Schutt und Wassermassen

Ursache für geplatztes Aquarium "Aquadom" weiterhin unklar

Es war ein lauter Knall und sehr viel Wasser: Am geplatzten Riesen-Aquarium "Aquadom" in einem Berliner Hotel wurde am Samstag (17.12.) weiter aufgeräumt. Die Ursache ist weiterhin unklar. Wie geht es mit dem Hotel weiter?

Einen Tag nach dem Platzen des "Aquadom" ist vor dem Berliner Hotel vom großen Chaos nicht mehr allzu viel zu sehen. Arbeiter in weißen Schutzanzügen laden am Samstag Schutt in große Baucontainer und transportieren Wannen und Netze ab. Ein großer weißer Bauzaun steht vor dem Gebäude. Der Fokus liege weiter auf den "intensiven Aufräumarbeiten" im Außenbereich sowie auf Sicherheitsmaßnahmen der zerstörten und beschädigten Läden und offenen Fassaden, teilt Fabian Hellbusch, Sprecher des Gebäudeeigentümers Union Investment, mit.

Eine Millionen Liter Wasser ausgelaufen

Doch hinter den Mauern dürfte das Chaos nach dem Unglück am Freitag noch gut sichtbar sein. Am frühen Morgen war in dem Hotel das 16 Meter hohe Aquarium "Aquadom" mit 1500 Fischen geplatzt. Ein lauter Knall - daraufhin ergossen sich eine Million Liter Wasser aus dem zerstörten Glaszylinder unter anderem in das Hotel und auf die Straße. Zwei Menschen, laut Hotel ein Mitarbeiter und ein Gast, wurden leicht verletzt. In dem Gebäudekomplex wurden laut Hellbusch mindestens sechs weitere Läden beschädigt.

Für die Menschen war es Freitagfrüh ein Beinahe-Unglück - wäre das Aquarium zu einer späteren Zeit in einem belebten Hotel geplatzt hätte es nach Einschätzung von Sicherheitskräften und Politikern schlimmer ausgehen können. Doch für die Tiere war es auch so verheerend: Fast alle Fische aus dem Aquarium sind tot.

Einige hundert Fische konnten gerettet werden

Einige jedoch hatten Glück. In dem Ring, der das Aquarium eigentlich stabilisieren sollte, sammelte sich laut Feuerwehr etwas Wasser. "Drei große Eimer voll" lebende Fische seien aus diesem Bereich etwa gerettet worden, sagt ein Feuerwehrsprecher. Auch unter Trümmerteilen seien immer wieder lebende Fische in Pfützen gefunden worden. Sie seien im Sealife und dem Berliner Zoo untergebracht worden. Aus den unterirdischen Zuchtbecken sind dagegen nach Angaben des Gebäudeeigentümers etwa 630 Fische gerettet und an den Berliner Tierpark, den Zoo, das Sealife im Dom Aquarée und in einem Netzwerk von Spezialzüchtern weitergegeben worden.

Die Suche nach der Ursache geht weiter

"Es besteht weiterhin Unklarheit, was die Gründe für das plötzliche Bersten des Acrylglaszylinders betrifft", teilte Hellbusch mit. Hinweise auf einen gezielten, gewaltsamen Anschlag gab es laut Polizei nicht. "Im Moment deutet nichts daraufhin, dass etwas strafrechtlich Relevantes im Raum steht", sagt eine Polizeisprecherin am Samstag. Zur Begutachtung der Schäden sollen laut Hellbusch ab Montag Sachverständige die Flächen näher in Augenschein nehmen. Das Gebäude sei bereits am Freitagabend an den Eigentümer übergeben worden. "Es ist nicht einsturzgefährdet", sagt der Sprecher. Bautechnische Untersuchungen fänden aber weiterhin statt.

Experten aus der USA reisen an

Das am Bau des geplatzten Aquariums beteiligte US-amerikanische Unternehmen Reynolds Polymer Technology will ebenfalls ein Team zur Untersuchung des Vorfalls nach Berlin schicken. Das Unternehmen aus den USA hat nach eigenen Angaben 2002 eine "Zylinderkomponente" des Tanks hergestellt und installiert. Auf seiner Homepage schreibt das Unternehmen, es habe das Acrylfenster des "Aquadoms" hergestellt.

Wie geht's mit dem Hotel weiter?

Die Gäste des Hotels seien noch am Freitag in ein anderes Hotel gebracht worden, sagt Hellbusch am Samstagmorgen. Man sei in engem Austausch - wie es weitergehe sei noch offen. "Für die Wiedereröffnung des Hotels gibt es verständlicherweise noch keinen Zeitplan", heißt es. Vorrangig gelte es, das Ausmaß der Schäden aufzunehmen und für Sicherheit bei den Aufräumarbeiten zu sorgen. Auch das Schicksal des "Aquadoms" sei unklar. "Ob der 'Aquadom' wiederaufgebaut wird oder eine alternative Nutzung in Frage kommt, lässt sich heute noch nicht sagen."

(Quelle: Mona Wenisch, dpa)

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