03. Juni 2022 – Sebastian Tegtmeyer
Auf die von Containerstaus getroffenen Seehäfen kommen aus Sicht des Hamburger Hafenlogistikers HHLA Streikaktionen der Gewerkschaft Verdi zu. "Wir rechnen damit, dass am Dienstagmittag ein Warnstreik beginnt", si HHLA-Sprecher Hans-Jörg Heims.
Ein Verdi-Sprecher wollte sich nicht zu einem möglichen Arbeitskampf äußern, sagte aber: "Die Hafenarbeiter sind angesäuert." Angesichts der seit langem gestörten globalen Transportketten trifft der Arbeitskampf die Hafenlogistiker zur Unzeit. "Das ist verantwortungslos, was die da machen", sagte der HHLA-Sprecher. Die HHLA betreibt im größten deutschen Seehafen drei Containerterminals und damit die mit Abstand wichtigste Drehscheibe für Im- und Export von Waren nach und von Deutschland.
Containerschiffe hängen vor Seehäfen fest
Derzeit stauen sich vor allen Seehäfen an der Nordseeküste zunehmend Containerschiffe, die auf Abfertigung warten. Nach Berechnungen des Kiel Instituts für Wirtschaftsforschung (IfW) hängen allein dort rund zwei Prozent der weltweiten Containerladung fest. "Für die Nordsee ist das sehr viel", sagte der IfW-Ökonom Vincent Stamer.
Friedenspflicht ausgelaufen
Verdi verhandelt derzeit mit dem Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) über die Bezahlung der 12.000 Beschäftigten in 58 tarifgebundenen Betrieben in Hamburg, Niedersachsen und Bremen. Der nächste Termin ist für den kommenden Freitag (10. Juni) geplant. Die Friedenspflicht ist zum 1. Juni ausgelaufen.
Das fordert Verdi
Verdi verlangt angesichts der aktuell enormen Teuerungsraten von fast acht Prozent einen nicht näher bezifferten "tatsächlichen Inflationsausgleich" sowie eine Erhöhung der Stundenlöhne um 1,20 Euro. Zusätzlich will die Gewerkschaft eine Anhebung der sogenannten A-Pauschale für Beschäftigte in Containerbetrieben von derzeit 3.338 Euro um 1.200 Euro. Dies begründet die Gewerkschaft mit der enormen Überstundenbelastung in den Containerbetrieben angesichts der hartnäckigen Störungen im Containerschiffsverkehr. Die Arbeitgeberseite bietet bislang zwei Erhöhungsschritte in diesem und im nächsten Jahr von 3,2 und 2,8 Prozent, Einmalzahlungen von insgesamt 600 Euro sowie eine Erhöhung der A-Zulage um 200 Euro.
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30. März 2023 – Sebastian Tegtmeyer
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