28. Januar 2025 – Chiara-Lee Haartje

Verstöße an roten Ampeln

ADAC-Erhebung: E-Scooter-Fahrer missachten Ampeln besonders häufig

Eine ADAC-Erhebung zeigt: Rund 16 % der E-Scooter-Fahrer missachten rote Ampeln – mehr als jede andere Gruppe. Auch Fußgänger und Radfahrer fallen auf. Der ADAC fordert strengere Kontrollen und setzt auf intelligente Ampelsysteme zur Unfallvermeidung.

E-Scooter
Foto: Karolis Kavolelis / Shutterstock.com

Ob aus Zeitdruck oder Ungeduld – rote Ampeln werden im Straßenverkehr immer wieder ignoriert. Besonders auffällig ist das Verhalten von E-Scooter-Fahrern und Fußgängern in Hamburg. Eine aktuelle Erhebung des ADAC zeigt, dass sie häufiger als andere Verkehrsteilnehmer die rote Ampel missachten.

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28.01.2025
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KI-gestützte Analyse an Hamburger Kreuzungen

Für die Untersuchung hat der ADAC an vier stark frequentierten Kreuzungen in Hamburg an einem Werktag im Oktober 2024 ein KI-gestütztes Kamerasystem eingesetzt. Über einen Zeitraum von jeweils vier Stunden wurden Rotlichtverstöße dokumentiert.

E-Scooter-Fahrer als häufigste Ampel-Sünder

Von insgesamt 14.636 Verkehrsteilnehmern hielten sich rund 6,5 Prozent nicht an das Rotlicht. Besonders auffällig waren die E-Scooter-Fahrer: Obwohl sie die kleinste Gruppe darstellten, fuhren etwa 16 Prozent von ihnen trotz roter Ampel weiter. Auch Fußgänger ignorierten das Signal oft – etwa 13 Prozent von 5.625 gezählten Personen liefen über Rot. Bei den 1.422 beobachteten Radfahrern lag die Quote bei rund acht Prozent. Vergleichsweise diszipliniert waren Autofahrer: Lediglich etwas mehr als ein Prozent der 7.525 erfassten Kfz-Fahrer missachtete die rote Ampel.

Bundesweite Untersuchung bestätigt Hamburger Trend

Neben Hamburg führte der ADAC die Erhebung auch in Berlin, München, Köln und Leipzig durch. Insgesamt wurden 66.158 Verkehrsteilnehmer registriert, von denen 2.833 eine rote Ampel überfuhren. Erneut fielen die E-Scooter-Fahrer besonders auf: Mit einer Verstoßquote von über 14 Prozent lagen sie bundesweit an der Spitze.

Bußgelder und Fahrverbote: Was Verstöße gekostet hätten

Wären die registrierten Verstöße geahndet worden, hätten die betroffenen Verkehrsteilnehmer Bußgelder in Höhe von insgesamt 158.000 Euro zahlen müssen. Zusätzlich wären 1.573 Punkte im Flensburger Zentralregister eingetragen und 164 Fahrverbote von jeweils einem Monat verhängt worden. Trotz empfindlicher Strafen zeigt die Erhebung, dass Rotlichtverstöße im Straßenverkehr weiterhin ein großes Problem darstellen.

Rotlichtverstöße als Unfallursache

Laut der Verkehrsunfallstatistik 2023 der Hamburger Polizei gehören Rotlichtverstöße und die Missachtung der Vorfahrt zu den häufigsten Unfallursachen mit Personenschäden. Sie waren für 10,2 Prozent aller Unfälle mit Verletzten verantwortlich. Insgesamt wurden 1.050 Menschen verletzt – ein Anstieg um 177 Fälle im Vergleich zu 2019.

ADAC fordert strengere Kontrollen und intelligente Ampeln

Um die Verkehrssicherheit zu erhöhen, spricht sich der ADAC für konsequentere Ampelkontrollen aus. Zudem könnte das Projekt „Ampel der Zukunft“ Abhilfe schaffen. Dieses System erkennt große Gruppen, Kinder, ältere Menschen und Rollstuhlfahrer und passt die Grünphasen für Fußgänger und Radfahrer entsprechend an. Auch Einsatzfahrzeuge sollen priorisiert werden, um den Verkehrsfluss insgesamt sicherer und effizienter zu gestalten.

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(Quelle: dpa)

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