06. Juni 2024 – Isabell Wüppenhorst
Am 9. Juni öffnen in Deutschland die Wahllokale für die Europawahl 2024. Aber wen wählen wir da eigentlich genau? Und was hat unsere Wahl für einen Einfluss? Hier findet ihr Fakten, Zahlen und alles was ihr sonst noch wissen müsst zur Europawahl 2024.
Am kommenden Wochenende ist Europawahl und damit die zweitgrößte demokratische Wahl der Welt. In Deutschland wird traditionell am 9. Juni gewählt. Doch auch 2024 wirft das Thema Europawahl bei vielen noch Fragen auf. Was und wen wähle ich eigentlich? Worauf hat meine Stimme Einfluss und was bestimmt eigentlich die EU? Eine Wahl, bei der die Bürgerinnen und Bürger ein Parlament wählen, das noch über ihrem Staat steht, gibt es kein zweites Mal. Und diese Chance sollte man unbedingt nutzen. Hier ein paar Fakten zur Europawahl 2024!
Vom 06. bis 9. Juni sind Europawahlen! Alle 5 Jahre sind die Bürgerinnen und Bürger der EU aufgerufen, ihre Favoriten in das Europäische Parlament zu wählen. In Deutschland findet die Wahl traditionell am Sonntag, den 9. Juni statt. Bereits im Vorfeld konnte man sich entscheiden, ob man am Wahltag in ein Wahllokal in der Nähe geht oder per Briefwahl seine Stimme abgibt. Die Briefwahl kann noch bis zum 4. Juni beantragt werden. Hier findet ihr eine Übersicht über die für euch zuständigen Wahllokale und deren Öffnungszeiten in Hamburg. Wahlberechtigt sind alle Bürgerinnen und Bürger, die mindestens 16 Jahre alt sind und einen gültigen deutschen Pass besitzen. Dieser muss außerdem länger als drei Monate ausgestellt sein.
Wer wird bei der Europawahl eigentlich gewählt?
Das Europäische Parlament ist die einzige Institution, die direkt von den Bürgern der EU gewählt wird und die Wahlverfahren sind in vielen Punkten in allen Mitgliedsstaaten gleich. Das heißt, die Wahl ist allgemein, unmittelbar, frei und geheim! Außerdem wird nach dem Verhältniswahlrecht gewählt. Ein Beispiel: In Deutschland treten insgesamt 35 Parteien und sonstige politische Vereinigungen mit gemeinsamen Listen für alle Bundesländer oder mit Listen für einzelne Bundesländer an. Je mehr Stimmen eine Liste erhält, desto mehr Sitze bekommt sie im Parlament. Wie viele Parlamentssitze ein Land erhält, hängt von der Größe und der Bevölkerungsdichte des jeweiligen Mitgliedstaates ab.
Ein paar Zahlen und Fakten zur Europawahl 2024
- 2024 bewerben sich 1.413 Kandidatinnen und Kandidaten aus Deutschland auf Parlamentssitze im europäischen Parlament
- Unter den Bewerbern sind 486 Frauen
- Der Bundesrepublik Deutschland wurden 96 Parlamentssitze zugewiesen
- Eine Liste mit allen Parteien und sonstigen politischen Vereinigungen, die für Deutschland antreten findet ihr hier
- Die Europawahl wird nicht vom EU-Haushalt finanziert. Mitgliedsstaaten finanzieren ihre Wahl selbst
- Abgeordnete arbeiten hauptsächlich in parlamentarischen Ausschüssen zu Themen wie Recht, Landwirtschaft, Kultur oder Bildung
Die Aufgaben der Abgeordneten im Europaparlament
Das Europäische Parlament ist unter anderem für die Kontrolle der allgemeinen Abläufe in der EU zuständig und entscheidet gemeinsam mit dem Ministerrat über den EU-Haushalt, d.h. über die finanziellen Mittel, mit denen ein breites Spektrum von Maßnahmen finanziert wird. Um nur einige Beispiele zu nennen: Ländliche Entwicklung, Umweltschutz oder Achtung der Menschenrechte. Außerdem wählt das Europäische Parlament den Präsidenten oder die Präsidentin der Kommission. Ab 2019 hat Ursula von der Leyen dieses Amt inne. Eine weitere wichtige Aufgabe sind die Gesetzesvorschläge der EU-Kommission. Ein bekanntes Beispiel für einen Gesetzesbeschluss ist die Roaming-Verordnung, die dafür sorgt, dass wir im EU-Ausland zum Inlandstarif telefonieren und surfen können.
Wie setzt sich das EU-Parlament zusammen?
Insgesamt gibt es in der Legislaturperiode 2024-2029 720 Abgeordnete im Europäischen Parlament. Auf Deutschland sind insgesamt 96 Sitze zugeteilt. Wenn das Wahlergebnis feststeht, werden die Sitze auf die Parteien verteilt. Die meisten Parteien auf nationaler Ebene schließen sich nach der Wahl zu Europaparteien oder Fraktionen zusammen, um ihren politischen Einfluss zu stärken. Beispiele für Europaparteien sind die Europäische Grüne Partei oder die Europäische Volkspartei. Oft ist der Einfluss der EU im eigenen Land nicht immer direkt spürbar. Aber: Viele Gesetze, die in Deutschland verabschiedet werden, gehen auf Entscheidungen der EU zurück. Umso mehr gilt für die Europawahl am kommenden Wochenende: Jede Stimme zählt!