27. Dezember 2022 – Isabell Wüppenhorst
Doch keine Freigabe für den Schiffsverkehr ab Mittwoch. Der Nord-Ostsee-Kanal bleibt über den Jahreswechsel gesperrt. Grund ist die uferseitige Ölbekämpfung. Noch sind rund 120 Helfer im Einsatz.
Trotz Erfolgen bei der Ölbekämpfung nach einer Havarie im Hafen von Brunsbüttel bleibt der Nord-Ostsee-Kanal für die Schifffahrt mindestens bis 3. Januar gesperrt. Zwar zeigten von einem Sensorflugzeug erfasste Daten, dass sich nur eine geringe Menge Öl auf dem Wasser befindet, wie das Havariekommando am Dienstag mitteilte. Die künstliche Wasserstraße bleibe vorerst aber gesperrt, um die Reinigungsarbeiten an der Uferböschung nicht zu behindern. Über Weihnachten waren Einsatzkräfte bei der Ölbekämpfung auf dem Wasser vorangekommen. "Wir haben den Großteil des aufnehmbaren Öls inzwischen auch aufgenommen", sagte ein Sprecher des Havariekommandos. Die "dicken Schichten" seien beseitigt.
Arbeit mit Spezialschiffen und auch landseitig
Seit Dienstagmorgen laufen die Arbeiten mit Hilfe von Spezialschiffen und auch landseitig weiter. Das Havariekommando ging davon aus, dass im Laufe des Dienstags ein Großteil des auf dem Wasser verbliebenen Öls aufgenommen sein werde. Einsatzkräfte und Schiffe würden nach und nach abgezogen. Am Dienstag waren noch etwa 120 Helfer im Einsatz. An Ufer- und Böschungsbereichen, an verunreinigten Schiffen sowie den Hafen- und Schleusenanlagen seien aber noch umfangreiche und langwierige Arbeiten erforderlich. So soll möglichst weitgehend verhindert werden, dass Öl in nicht verschmutzte Bereiche gelangt. Dabei werden laut Havariekommando zunehmend private Unternehmen eingebunden. Auf dem Wasser sei derzeit in einigen
Bereichen noch ein dünner Ölfilm sichtbar.
Nord-Ostsee-Kanal ist am 21. Dezember gesperrt worden
Der vielbefahrene Nord-Ostsee-Kanal war am 21. Dezember gesperrt worden, nachdem wegen eines Lecks in einer Pipeline große Mengen Öl ausgelaufen waren. Die Ursache war zunächst unklar. Der Kanal zwischen Kiel an der Ostsee und Brunsbüttel (Kreis Dithmarschen) an der Mündung der Elbe in die Nordsee gilt als weltweit meistbefahrene künstliche Seewasserstraße. Am Sonntag hatten Überprüfungsflüge stattgefunden. Zwischenzeitlich waren rund 150 Kräfte von örtlichen Feuerwehren und vom Technischen Hilfswerk (THW) aus Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern im Einsatz. Die Arbeiten zur Beseitigung der Havariefolgen dauern aber länger als zwischenzeitig erwartet. Eine zunächst für Samstag geplante Freigabe der Wasserstraße musste
deshalb verschoben werden.
Der Leiter des Havariekommandos, Robby Renner, hatte sich in einer Audiobotschaft an die Einsatzkräfte gewandt. "Ich bedanke mich für Ihren tatkräftigen Einsatz und kann Ihre Leistung nicht genug würdigen", heißt es darin. Die beteiligten Frauen und Männer stellten während der Feiertage private Interessen zurück, um zu helfen.
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Foto: Bloomicon / Shutterstock.com
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