21. April 2025 – Sebastian Tegtmeyer

"Lernfähig statt kriegstüchtig"

Etwa 2.600 Menschen bei Hamburger Ostermarsch

Sie wollen ein Signal für Frieden, Diplomatie und Abrüstung setzen: Hunderte Menschen demonstrieren beim Ostermarsch in Hamburg gegen Krieg und Aufrüstung.

Hamburger Ostermarsch
Hamburger Ostermarsch I Foto: Picture Alliance

Unter dem Motto "Lernfähig statt kriegstüchtig" haben sich am Ostermontag in Hamburg Hunderte Menschen zum traditionellen Ostermarsch versammelt. Nach Angaben der Veranstalter liefen sie vom S-Bahnhof Landwehr zum Stadtteil St. Georg in der Innenstadt. Die Polizei sprach von rund 2.600 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Diese trugen während ihres Protestzuges Schilder und Plakate unter anderem mit der Aufschrift "Kriegstüchtigkeit, Militarisierung, Operationsplan, Heimatschutz, Krieg. Ohne uns. Angriff auf das Volk" oder "Frieden in Nahost". Es sei alles friedlich verlaufen, sagte ein Polizeisprecher.

Forum: Immer mehr Waffen steigern Kriegsgefahr

Nach Ansicht der Veranstalter steigern immer mehr Waffen weltweit die Kriegsgefahr. Deutsche Waffen würden nicht nur in der Ukraine eingesetzt, sie würden in die ganze Welt geliefert. Eine weitere Gefahr für den Frieden in Europa droht nach Ansicht der Veranstalter durch die geplante Stationierung weitreichender US-Mittelstreckenwaffen in Deutschland.

Solche Waffen zögen einen Präventivschlag oder eine bewaffnete Reaktion auf eine vermutete Bedrohung geradezu an. "Ein Schlagabtausch mit Russland, auch aus Versehen, kann zur tödlichen Verseuchung Deutschlands und ganz Westeuropas führen", warnte das Hamburger Forum.

Verdi nennt "Kriegstüchtigkeit" irreführend und gefährlich

Die Gewerkschaft Verdi, die ebenfalls zum Ostermarsch aufgerufen hatte, nannte den von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) in die politische Debatte eingeführten Begriff der "Kriegstüchtigkeit" irreführend und gefährlich. "Verteidigungsfähigkeit ist nicht gleichzusetzen mit einer Militarisierung unserer Gesellschaft." Soziale Gerechtigkeit und Frieden seien untrennbar miteinander verknüpft.

Kriege und Aufrüstung gingen immer zulasten sozialer Ausgaben und träfen die einfache Bevölkerung am härtesten, betonte Verdi. "Es braucht daher auch und gerade jetzt dringend intensiver Bemühungen Deutschlands und der internationalen Staatengemeinschaft, um allgemeine und weltweite kontrollierte Abrüstung."

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(Quelle: dpa)

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