28. September 2022 – Sebastian Tegtmeyer
Autoreifen, Bauschutt, Sperrmüll: In niedersächsischen Wäldern stoßen Förster auf unterschiedlichste Abfälle. Und es wird mehr. Die Entsorgung ist meist illegal. Das kann für alle teuer werden.
Förster und Naturschützer beklagen eine zunehmende illegale Müllentsorgung in niedersächsischen Wäldern. "Es ist eindeutig mehr geworden", sagte Förster Marcus Hoffmann, der Revierleiter der Försterei Oldenburg. Nach Angaben von Tonja Mannstedt, Geschäftsführerin des Bundes für Umwelt und Naturschutz in Niedersachsen, stellten auch die Nationalparkhäuser in den vergangenen zweieinhalb Jahren "eine teils deutliche Zunahme von Müll in der freien Natur fest". Genaue Zahlen lagen nicht vor.
Gewerbliche Entsorgung von Autoreifen
Nicht nur Privatleute entsorgen nach Einschätzung des Försters ihren Müll im Wald - 300 alte Autoreifen wurden unlängst in der Nähe des Friedwalds Hasbruch zwischen Oldenburg und Bremen gefunden. "Da vermuten wir eher einen gewerblichen Hintergrund. Einen landwirtschaftlichen Betrieb oder einen Reifenhandel", sagte er. In diesem Fall wurde Anzeige erstattet, die Polizei ermittelt.
Grund für die illegale Entsorgung ist zum Beispiel: "In der Regel finden wir Abfall im Wald, der in der Entsorgung Geld kostet", erklärte der Revierleiter der Försterei Hasbruch, Jens Meier.
Strafen liegen zwischen 10 und 50.000 Euro
Zwar spare die illegale Entsorgung im Wald zunächst Geld, später aber könne es für alle teuer werden. Mehrkosten entstünden bei der Abfallbeseitigung, für die der Landkreis ein Unternehmen anheuern müsse, diese Kosten würden an die Bürgerinnen und Bürger weitergegeben, sagte Tobias Bruns vom Amt für Abfallwirtschaft beim Landkreis Oldenburg. "Wir versuchen dann, den Verursacher zu finden. All das verursacht Kosten, die wir weitergeben." Werden illegale Abfallentsorger erwischt, müssen sie zahlen. "Die Höhe kann durchaus empfindlich ausfallen", warnte er. Laut Bußgeldkatalog liegen die Strafen zwischen 10 und maximal 50.000 Euro.
Müllentsorgung kann Schäden im Wald anrichten
"In Gartenabfällen finden sich oft Samen oder Pflanzenteile von sogenannten Neophyten. Das sind Pflanzen, die bei uns nicht heimisch sind", erklärte Förster Hoffmann. Diese Pflanzen könnten sich so stark ausbreiten, dass sie heimische Arten verdrängen. Ein Beispiel dafür wurde kürzlich gefunden: 15 Säcke mit Hanfpflanzen. Die Förster vermuten, dass eine unerlaubte Hanfplantage aufgelöst werden musste.
In Zeiten von Dürre benötigt der Wald laut Revierleiter Meier besondere Unterstützung. "Wenn wir uns dann auch noch mit dem illegalen Müll beschäftigen müssen, fehlt die Zeit für die wirklich wichtigen Aufgaben", betonte er und appellierte an die Menschen: "Bringen Sie Ihren Müll zum Abfallzentrum und leisten Sie damit einen Beitrag zum Waldschutz."
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