12. Oktober 2022 – Zoe Groening (deaktiviert 16.07.24)
Bestattung vor 10.500 Jahren
Ältestes Grab Norddeutschlands zwischen Hamburg und Lübeck gefunden
Es gilt als ältestes Grab Norddeutschlands. Bei Grabungen im Duvenseer Moor haben Archäologen die Reste einer Brandbestattung gefunden, die vor etwa 10.500 Jahren angelegt wurde. Nun wollen sie diese in einem Block bergen.
Foto: Jessica Lewis, Pexels
12.10.2022
Beitrag anhören: Marc Elvers aus der Nachrichtenredaktion über das älteste Grab Norddeutschlands
Archäologen haben bei einer Ausgrabung im Duvenseer Moor im Kreis Herzogtum Lauenburg ein etwa 10.500 Jahre altes Brandgrab mit menschlichen Knochen entdeckt. "Wir haben den ältesten bekannten Norddeutschen", sagte Ausgrabungsleiter Harald Lübke am Mittwoch (12.10) bei der Vorstellung des Fundes im Kreis Herzogtum Lauenburg. Mit Norddeutschland meine er den Bereich nördlich der Mittelgebirge.
Mehr Erkenntnisse über die Menschen der Mittelsteinzeit
"Für mich ist das eine Sensation", sagte der in Wismar lebende Archäologe. Die Forscher erhoffen sich von dem Fund mehr Erkenntnisse darüber, wie die mittelsteinzeitlichen Jäger, Fischer und Sammler der Region mit ihren Toten umgingen. Sie fanden diverse Menschenknochen, von dem Schädel des Menschen fehlt aber jede Spur. Einige der Knochen sind nicht komplett verbrannt. Lübke hofft darauf, durch sie an DNA zu gelangen. "Das wäre eine wahre Schatzkammer", sagte er. Nach Angaben des Archäologischen Landesamts handelt es sich um die erste mesolithische Bestattung, die in Schleswig-Holstein entdeckt wurde. Die Experten sprechen deshalb vom ältesten Grab Norddeutschlands. Aus Südskandinavien und Mecklenburg-Vorpommern bekannte Gräber steinzeitlicher Jäger- und Sammler seien sehr viel jünger und gehörten bereits in das sogenannte Spätmesolithikum nach 8000 vor heutiger Zeit. Lediglich bei Hammelev in Jütland, Dänemark, gebe es einen ähnlich alten Fund.
Untersuchung im Museum der Archäologie in Schleswig
Experten wollten das Brandgrab noch am Mittwoch mit Hilfe des Grundbesitzers Paul Petersen in einem Stück bergen. Den Block wollen sie später in den Werkstätten des Museums für Archäologie in Schleswig unter kontrollierten Laborbedingungen untersuchen, um beispielsweise Alter und Geschlecht zu bestimmen. Die Todesursache zu klären, sei bei verbrannten Knochen dagegen schwierig, sagte Lübke.
Weitere News On Air
Weitere Nachrichten aus Hamburg, Deutschland und der Welt hört ihr immer zur vollen Stunde bei uns im Programm. Holt euch einfach unsere kostenlose App, hört uns über euren Smartspeaker oder schaltet mit einem Klick unten auf den Playbutton das Webradio ein. Zum Nachhören gibt's das Ganze natürlich auch noch mal als Podcastangebot.
30. März 2023 – Sebastian Tegtmeyer
Hier geht's zum Programm von Radio Hamburg
Radio Hamburg Live Stream
Eure Mega-Hits für die schönste Stadt der Welt und dazu alle wichtigen News aus Hamburg, Deutschland und der Welt hört ihr bei uns im Programm.
(Quelle: dpa)