03. März 2022 – Stefan Angele
Tausende Teilnehmer vor Ort
Große Jugenddemo gegen den Krieg in der Ukraine zieht durch Hamburg
Tausende vorwiegend junge Menschen sind in Hamburg gegen den russischen Angriff auf die Ukraine auf die Straße gegangen. Auf dem Spielbudenplatz und der Reeperbahn versammelten sie sich am Donnerstagmittag (03.03.) zum Auftakt einer von der Klimabewegung Fridays for Future (FFF) und anderen Jugendorganisationen organisierten Demonstration.
Hamburger Polizei erwartet Zehntausende
Zehntausende Teilnehmer wurden nach Polizeiangaben erwartet. Eine Sprecherin der Bewegung sagte zu Beginn der Kundgebung, es seien bereits Zehntausede da. Musikalische Unterstützung kam von Bosse, Enno Bunger und Ali Neumann. Die Polizei konnte am Mittag noch keine Zahlen nennen.
Große Soli-Demo von Fridays for Future für die Ukraine
Bewegende Ansprache an die Demonstrierenden
Klimaaktivistin Luisa Neubauer rief in einer bewegenden Rede: "Niemand kann von uns erwarten, dass wir still bleiben, wenn die Lage eskaliert. Niemand kann von uns erwarten, dass wir still bleiben, wenn jede Stunde zählt." An die Adresse des russischen Präsidenten gewandt, rief sie: "Putin verpiss Dich, wir sind hier." In ihrer Rede rief sie Europa und die USA auch zu Selbstkritik auf. Es reiche nicht, der Ukraine Solidarität zuzurufen, wenn man sich nicht ehrlich klarmache, wer den Krieg finanziere. So seien allein aus den USA und Europa jeden Tag 700 Millionen Dollar für fossile Brennstoffe an Russland geflossen. "Es ist Krieg in Europa, und wir haben Angst. In Hamburg entscheiden wir uns heute gegen Angst und für offene Arme", erklärte Neubauer.
Solidaritätszug zieht durch Hamburg
Unter dem Motto "Solidarität für die Ukraine" sollte der Demonstrationszug nach einer Auftaktkundgebung auf dem Spielbudenplatz durch die Innenstadt und zurück nach St. Pauli führen. Weltweit hatte die ukrainische FFF-Bewegung zum Protest gegen den russichen Angriffskrieg aufgerufen. Um auch den rund 250.000 Hamburger Schülerinnen und Schülern eine Teilnahme an der Demonstration zu ermöglichen, hatte Schulsenator Ties Rabe (SPD) sie vom Unterricht befreit. Unter 16-Jährige benötigten allerdings ein entsprechendes Entschuldigungsschreiben der Eltern, um dem Unterricht für die Demo fernzubleiben.
120.000 Demonstranten in der City
Nach Angaben von Fridays for Future am Nachmittag nach Ende der Demo sollen 120.000 Menschen gegen den russischen Angriff auf die Ukraine auf die Straße gegangen sein. Dies habe eine eigene Zählung ergeben, sagte Sprecherin Annika Rittmann. Die Polizei hatte zuvor von lediglich 20.000 Teilnehmern berichtet. "Die Zahl der Polizei stimmt einfach nicht", sagte Rittmann. "Jeder, der hier war, weiß, dass es mehr waren."
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