16. Dezember 2021 – Sebastian Tegtmeyer

Letzter Flieger verlässt Finkenwerder

Bye, Bye Airbus A380

Mit der Auslieferung des letzten A380 in Hamburg-Finkenwerder beendet der Flugzeugbauer Airbus am Donnerstag (16.12.) das Kapitel des weltweit größten Großraumfliegers.

A380, Airbus A380, Emirates
Foto: Lukas Wunderlich / Shutterstock.com

Der A380-Großkunde Emirates will auf dem Werksgelände in Hamburg-Finkenwerder die allerletzte bestellte Maschine dieses Typs in Empfang nehmen, gut 14 Jahre nachdem Erstkunde Singapore Airlines im Herbst 2007 den ersten A380 in Toulouse abgeholt hatte. Die Übergabe des Flugzeugs mit der Seriennummer MSN272 soll coronabedingt ohne größere Feier über die Bühne gehen, wie Emirates mitgeteilt hat. Noch am selben Abend soll die Maschine mit der amtlichen Kennung A6-EVS Hamburg verlassen.

Airlines setzen nicht mehr auf den A380

Airbus hatte Anfang 2019 unter seinem damaligen Chef Tom Enders beschlossen, dass die Produktion des weltgrößten Passagierjets vorzeitig eingestellt wird. Der doppelstöckige Passagierjet hatte Airbus schon länger große Sorgen bereitet. Kaum noch eine Fluglinie hatte das Modell geordert. Airbus drohten die Bestellungen auszugehen.

A350 profitiert von A380-Innovationen

Airbus wertet die A380 gleichwohl als Erfolgsgeschichte, wie der Programm-Chef des Konzerns, Philippe Mhun, auf dpa-Nachfrage betont. Er nennt das Flugzeug einen "Grundstein" bei der Entwicklung des multinationalen Unternehmens von einem Joint Venture mehrerer Gesellschaften "zu einem wirklich integrierten Unternehmen" – in technischer, industrieller und kultureller Hinsicht. Zudem seien viele der A380-Innovationen später dem Modell A350 zugute gekommen, sagt Mhun: "Ohne die 380 wäre Airbus heute nicht Airbus, ohne die 380 wäre die 350 heute nicht die 350, und das ist etwas, das wirklich wichtig ist."

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251 A380 wurden verkauft

Emirates hat Airbus insgesamt 123 Exemplare des doppelstöckigen Flugzeugs abgenommen, fast die Hälfte aller 251 jemals verkauften A380. Allerdings hat die Airline inzwischen schon fünf A380 ausgemustert. Emirates-Chef Tim Clark hat versichert, dass die Gesellschaft "auch in den nächsten zwei Jahrzehnten" der größte Betreiber des doppelstöckigen Flugzeuges sein werde.

Lufthansa hat Maschinen ausgemustert

Die Lufthansa dagegen, mit 14 Exemplaren auch einer der größeren unter den insgesamt nur 14 A380-Kunden, hat das Kapitel offiziell geschlossen. Das sei kein Thema mehr, hatte Chef Carsten Spohr gesagt. Die Maschinen stehen eingemottet im spanischen Teruel, sechs davon hat Airbus bereits zu einem ungenannten Preis zurückgenommen.

A380 ist nicht mehr wirtschaftlich

Für viele Airlines sind derartige Flieger zu groß und verbrauchen mit ihren vier Triebwerken zu viel Treibstoff - das ist nicht wirtschaftlich, besonders wenn die Riesenjets nicht voll besetzt sind. Der amerikanische Rivale Boeing hatte es daher Airbus gleich getan, und Mitte 2020 das Aus für den Jumbo-Jet 747 angekündigt.

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