19. Februar 2025 – Chiara-Lee Haartje
Fast 20 Prozent Anstieg
Enormer Anstieg bei Zwangsräumungen in Hamburg
In Hamburg wurden 2024 deutlich mehr Haushalte zwangsgeräumt als im Vorjahr. Besonders betroffen: Die städtische Wohnungsgesellschaft Saga. Die Linke warnt vor wachsender Obdachlosigkeit und fordert mehr Unterstützung vom Senat.
Foto: Rawpixel.com Shutterstock
19.02.2025
Jetzt reinhören: Deutlicher Anstieg bei Zwangsräumungen in Hamburg mit Rainer Hirsch
In Hamburg wurden im Jahr 2024 deutlich mehr Haushalte zwangsgeräumt als im Vorjahr. Laut einer Antwort des Senats auf Kleine Anfragen der Linken gab es insgesamt 1.209 Zwangsräumungen – ein Anstieg von 19,8 Prozent im Vergleich zu 2023, als noch 1.002 Haushalte betroffen waren. Besonders betroffen war auch die städtische Wohnungsgesellschaft Saga, die 2024 insgesamt 247 Zwangsräumungen durchführte – 33 mehr als im Vorjahr. Das Unternehmen vermietet rund 140.000 Wohnungen in Hamburg.
Höchster Stand seit 2019
Die Zahl der Zwangsräumungen erreichte damit den höchsten Wert seit 2019, als 1.239 Haushalte geräumt wurden. In den Jahren der Corona-Pandemie schwankte die Zahl um die 1.000 Fälle. In den meisten Fällen sind Mietschulden der Hauptgrund für eine Zwangsräumung. Dabei wird die Wohnung durch einen Gerichtsvollzieher mit Unterstützung von Möbelpackern geräumt, während das Mobiliar eingelagert wird.
Forderungen nach mehr Unterstützung
Angesichts der steigenden Zahlen fordert die Linke eine stärkere Reaktion des Senats. Zwangsräumungen seien häufig der Beginn jahrelanger Obdachlosigkeit, warnt die sozialpolitische Sprecherin der Fraktion, Olga Fritzsche. Sie fordert mehr Personal und zusätzliche Instrumente für die Fachstellen zur Wohnraumvermittlung. Zudem müsse die Stadt als Eigentümerin der Saga stärker Einfluss auf das Unternehmen nehmen.
Der Senat verweist auf die bereits bestehenden Fachstellen für Wohnungsnotfälle, die einen wichtigen Beitrag zur Abwendung von Räumungen leisten würden. Dennoch warten derzeit 1.821 Anspruchsberechtigte auf einen Platz in einer öffentlich-rechtlichen Unterkunft – darunter 1.301 Einzelpersonen und 520 Familien.
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(Quelle: dpa/lno)