30. März 2021 – Stefan Angele

Schon zum Osterwochenende möglich

Bekommt Hamburg eine nächtliche Ausgangssperre?

Auch auf Hamburg könnte schon zum Osterwochenende eine nächtliche Ausgangssperre zukommen. Klar ist, dass die Stadt zum Osterwochenende hin die Coronamaßnahmen auch mit Blick auf stark steigende Infektionszahlen verschärfen wird. Dazu wird der Senat am Mittwoch (31.03.) ab 14 Uhr weitere Maßnahmen vorstellen. Ausgangssperren werden dort auf jeden Fall diskutiert und sind im Bereich des Möglichen.

Viele Regionen machen es vor

Neu ist die Idee im Norden natürlich nicht, sondern wird aufgrund der hohen Infektionsdynamik in immer mehr Kreisen und Städten angewandt. Bremerhaven, Flensburg, Hannover und viele andere Städte machen es bereits vor. Auch die Kreise Peine, Cloppenburg und Emsland mussten bereits die Notbremse ziehen und nächtliche Ausgangssperren verhängen, in der Hoffnung damit die Infektionszahlen wieder drücken zu können. Vorbild für Hamburg? Wohl ja, wie der Senat in der Landespressekonferenz am Dienstag (30.03.) andeutete.

Hamburg mit Ausgangssperre?

Sowohl Senatssprecher Marcel Schweitzer als auch Hamburgs Zweites Bürgermeisterin Katharina Fegebank bestätigten, dass sich der Senat intensiv mit dem Thema der Ausgangssperren als ein weiteres Corona-Instrument auseinandersetzen würde. Über das ob und wie, wollten sich die beiden aber noch nicht äußern. Klar ist aber, sollte die Ausgangssperre kommen, dann würde sie wohl ab den Osterfeiertagen, also ab Karfreitag (02.04.) greifen. In den meisten anderen Kreisen und Ländern sind die Maßnahmen dann meist auf jeweils zwei Wochen erst einmal beschränkt. In Hamburg könnte die Sperre dann bis zum 16. April in Kraft sein.

Tschentscher plädiert für Ausgangssperren

Großer Verfechter der nächtlichen Ausgangssperren scheint laut "Abendblatt" Peter Tschentscher selbst zu sein. Er wolle mit harten Maßnahmen die dritte Welle brechen. Die Grünen stehen den Ausgangsbeschränkungen dagegen noch kritisch gegenüber. Wahrscheinlich auch ein Grund, warum man über konkrete Regeln und Vorgaben noch nicht berichten konnte und stattdessen einen weiteren Tag Beratungen ansetzen ließ. Inzwischen scheint aber wohl Einigkeit zu herrschen, dass die Wirkung dringend nötig ist. "Der Senat schätzt es so ein, dass Ausgangsbeschränkungen eine starke zusätzliche Wirkung haben", so Senatssprecher Schweitzer am Dienstag (30.03.). Laut Fegebank müssten alle neuen Regelungen, gerade nach dem Debakel mit der Osterruhe, vorher eingehend auf auf rechtliche Probleme abgeklopft werden.

Hamburg will Signal senden

Weitere Bereich, die laut Katharina Fegebank von zusätzlichen Maßnahmen betroffen sein könnten, sind Unternehmen, Bildungseinrichtungen und Dienstleistungsbetriebe. Auch hier diskutiere man über Verschärfungen. In welcher Form ist aber noch offen. Auf eine weitere Abstimmung mit den Nordländern und anderen Bundesländern wolle man nicht mehr warten, da der Handlungsbedarf jetzt sei. "Wir können anderen Bundesländern auch ein Signal geben", fasste es die Grünen-Politikerin zusammen.

Hamburger Inzidenz klettert immer weiter

Offensichtlich für alle allerdings, es muss etwas passieren. Seit Tagen kennt der Inzidenzwert in der Hansestadt nur noch eine Richtung - nach oben. Die Zahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen stieg am Dienstag (30.03.) um 328 gestiegen. Das sind 32 Fälle weniger als am Montag und 31 mehr als am Dienstag vor einer Woche, wie die Gesundheitsbehörde mitteilte. Die Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen, kletterte von 152,1 auf 153,7. Am Dienstag vor einer Woche hatte der Wert 119,8 betragen. Die Zahl der in Hamburg an oder mit Corona gestorbenen Menschen gab das Robert Koch-Institut (RKI) mit 1.372 an - sie ist seit Samstag unverändert.

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