Wie würdet ihr reagieren, wenn eure Nachbarn trotz Personenbeschränkung einfach eine Party feiern? Dulden oder Polizei rufen? Steffi aus Hamburg hat sich für einen Brief entschieden.
In Deutschland gilt, dass sich maximal zehn Personen aus zwei Haushalten miteinander treffen dürfen. Dies gilt auch für den privaten Bereich. Einige Personen stören sich scheinbar nicht daran, mehrere Personen in die eigenen vier Wände einzuladen. Dass dachte sich an Halloween auch eine WG eines Wohnhauses. Mit dem Brief einer Nachbarin hat diese dann allerdings nicht gerechnet.
Verständnisvoll, aber mit Blick auf die ernste Lage
Der Brief der Hamburgerin Steffi beginnt folgendermaßen: „Eins vorweg: Ich weiß, ich bin mittlerweile in einem Alter, in dem ich mit einem Samstagabend im Reinen bin, wenn ich mit einem Glas Rotwein auf dem Sofa sitze. So viel Selbstreflexion ist bereits vorhanden, die Analyse nehme ich euch ab.“ Und auch viel Verständnis bringt sie den Feiernden entgegen, immerhin befinden sie sich in ihrer Lebensphase in einer Situation, in der sie gerne lange wachbleiben und sich mit anderen Leuten treffen. Sieben Monate feierfrei zu leben, ist da nicht leicht.
Sie führt allerdings auch direkt in ihre Situation ein und verdeutlicht ihre Perspektive: „Rechtslage für Hamburg am Samstagabend, 31.10.: Höchstens 10 Personen aus zwei Haushalten in einer Wohnung (ausgenommen Kindergeburtstage), ab 0 Uhr Zimmerlautstärke, und illegale Substanzen sind übrigens auch weiterhin verboten. Reale Situation am Samstagabend, 31.10.: 3 Parties + eine Zweigstelle auf der Verkehrsinsel, auf der 7 Druffies in Stadionlautstärke die schönsten Szenen der vergangenen 6 Fusions nachraven + eine (fast schon leibgewonnene) Grawolke im Hausflur. Am Morgen bin ich dann noch in eine nachlässig beseitigte (nennen wir es einen Versuch) Blutlache getreten.“ Das beschriebene Szenario zeigt deutlich, wie wenig sich Realität mit Rechtslage decken.
Steffis Kinder haben es auch nicht leicht
Steffi führt fort: „Kurze Info: Meine Kinder haben seit 7 Monaten ihren Opa nicht mehr gesehen, dürfen keine Kindergeburtstage feiern, nicht zum Sport und sich nur zu zweit treffen. Immerhin gehen sie aktuell in ihre Bildungseinrichtungen. Mit Maske. 8 Schulstunden. Anyone? Ja, Kinder sind selbstgewähltes Schicksal. Dann mach ich es einfacher: Die von euch beweinte Verwaltungsbranche bleibt auch am Arsch, wenn wir unseren nicht zusammenkneifen.“
Bei der nächsten Feier ruft sie die Polizei
Am Ende wird sie deutlicher, indem sie auf witzige Weise anführt, dass sie bei der nächsten Feier definitiv die Polizei rufen wird. Hierzu führt Steffi eine einfache Gleichung an:
„Arsch zusammenkneifen + Zeit = Fun“
„Arsch nicht zusammenkneifen + Zeit = Kein Fun“
„Feiern trotz Lockdown + ich = Polizei“
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