es so nie gegeben hat. Hier wollen wir euch einmal über die momentan häufigsten Fakes aufklären, damit ihr möglicherweise nicht selbst so einen Artikel bekommt, ihn glaubt und dann vielleicht sogar weiterleitet und damit das Problem unwissend noch größer macht.
Vorsicht vor gefälschten Artikeln
Auf einem besonders häufig verbreitete Screenshot liest man "Zwei weitere Corona-Virus Fälle in Aschaffenburg bekannt". Die Aufnahme selbst soll eine Schlagzeile des "Main-Echo" vom 29. Januar 2020 darstellen. Auch ein angeblicher Artikel von "Zeit Online", der ein Horrorszenario über den Coronavirus in Baden-Württemberg beschreibt, kursiert. Darin wird erklärt, dass es am dem 29. Februar im Raum Göppingen und Esslingen Mundschutzpflicht gibt, da es rund 10.000 Infizierte und 8 Todesfälle gegeben hat. Fakt ist: Beides sind Fälschungen, die nichts mit der Wirklichkeit gemein haben.
Schlichtweg Unsinn: Amerikanische Truppen marschieren in Europa ein
Im Zuge der Coronakrise ist auch ein Facebook-Post unterwegs, in dem behauptet wird, dass Europa während der Coronapandemie von knapp 40.000 US-Soldaten eingenommen werden soll. Diese Truppen seien immun gegen den Virus. Beides ist falsch. Gemeint ist das NATO-Manöver "Defender Europe 20", das eigentlich von Januar bis Mai in Europa hätte stattfinden sollen und das als größte Militärübung in der Geschichte der NATO angelegt war. Die Anzahl der Soldaten stimmt, doch die Zusammensetzung kam aus allen NATO-Partnerländern. Am 16. März wurde die Übung wegen des Coronavirus dann aber abgebrochen
Falschmeldung: Zusammenhang zwischen Ibuprofen und Covid-19-Erkrankungen
Eine Falschmeldung, die nach Ausbruch des Virus in Europa besonders häufig die Runde macht, ist die Meldung, dass es einen fatalen Zusammenhang zwischen der Einnahme von Ibuprofen und schweren Krankheitsverläufen durch das neuartige Coronavirus geben würde. Demnach gäbe es wissenschaftliche Forschungsergebnisse der Wiener Uniklinik, die diese Vermutung untermauern würden. Die Uni Wien hat sich inzwischen zu der Meldung geäußert und erklärt, dass es sich dabei um Fakenews handeln würde, die in keinerlei Verbindung zur Wiener Uniklinik steht.
Achtung, bei den derzeit kursierenden WhatsApp-Text- und Sprachnachrichten rund um angebliche Forschungsergebnisse der "Wiener Uniklinik" zu einem Zusammenhang zwischen Ibuprofen und Covid19 handelt es sich um #FakeNews, die in keinerlei Verbindung mit der #MedUniWien stehen.
WhatsApp-Kettenbriefe mit falschem Inhalt
Aktuell machen zudem zwei WhatsApp-Kettenbrief zum Coronavirus die Runde, die viele Menschen im Moment verunsichern. Die Insiderinformationen stammen angeblich direkt aus China. In diesen Infos wird erklärt, woran man das Virus erkennt und wie man sich davor schützen kann. Bei diesen Kettenbriefen handelt es sich um miserable Übersetzungen. Zudem konnten diese Kettenbriefe mit keinem Fakt belegt und bewiesen werden.
- Kettenbrief 1 startet so: Onkel und Nichte meines Klassenkameraden haben einen Masterabschluss und arbeiten im Shenzhen Hospital.
- Kettenbrief 2 startet so: Ich sende Text ohne Bearbeitung und Bearbeitung. Aber alles ist klar. Und es kann
In einem weiteren Kettenbrief wird darüber hinausgehend behauptet, Zwiebeln helfen gegen Grippe und sogar gegen den neuen Coronavirus. Angeblich "saugen" aufgeschnittene Zwiebeln Viren und Bakterien aus dem Körper und der Luft. Dabei handelt es sich jedoch um einen alten Gesundheitsmythos, Zwiebeln haben keine "Schwammfähigkeit" gegen Keime.
Fakeshops verkaufen angebliche Hilfsmittel
Das LKA Niedersachsen warnt vor einem angeblichen Medizinshop, der unter anderem Atemschutzmasken anbietet. Mittels einer Spammail verschicken die Täter ihr Angebot an zahlreiche Mailempfänger. Hier werden Atemschutzmasken angeboten, die derzeit in vielen Shops, Apotheken, Baumärkten usw. aus Angst vor dem Coronavirus vergriffen sind. Dabei missbrauchen die Täter den Firmennamen eines real existierenden Unternehmens aus Deutschland, welches auch für diverse Apotheken zuständig ist.
Etikett weist schon seit Jahren auf Coronavirus hin?
Im Netz kursiert zudem noch ein Screenshot eines Desinfektionsmittels, auf dem angeblich bereits vor dem "Coronavirus" gewarnt werde, Es wird behauptet, dass "der" Coronavirus somit bereits seit 2016 bekannt sei, es sich also nur um einen Hype handele. "Coronavirus" ist aber der Name einer ganzen Virenfamilie, das Datum auf dem Etikett ist der Druckstand.
Betrüger nutzen Coronakrise aus
In drei Fällen haben Betrüger versucht, mit einer angeblichen Coronavirus-Erkrankung, an Bargeld zu kommen. Zwei Oberhavelerinnen im Alter von 82 und 67 Jahren erhielten am 27.2.2020 Telefonanrufe. In beiden Fällen gab sich ein Mann als vermeintlicher Enkel aus, der sich aufgrund einer Erkrankung mit dem Corona-Virus gerade in Behandlung befindet und dafür Geld benötigt. In beiden Fällen wurden 100.000 Euro gefordert. Beide Damen gingen nicht auf die Forderungen ein, beendeten die Gespräche und erstatteten Strafanzeige.
News immer doppelt checken
Wenn ihr also einen Screenshot, Nachricht oder Ähnliches zugeschickt bekommen solltet, checkt diese Nachricht vorher noch einmal. Am besten macht ihr das über einen kurzen Check im Netz. Hier bietet sich die Website "Mimikama" an, die Fake-News aus dem Netz sammelt und überprüft.