24. Juni 2024 – Zoe Groening

Nach über einem Jahr

Einigung bei Tarifverhandlungen im Groß- und Außenhandel

Nach mehr als einem Jahr Verhandlungen und Warnstreiks ist es vollbracht. Arbeitgeber und die Gewerkschaft Verdi haben sich auf einen Tarifvertrag für den Hamburger Groß- und Außenhandel verständigt.

Verdi, Warnstreik
Verdi Warnstreik I Foto: geogif / Shutterstock.com

Nach einem mehr als ein Jahr andauernden Tarifkonflikt haben sich die Gewerkschaft Verdi und der AGA Unternehmensverband auf Lohnerhöhungen für die rund 60.000 Beschäftigten im Hamburger Groß- und Außenhandel verständigt. Demnach erhalten die Beschäftigten jeweils rückwirkend zum 1. Oktober 2023 5,1 Prozent und zum 1. Mai dieses Jahres 5 Prozent mehr Geld, wie die Gewerkschaft und die Arbeitgeberseite am Montag (24.06.) mitteilten. Von Anfang Mai kommenden Jahres gebe es dann noch einmal ein Lohnplus von zwei Prozent sowie 480 Euro für die betriebliche Altersvorsorge. Die Vergütung für die Auszubildenden steige jedes Jahr um 60 Euro, heißt es in dem bis Ende April 2026 laufenden Tarifvertrag.

Sechs Verhandlungsrunden bis zur Einigung

"Wir sind zufrieden, dass es nach diesen langwierigen und schwierigen Verhandlungen zu einem Ergebnis gekommen ist", sagte die Verdi-Verhandlungsführerin Heike Lattekamp. Die Beschäftigten hätten zu Recht mit langem Atem für das Ergebnis gekämpft. Die Tarifverhandlungen hatten bereits im Mai vergangenen Jahres begonnen und waren von Warnstreiks begleitet. Bis zu einem Tarifergebnis brauchten Verdi und der AGA Unternehmensverband insgesamt sechs Verhandlungsrunden. Davon berührt sind rund 4.500 Unternehmen in Hamburg. "Mit diesem Tarifabschluss gehen wir an die absolute Grenze des Machbaren", sagte der ehrenamtliche Verhandlungsführer für den Unternehmensverband, Michael Fink. Dass erstmals eine Laufzeit von 36 Monaten vereinbart worden sei, sei ein Erfolg. Das schaffe Planungssicherheit. Der hauptamtliche AGA-Verhandlungsführer Volker Hepke sagte: "Der Weg mit über 100 Verhandlungsrunden im Bundesgebiet war mehr als steinig." Die Tarifautonomie habe auch diesen heftigen Stresstest einigermaßen bestanden.

Einigungen in Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein erwartet

Der AGA geht davon aus, dass er und Verdi für die Tarifgebiete Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein in den kommenden Wochen vergleichbare Ergebnisse erzielen werden. Hepke betonte aber auch: "Lohnsetzung ist nicht Staatsaufgabe." Wenn der Mindestlohn politisch motiviert angehoben werde, "verlieren Tarifverträge auch unter dem Gesichtspunkt einer Grundsicherung ihren Zweck". Nach Verdi-Angaben haben sich beide Seiten darüber hinaus auf die Schaffung einer neuen Entgeltstruktur, die Gestaltung der Digitalisierung und Künstlichen Intelligenz sowie eine Qualifizierungsoffensive für die Beschäftigten verständigt. Unter anderem gebe es auch Einigkeit bei der betrieblichen Alterssicherung der Beschäftigten, die um 480 Euro auf 636 Euro angehoben worden sei.

Weitere News On Air

Weitere Nachrichten aus Hamburg, Deutschland und der Welt hört ihr immer zur vollen Stunde bei uns im Programm. Holt euch einfach unsere kostenlose App, hört uns über euren Smartspeaker oder schaltet mit einem Klick unten auf den Playbutton das Webradio ein. Zum Nachhören gibt's das Ganze natürlich auch noch mal als Podcastangebot.

App, App Store, iOS, Play Store, Google
Foto: Bloomicon / Shutterstock.com
Für iOS & Android

Holt euch die kostenlose Radio Hamburg App

Hört uns an jedem Ort auf der Welt in bester Qualität & störungsfrei über unsere kostenlose App. Holt sie euch jetzt für Android oder iOS.

(Quelle: dpa/lno) 

undefined
Radio Hamburg Live
Audiothek