16. Dezember 2022 – Sebastian Tegtmeyer
Mehr als 20 Jahre nach der Einführung des Euro als neue deutsche Währung haben noch immer viele Menschen D-Mark-Scheine und -münzen daheim liegen. Und die dürfen noch immer in Euro umgetauscht werden. Das wurde auch im Norden wieder ausgiebig getan.
In vielen Schubladen, Sparstrümpfen und Tresoren liegen noch immer zahlreiche D-Mark-Scheine und -münzen. Allein in der Hamburger Filiale der Deutschen Bundesbank sind in diesem Jahr mehr als zwei Millionen Mark in Euro umgetauscht worden, wie ein Sprecher sagte. Bis Mitte dieser Woche waren exakt 2.142.751,59 DM an den Kundenschaltern abgegeben worden. Das entspricht 1.095.571,82 Euro. Dieses Geld wurde den Angaben zufolge in mehr als 4000 Transaktionen umgetauscht.
Zum Vergleich: Im Vor-Coronajahr 2019 waren es 3,91 Millionen D-Mark. In den Corona-Jahren 2020 (1,98 Millionen D-Mark) und 2021 (1,91 Millionen D-Mark) war die Hamburger Filiale wegen des Lockdowns teilweise geschlossen.
Nicht nur Geld aus Norddeutschen-Sparstrümpfen
Dabei kommt das Geld nicht nur von in Hamburg und Schleswig-Holstein lebenden Menschen, sondern kann von Menschen aus allen Regionen und Ländern eingezahlt werden. Dieser Service werde häufig auch von Menschen aus dem Ausland genutzt, wie der Sprecher betonte. Die D-Mark sei in den 1990er-Jahren inoffiziell auch Zweitwährung in einigen Balkan-Ländern gewesen. Es komme deshalb durchaus vor, dass Angehörige von dort Verstorbenen gefundenes oder geerbtes Bargeld dann bei ihrem nächsten Aufenthalt in Hamburg umtauschen. "Das ist also nicht nur das Geld aus den norddeutschen Sparstrümpfen", so der Sprecher weiter.
In Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern waren bis Mitte Dezember 2022 fast 3,05 Millionen D-Mark (1,56 Millionen Euro) umgetauscht worden. Im Vorjahr waren es rund 2,98 Millionen D-Mark.
Bundesweit wurden 49 Millionen D-Mark umgetauscht
Bundesweit sind in diesem Jahr mehr als 49 Millionen D-Mark in Euro umgetauscht worden. Fast 21 Jahre nach der Einführung des Euro-Bargeldes sind D-Mark-Scheine und -Münzen im Milliardenwert noch nicht zurückgegeben. Nach Angaben der Bundesbank belief sich der noch ausstehende Gesamtwert Ende November auf knapp 12,3 Milliarden Mark (etwa 6,29 Mrd Euro).
Umtausch auch künftig weiterhin möglich
Deutschland ist eins von sechs Ländern im Euroraum, die sowohl nationale Banknoten als auch nationale Münzen unbefristet umtauschen. Der Umtausch der alten Scheine und Münzen ist bei allen 31 Filialen der Deutschen Bundesbank oder per Postweg über die Filiale Mainz möglich. Der Wechselkurs ist unverändert: Einen Euro bekommt man für 1,95583 D-Mark.
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