10. Februar 2025 – Mira Oetinger

Vor Gericht

Geldwäsche in 433 Fällen: Prozessbeginn am Hamburger Landgericht

Diese Geldwäsche-Maschine war hocheffektiv: 43 Millionen Euro Drogengeld soll ein 39-Jähriger im Ausland verschwinden lassen haben. Doch das Geschäft flog auf. Nun steht er vor Gericht.

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Gerichtssaal I Foto: Gorodenkoff, Shutterstock

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10.02.2025
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Innerhalb von nur sieben Monaten soll ein Mann fast 43 Millionen Euro von Kurieren ins Ausland bringen lassen haben, um das Drogengeld vor der Polizei zu verstecken. Der Mann muss sich deshalb wegen bandenmäßiger Geldwäsche in 433 Fällen vor dem Landgericht Hamburg verantworten. Er steht gemeinsam mit seinem Vater, seinem jüngeren Bruder und seinem Cousin vor Gericht, die in einigen Fällen bei der Geldwäsche geholfen haben sollen. 

77.000 Euro Belohnung für Geldwäsche

Die Familienmitglieder haben sich der Anklage zufolge dafür im Dezember 2023 zusammengeschlossen. Das aus Drogengeschäften von anderen stammende Geld wurde in der Regel in Hamburg und Bremen entgegengenommen, teilweise mehrfach täglich. Meist waren es jeweils hohe fünfstellige Summen. Das Geld wurde den Angaben zufolge schließlich unter anderem von einem Helfer in einem ausgehöhlten Autositz nach Polen gefahren. Der Hauptangeklagte soll dafür 77.000 Euro Belohnung bekommen haben.

Die Ermittler kamen den Angeklagten aufgrund eines anderen Verfahrens wegen Drogenhandels auf die Spur. Die Übergaben der Gelder sollen in einer WhatsApp-Gruppe dokumentiert worden sein. 

Lese-Marathon für Staatsanwältin und Dolmetscher

Am ersten Prozesstag mussten vor allem die Staatsanwältin und der Dolmetscher für die vier Angeklagten einen Lese-Marathon absolvieren. Sie verlasen alle 434 Fälle mit Datum, Ort und der entgegengenommenen Summe - und waren damit fast eineinhalb Stunden beschäftigt. Bei dem 434. Fall handelt es sich übrigens nicht um Geldwäsche, sondern um Geldfälschung. Denn am Tag seiner Festnahme im Juni 2024 sind in der Wohnung des Hauptangeklagten zudem 1.087 gefälschte 50-Euro-Scheine gefunden worden. Für den Prozess sind zunächst acht Termine angesetzt.

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(Quelle: dpa/Ino)

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