22. Oktober 2024 – Chiara-Lee Haartje

E-Ladesäulen Mangel

Ausbau der E-Ladesäulen in Hamburg

Der Ausbau der Ladeinfrastruktur in Hamburg stagniert, was die Elektromobilitätswende bremst. Nur 1606 von geplanten 2500 Ladepunkten wurden errichtet. Besonders schlecht ausgestattet sind Harburg und Bergedorf. Die CDU fordert schnelles Handeln vom Senat, um den Ausbau voranzutreiben.

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Foto: aapsky, Shutterstock

Der schleppende Ausbau der E-Mobilität

Die E-Mobilitätswende auf Hamburgs Straßen kommt nur langsam voran. Trotz der steigenden Nachfrage nach Elektrofahrzeugen gibt es in der Hansestadt weiterhin zu wenig öffentliche Ladepunkte. Nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes waren im Juli 2024 lediglich 32.569 von insgesamt 819.683 gemeldeten Pkw in Hamburg reine Elektrofahrzeuge – das entspricht lediglich vier Prozent. Ein Grund für den schleppenden Zuwachs sieht die CDU im stockenden Ausbau der Ladeinfrastruktur. 

Hamburg verfehlt Ladepunkte-Ziel deutlich

Laut einer Antwort des Hamburger Senats auf eine Kleine Anfrage des CDU-Verkehrspolitikers Richard Seelmaecker ist die Stadt noch weit von ihrem Ziel entfernt, 2500 öffentliche Ladepunkte zu errichten. Bisher wurden lediglich 803 Ladesäulen installiert, die insgesamt 1606 Ladepunkte bieten. Darunter befinden sich nur 50 Schnellladesäulen mit einer Ladegeschwindigkeit von 150 kW, während die meisten anderen lediglich 22 kW leisten. Dieses schleppende Tempo beim Ausbau gefährdet das Ziel, die Elektromobilität in der Stadt entscheidend voranzubringen. 

Bezirke im Vergleich: Hamburg-Nord ist Spitzenreiter, Harburg das Schlusslicht

Ein Blick auf die Bezirke zeigt, dass Hamburg-Nord am besten mit E-Ladesäulen ausgestattet ist. Der Bezirk verfügt derzeit über 179 Ladesäulen, gefolgt von Hamburg-Mitte mit 153 und Eimsbüttel mit 140 Säulen. Deutlich schlechter sieht es in den Bezirken Harburg und Bergedorf aus, wo es nur 36 bzw. 40 Ladesäulen gibt – und jeweils nur eine einzige Schnellladesäule. Doch selbst die vorhandenen Ladesäulen sind nicht immer einsatzbereit. Im dritten Quartal 2024 waren laut Senatsantwort 82 Ladesäulen vorübergehend außer Betrieb, meist aufgrund von Defekten oder Bauarbeiten. Ende September waren noch 35 Ladesäulen nicht nutzbar.

Stagnation beim Ausbau: Nur wenige neue Ladesäulen errichtet

Auch beim weiteren Ausbau der Ladeinfrastruktur geht es nur schleppend voran. Im dritten Quartal wurden lediglich 13 neue Ladesäulen installiert, darunter nur drei Schnelllader. Zum Vergleich: Im zweiten Quartal 2024 kamen noch 30 neue Ladesäulen hinzu. Die Auslastung der Ladesäulen lag zwischen Juli und September bei 34,1 Prozent, was leicht unter dem Vorjahreswert von 35,4 Prozent liegt.

CDU fordert schnelles Handeln vom Senat

CDU-Verkehrspolitiker Richard Seelmaecker übt scharfe Kritik an der aktuellen Entwicklung. „Die Zahl der Neuzulassungen für E-Fahrzeuge stagniert in Hamburg“, so Seelmaecker. Neben den hohen Anschaffungskosten schrecke vor allem die unzureichende Ladeinfrastruktur potenzielle Käufer ab. Von den ursprünglich geplanten 2500 Ladepunkten sei man mit nur etwa 1600 weit entfernt. „Die Ausbauzahlen sind desaströs“, sagte der CDU-Politiker und fordert schnelles Handeln vom grünen Verkehrssenator. 

Mangelnde Zuverlässigkeit der Ladeinfrastruktur

Seelmaecker kritisiert auch die Zuverlässigkeit der vorhandenen Ladesäulen. Viele seien defekt oder nicht in Betrieb, was die Nutzung weiter erschwere. „Die Ladeinfrastruktur muss leistungsfähig und zuverlässig sein, vor allem wenn der Verkehrssenator eine moderne Mobilitätspolitik propagiert“, so Seelmaecker weiter. Aktuell zeige sich jedoch ein lückenhaftes und unzuverlässiges Bild der Ladeinfrastruktur in Hamburg. Der Ausbau müsse dringend beschleunigt werden, um die Elektromobilität in der Stadt nachhaltig zu fördern.Der Ausbau der Ladeinfrastruktur in Hamburg stagniert, was die Elektromobilitätswende bremst. Nur 1606 von geplanten 2500 Ladepunkten wurden errichtet. Besonders schlecht ausgestattet sind Harburg und Bergedorf. Die CDU fordert schnelles Handeln vom Senat, um den Ausbau voranzutreiben.

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