Reisen in der EU

Gibt es doch noch Hoffnung auf Sommerurlaub?

Viele haben sich schon damit abgefunden, dass der Sommerurlaub 2020 ins Wasser fällt. Jetzt scheint es aber doch noch Hoffnung zu geben!

Sommerurlaub Strand Sonnenbrille Reisepass
Foto: Shutterstock

Viele von uns bangen aufgrund des Coronavirus um ihren Sommerurlaub. Jetzt macht uns NRW-Ministerpräsident Armin Laschet aber neue Hoffnung! In diese Länder können wir im Sommer eventuell wieder einreisen...

Hoffnung auf Sommerurlaub in Europa

Armin Laschet macht Hoffnung, dass doch noch eine Chance auf Sommerurlaub im Ausland besteht. Der Bild-Zeitung sagte der CDU-Politiker, dass neben Reisen in Deutschland seien auch Sommerferien im europäischen Ausland denkbar seien: "Wir werden ab 11. Mai, ab 15. Mai erleben, dass in Frankreich beispielsweise der Lockdown beendet wird." Mit dem Nachbarland Niederlande wolle man sich in naher Zukunft abstimmen – "viele unserer Bürger fahren dort oder in Belgien an die Küste." Sogar für den Urlaub am Mittelmeer sieht Laschet noch Chancen, wenngleich er mit Verweis auf die bis Mitte Juni geltende weltweite Reisewarnung der Bundesregierung derzeit nicht zu Buchungen rät.

Sommerurlaub doch noch möglich?

Balearen
Hoffnung auf einen möglichen Sommerurlaub auf den Balearen und den griechischen Inseln machte der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß. Er glaubt, dass ein Urlaub unter bestimmten Umständen möglich sein kann. "Wenn es dort kaum noch Neuinfektionen gibt und die medizinische Versorgung funktioniert, könnte man auch über einen Sommerurlaub dort nachdenken", sagte der Staatssekretär dem "Tagesspiegel". Doch nicht alle Regionen richten sich dabei nach demselben Zeitplan: Die kaum von dem Coronavirus betroffenen Inseln El Hierro, La Graciosa und La Gomera (Kanaren) sowie die Insel Formentera (Balearen) dürfen Phase null überspringen und direkt in Phase eins mit der Öffnung erster Geschäfte und Lokale eintreten. Die Kundenzahl bleibt jedoch wie im gesamten Land zunächst beschränkt: In der ersten Phase dürfen Restaurants beispielsweise 30 Prozent ihrer Tische belegen.

Dänemark
Dänemark hat seine Grenzen auch für Urlauber geschlossen und einen Einreisestopp bis zum 10. Mai 2020 verhängt. So schnell wird sich das wohl auch nicht ändern: Die in der Coronakrise ergriffenen Maßnahmen hätten schwere Folgen für den Tourismus, sagte Justizminister Nick Hækkerup am Mittwoch im Parlament in Kopenhagen. So wie die Situation derzeit aussehe, sollten Touristen seiner Ansicht nach aber nicht nach Dänemark einreisen dürfen, da sie möglicherweise eine Coronavirus-Infektion mit ins Land bringen könnten. Man müsse erst die Ergebnisse der bisherigen Lockerungen der Corona-Maßnahmen abwarten, bevor Weiteres geändert werden könne.

Frankreich
Seit dem 17. März 2020 gilt in Frankreich eine strikte Ausgangssperre. Diese wird ab dem 11. Mai schrittweise gelockert. Außerdem wird über eine Verlängerung des Ausnahmezustands um zwei Monate bis zum 10. Juli diskutiert. Hotels, Bars und Restaurants bleiben mindestens bis zum 2. Juni geschlossen. Am 14. Mai will eine Ministerkonferenz über die Öffnung von Hotels und Campingplätzen im Sommer beraten. Eine Entscheidung über all diese den Tourismus betreffenden Fragen will die Regierung in der zweiten Maihälfte treffen. Kleinere Museen sollen ab 11. Mai wieder Besucher empfangen können - große Museen wie der weltberühmte Louvre in Paris werden ihre Türen wohl nicht vor September wieder öffnen, bisher sind sie offiziell mindestens bis 2. Juni geschlossen. Wer zurzeit nach Frankreich einreisen will, benötigt eine selbst ausgefüllte "internationale Einreisebescheinigung". Bei der Rückkehr nach Deutschland muss eine zweiwöchige Quarantäne eingehalten werden. An den Stränden der französischen Riviera könnten sich Urlauber aller Voraussicht nach sowieso erst frühestens im Juni sonnen. Die Strände Frankreichs bleiben generell bis mindestens 1. Juni für die Öffentlichkeit geschlossen, kündigte Regierungschef Édouard Philippe bei der Vorstellung der Lockerungspläne ab dem 11. Mai an. Weiteres ist zurzeit nicht bekannt.

Fuerteventura
Die beliebte kanarische Insel Fuerteventura darf noch nicht am 4. Mai in die Phase eins mit den ersten Lockerungen der strengen Corona-Beschränkungen starten. Die Insel beginnt am 11. Mai mit den ersten Lockerungsmaßnahmen. Ab dann wird die mögliche Einreise immer wahrscheinlicher.

Griechenland
Heimaturlaub in Deutschland wird dank fortschreitender Corona-Lockerungen der Bundesregierung immer wahrscheinlicher. Und nun bastelt auch Griechenland an einem Konzept, durch das Touristen in dem Land ihren Sommerurlaub verbringen können, ohne sich oder andere dabei einem erhöhten Gesundheitsrisiko auszusetzen. "Griechenland hat die Krise relativ gut überstanden, hat wenige Infektionen – Mallorca auch", sagte Laschet bei BILD Live. "Man wird die Konzepte anschauen müssen, wie Europa als Ganzes vorankommt. Wann kommen wir zu dem Punkt, dass wir die Grenzschließung beenden?

