05. August 2020 – Stefan Angele
Bereits seit dem 27. April dürfen die Hamburger im ÖPNV nicht mehr oben ohne unterwegs sein. Seitdem gilt die allgemeine Pflicht einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, um die Verbreitung des Coronavirus an den Orten einzudämmen, an dem viele Menschen zusammenkommen und Mindestabstände nur schwer eingehalten werden können. Doch mit Dauer der Pflicht nimmt auch die Bereitschaft vieler ab, die Masken dauerhaft zu tragen. Zum Ende der Sommerferien am Donnerstag (06.08.) startet der HVV deshalb eine große Kontroll-Offensive. Staupilot André Kuhnert aus der Radio Hamburg Morningshow hat dazu am Mittwoch (05.08.) selbst den Test gemacht, wie viele Leute tatsächlich ohne Maske in der Bahn unterwegs sind.
Fahrgastzahlen im HVV steigen ständig
Nachdem die Fahrgastzahlen beim HVV in der Coronahochzeit massiv eingebrochen waren, sind seit Juni nun bereits wieder 1,6 Millionen Hamburger täglich im HVV-Netz unterwegs. Mit dem Ende der Ferien rechnet man hier mit noch mehr Fahrgästen und noch volleren Bussen und Bahnen. Umso wichtiger wird da das Tragen der Masken während der gesamten Fahrt.
Wer keine Maske trägt bleibt draußen
Personen, die ohne Maske in Bussen und Bahnen unterwegs sind, werden durch den HVV grundsätzlich nicht befördert. Wer also in den kommenden Tagen von den Kontrolleuren des HVVs ohne Maske erwischt wird, fliegt aus Bus und Bahn. Nur so kann laut HVV eine "sichere Nutzung von Bus und Bahn gewährleistet" werden. Laut Verkehrssenator Tjarks sei es sehr erfreulich, dass die Hamburger wieder verstärkt auf den ÖPNV setzen. "Mit den Trennscheiben für die Busfahrer, den automatisch öffnenden Türen der U- und S-Bahnen sowie zusätzlichen Desinfektionen haben die Verkehrsunternehmen ihren Beitrag für einen sicheren HVV geleistet. Wir können deswegen feststellen: Nach jetzigem Kenntnisstand besteht im ÖPNV kein höheres Ansteckungsrisiko als in anderen öffentlichen Räumen. Dazu hat neben den zahlreichen Hygienemaßnahmen auch die Maskenpflicht beigetragen."
Maskenpflicht in Bus und Bahn bleibt
Es sei daher umso wichtiger auch zukünftig die Maskenpflicht einzuhalten. "Wer den Mund-Nasen-Schutz richtig trägt, schützt seine Mitmenschen und zeigt Solidarität", erklärt Anjes Tjarks. Ähnlich spricht sich Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard aus: "Die Alltagsmaske verhindert, dass wir andere anstecken. Es hat etwas mit Höflichkeit, Respekt und Rücksicht gegenüber den Mitmenschen zu tun, Mund und Nase zu bedecken, wenn wir den Abstand zu Fremden nicht einhalten können. Wer keine Maske trägt, steckt womöglich andere an. Deswegen gilt die Maskenpflicht auch weiterhin. Bitte seien Sie auch in Bus und Bahn rücksichtsvoll und nehmen Sie diese kleine Einschränkung zum Schutz aller in Kauf. Danke!"
Viele Hamburger halten sich an Maskenpflicht
Die Worte und Appelle scheinen zumindest im ÖPNV zu wirken. Laut ersten Erhebungen des HVVs tragen rund 95 Prozent der Fahrgäste Maske. Es wird jedoch auch deutlich, dass der Mund-Nasen-Schutz zunehmend falsch angelegt wird (unter der Nase) und vereinzelt immer wieder Fahrgäste ohne Mund-Nasen-Schutz angetroffen werden. Vor allem an Wochenenden und am Abend nimmt die Maskendisziplin leicht ab. Genau hier will der HVV zukünftig auch mit Zivilstreifen verstärkt Kontrollen durchführen. Für Maskenverweigerer kann die Fahrt dann schnell beendet werden. In den kommenden Tagen soll zudem die Frequenz der Durchsagen und U-Bahn-TV-Videos verstärkt werden, in denen auf das Tragen der Maske aufmerksam gemacht wird.
Weitere Maßnahmen im HVV
Darüber hinaus setzen die Verkehrsunternehmen weitere Maßnahmen ihres Hygiene- und Schutzkonzeptes um. Bereits seit Juni werden alle 1.500 Linienbusse der Hochbahn und der VHH Stück für Stück mit Trennscheiben zu den Busfahrern ausgerüstet. Ab Mitte August werden nahezu 95 Prozent aller Busse mit der Trennscheibe ausgerüstet sein. Bei allen Bussen sowie den U-Bahn-Modellen DT5 öffnen bereits jetzt alle Türen automatisch, ab Mitte August werden auch alle U-Bahn-Modelle des Typs DT4 mit der Software umgerüstet sein. Auch bei 50 Prozent der S-Bahnen gibt es automatische Tür-Öffner. Zusätzlich zur regelmäßigen gründlichen Reinigung aller Fahrzeuge und Haltestellen sind täglich mobile Hygieneteams von Hochbahn, S-Bahn und VHH im HVV unterwegs. Diese Teams nehmen zusätzliche, desinfizierende Reinigungsmaßnahmen in Bussen und Bahnen sowie an U- und S-Bahn-Haltestellen und Busumsteigeanlagen im laufenden Betrieb vor.
Andrés Test verläuft nur teilweise positiv
Am Mittwochmorgen (05.08.) hat Staupilot André stichprobenartig die U3 Richtung Barmbek und zurück zum Hauptbahnhof und die S3 Richtung Altona und zurück getestet. Und das zumindest bei der U-Bahn mit sehr erfreulichem Ergebnis. Zumindest morgens scheinen fast alle Fahrgäste in der U-Bahn die Maskenpflicht ernst zu nehmen und tragen Masken. Außerhalb der Bahnen an den Bahnhöfen konnte André zwar vereinzelte Pendler antreffen, die mit heruntergezogenen Masken unterwegs waren, doch der Großteil trug auch hier sein Maske.
In der S-Bahn fiel Andrés Test dagegen aber leider nicht so positiv aus. Hier konnte André viele Menschen ohne oder mit falsch getragenen Masken entdecken. Gerade die Pendler aus dem Hamburger Umland scheinen es laut Andrés Beobachtungen mit dem Tragen nicht wirklich ernst zu nehmen. Schade!
Also denkt dran! Wir tragen die Masken alle gemeinsam um uns und andere zu schützen und um die Verbreitung des Virus zu verlangsamen, damit wir irgendwann so schnell wie möglich wieder ohne Maske unterwegs sein können! Nur, wenn alle mitmachen, schaffen wir das!
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