24. Juni 2020 – Stefan Angele

iOS 14, neue Prozessoren & vieles Mehr

Apple präsentiert haufenweise Neuheiten

Collage der neuen Funktionen von iOS 14 auf einem iPhone
Foto: Apple

Für Technik-Nerds ist die WWDC (Worldwide Developers Conference) neben den Apple Keynotes im Herbst eines der Highlights im Jahr. Anderes als die Keynote, bei der meist neue iPhones und andere Apple-Geräte präsentiert werden, konzentriert sich die WWDC auf neue Software und richtet sich damit eher an Entwickler als an Käufer. Trotzdem gab es bei der diesjährigen Softwarekonferenz auch für Laien viele spannende Neuerungen, die bald auf den Apple-Geräten Einzug halten werden.

Große Überraschung kommt aus dem Hardware-Bereich

Die größte Überraschung des WWDC 2020 kommt dabei aber gar nicht aus der Software-Ecke sondern steckt unter dem Gehäuse der meisten Apple-Geräte. Apple bricht nämlich aus der eingefahrenen Spur der PC-Branche aus und stellt seine Mac-Computer von Intel-Prozessoren auf Chips aus eigener Entwicklung um. Damit werden künftige Apple-Computer auf der selben technischen Plattform wie die iPhones und iPad-Tablets laufen. Die ersten Macs mit der neuen Chip-Architektur sollen Ende des Jahres auf den Markt kommen, kündigte Konzernchef Tim Cook an. Wirklich überraschend ist dieser Schritt am Ende für Experten aber nicht. Schon seit Jahren wird spekuliert, dass sich Apple von Intel trennen könnte. Software-Entwickler müssen jetzt aber viele ihrer Programme anpassen, was laut Apple allerdings schnell erledigt sein dürfte.

iOS 14 mit vielen sinnvollen Neuerungen

Im Zentrum der Präsentation von Apple-Chef Tim Cook stand aber das neue iPhone-Betriebssystem iOS 14, das direkt mit haufenweise Neuerungen auf einer Vielzahl von iPhones Einzug halten wird. Das neue Betriebssystem iOS 14 hat keine höheren Systemanforderungen als die Vorgängerversion 13. Die neue Software läuft ab dem iPhone 6s aus dem Jahr 2015. Die wichtigsten Neuerungen:

- Erstmals seit der Markteinführung 2007 die Möglichkeit, ihren Start-Bildschirm mit zusätzlichen Funktionen umzugestalten.

- Neben den gewohnten App-Symbolen wird man man auf dem Start-Bildschirm auch größere sogenannte Widgets platzieren können, in denen einige Informationen aus einigen Anwendungen angezeigt werden können - zum Beispiel News, Wetter oder Navigation. Auf dem Google-Betriebssystem Android gehören Widgets bereits seit Jahren zum Alltag der Nutzer.

- Eine weitere Neuerung sind "App Clips" - die Möglichkeit, einzelne Funktionen einer Anwendung zu nutzen, ohne sie komplett herunterladen zu müssen. So könnte man zum Beispiel bei einer Kaffeekette schnell etwas kaufen oder in einem Geschäft zusätzliche Informationen bekommen.

- Zunächst beim neuen 5er von BMW wird man ein iPhone auch als Autoschlüssel nutzen können. Dafür kommt der NFC-Funkchip zum Einsatz, der auch beim kontaktlosen Bezahlen genutzt wird. Der digitale Schlüssel zu einem Auto kann auch über Apples Chatdienst iMessage an andere weitergeschickt werden, mit Einschränkungen der Gültigkeit und einzelner Funktionen. Die Autoschlüssel-Funktion soll auch für das aktuelle iOS 13 freigeschaltet werden.

- Die Sprachassistentin Siri soll mehr Wissensfragen als bisher beantworten können

- Die iPhones bekommen erstmals eine hauseigene Übersetzungs-App. Zum Start gibt es elf Sprachen, darunter auch Deutsch.

- Die Karten-App bekommt auch Navigations-Anweisungen für Radfahrer - allerdings zunächst nur in wenigen Städten. Außerdem können Routen für Elektrofahrzeuge angepasst werden. Die von Grund auf mit eigenen Daten neu aufgesetzten Apple-Karten werden nach den USA auch für Großbritannien, Irland und Kanada verfügbar sein, andere Länder sollen später folgen.

Mehr Datensicherheit

Mehrere wichtige Neuerungen gibt es im Umgang mit Daten. Apple wird künftig gleich im App Store anzeigen, welche Daten eine Anwendung sammelt und mit wem sie geteilt werden. Zudem werden auch bestehende Konten bei Apps und Online-Diensten auf den Login mit Apple umgestellt werden, bei dem der Konzern auf Wunsch die E-Mail-Adresse verschleiert.

Apple Watch wird individueller

Auf der Computer-Uhr Apple Watch wird es mehr Vielfalt und Einstellungsmöglichkeiten bei den Zifferblättern und "Komplikationen" mit einzelnen App-Funktionen geben. Sie wird schließlich auch die Schlafqualität messen können. Passend zur Corona-Krise wird die Uhr automatisch erkennen, dass jemand sich gerade die Hände wäscht und einen Countdown anzeigen, damit der Nutzer nicht zu früh aufhört.

Airpods-Kopfhörer mit Verbesserungen

Airpods-Ohrhörer werden künftig automatisch zwischen den Apple-Geräten eines Nutzers wechseln können. Die teureren AirPods Pro bekommen zusätzlich räumlichen Sound, den man üblicherweise von Surround-Anlagen etwa im Kino kennt. Apple greift - wie auch einige andere Hifi-Spezialisten - auf Software-Algorithmen zurück, um das 3D-Erlebnis mit nur zwei Kopfhörer-Lautsprechern zu erzeugen.

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