Kroatien
17 Prozent des Bruttoinlandsprodukts werden vom Tourismus generiert. Umso bitterer, dass seit dem 19. März keine Urlaubsreisen möglich sind, die Einreisesperre gilt bis mindestens 15. Mai. Wer dennoch aus Deutschland einreisen kann, muss in 14-tägige häusliche Quarantäne. Das Land macht Druck auf eine Öffnung der Grenzen für Urlauber. Vorgeschlagen wird die stufenweise Inbetriebnahme von Fremdenverkehrseinrichtungen: zuerst Campingplätze, dann Privatzimmer und Ferienhäuser, dann nautischer Tourismus wie die Vermietung von Segelbooten und Jachten. Man beobachtet die EU-Diskussion um Sommerreisen, verhandelt aber auch selbst direkt mit Slowenien und Österreich, um Reisen zwischen den Ländern zu ermöglichen. Mit Tschechien wurde bereits ein entsprechendes Abkommen vereinbart: Tschechische Touristen müssen demnach einen Nachweis erbringen, dass sie nicht mit dem Coronavirus infiziert sind.

Mallorca
Auf der beliebtesten Urlaubsinsel der Deutschen geht die Zahl der Neu-Infektionen mit Corona ebenfalls zurück. Wie die „Mallorca Zeitung“ am Montag schreibt, verzeichnete die Insel in den vergangenen 24 Stunden keine Neuinfektionen. Ein Grund für Entwarnung ist dies allerdings nicht. Mallorca startet wie weite Teile Spaniens mit Phase null des Plans und bereitet sich auf erste Lockerungen vor, die frühestens ab dem 11. Mai in Kraft treten.

Niederlande
Zwischen den Niederlanden und Deutschland finden derzeit keine Grenzkontrollen statt. Wer über Flughäfen aus Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen oder anderen Risikogebieten einreist, muss mindestens bis zum 20. Mai 2020 ein Gesundheitszeugnis mit sich führen. Dies muss vor Reiseantritt am Flughafen ausgefüllt werden. Allerdings müssen die Einreisenden sich in eine zweiwöchige Quarantäne begeben. Die auch bei deutschen Urlaubern beliebte niederländische Nordseeprovinz Zeeland öffnet ihre wegen Corona geschlossene Tür einen Spaltbreit: Seit vergangenem Freitag dürfen die Tourismusbetriebe der Region zunächst 15 Prozent ihrer Bettenkapazität wieder an Schlafgäste vermieten. Der Beschluss gilt zunächst bis zum 22. Mai. Viele Campingplätze und Bungalowparks sind geschlossen oder aber vermieten nur unter besonderen Bedingungen an Touristen.

Österreich
Die Alpenrepublik ist bei den Lockerungsmaßnahmen weit vorne. Ausgangsbeschränkungen gibt es seit vergangenen Freitag nicht mehr. Sei dem 2. Mai dürfen alle Geschäfte und fast alle Dienstleister wie Friseure wieder öffnen. Die Hygieneregeln wie Mindestabstand von einem Meter und das Tragen von Mund-Nasen-Schutz in Geschäften sowie öffentlichen Verkehrsmitteln gelten weiter. Am 15. Mai öffnen die Restaurants, am 29. Mai alle Beherbergungsbetriebe. Wichtige Wiener Museen öffnen früher als geplant. Nach dem Belvedere will unter anderem das Kunsthistorische Museum (KHM) zu Pfingsten wieder Besucher zulassen. Als besondere Geste hat sich das KHM für ein "pay as you wish"-Modell für den Juni entschieden, bei dem jeder Besucher den Eintrittspreis selbst bestimmt. Zurzeit müssen Reisende an der Grenze zwischen Deutschland und Österreich im Rahmen der Kontrolle ein ärztliches Zeugnis vorweisen. Österreich hofft, dass ab dem Hochsommer der Tourismus mit Ländern wie Deutschland wieder anlaufen kann. Das Schicksal vieler Betriebe hängt von der Reiselust speziell der Deutschen und Niederländer ab. Der Tourismusberater Ennemoser Consulting befürchtet ein Abrutschen der Übernachtungszahlen auf das Niveau der Siebzigerjahre - von zuletzt 153 Millionen auf nur noch 89 Millionen in diesem Jahr.

Spanien
Von den schrittweisen Öffnungen profitieren jedoch zunächst ausschließlich Menschen, die in Spanien leben. Die Grenzen sind derzeit noch für Touristen geschlossen. Wann Deutsche wieder nach Spanien reisen können, ist noch unklar. Die Bundesregierung hat die weltweite Reisewarnung vorerst bis zum 14. Juni 2020 verlängert. Innerhalb des südeuropäischen Landes ist das Reisen ab dem 22. Juni wieder erlaubt.

Spanien gehört zu den am schlimmsten von der Corona-Pandemie betroffenen Ländern in Europa. Gleichzeitig ist es das zweitbeliebteste Reiseziel der Welt. Der Tourismus macht zwölf Prozent des spanischen Bruttoinlandsprodukts aus, 13 Prozent der Beschäftigten sind in dem Sektor angestellt. Besonders für die Inseln sind Urlauber von essenzieller Bedeutung: Laut der spanischen Zeitung „El Pais“ verzeichnete La Gomera im Vorjahr über 700.000 Touristen.

Teneriffa
Während die kanarischen Inseln La Gomera, El Hierro und La Graciosa bereits früher lockern dürfen, gelten für Teneriffa die gleichen Regelungen wie für die restlichen Teile Spaniens. Erste Geschäfte dürfen ab dem 11. Mai wieder öffnen.

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