31. März 2021 – Stefan Angele

Von 21 bis 5 Uhr

Hamburg bekommt Ausgangssperre und weitere harte Coronamaßnahmen

Infektionszahlen nicht mehr unter Kontrolle

Es sind die härtesten Maßnahmen, die die Hamburger seit über einem Jahr Corona nun vor und um Ostern herum schlucken müssen. Am Mittwoch (31.03.) hat sich der Hamburger Senat auf ein umfangreiches Maßnahmenpaket geeinigt, um die außer Kontrolle geratenen Coronazahlen schnellstmöglich unter Kontrolle zu bringen. Die Hamburger müssen sich deshalb erstmalig auch auf Ausgangsbeschränkungen einstellen.

Ausgangsbeschränkungen von 21 bis 5 Uhr

Von Karfreitag (02.04.) bis vorerst zum 18. April wird es in Hamburg von 21 bis 5 Uhr des Folgetages Ausgangsbeschränkungen geben. Draußen darf man sich dann nur noch mit triftigem Grund aufhalten. Wege zur Arbeit, Notfälle, Versorgung von Tieren sind beispielsweise triftige Gründe. Es soll aber laut Bürgermeister Peter Tschentscher eine definierte Liste von Gründen geben. Eine Ausnahme wird es dennoch geben: Personen dürfen sich allein zum Sport oder zum Spaziergang draußen bewegen. Auch der Einzelhandel wird dann ab 21 Uhr geschlossen. Lieferdienste dürfen aber auch danach noch Essen ausliefern. "Wir müssen jetzt eine deutliche Bremsung hinbekommen", sagte Bürgermeister Peter Tschentscher.

Kitas gehen wieder in den Notbetrieb

Vor dem Hintergrund anhaltend hoher Corona-Infektionszahlen gehen die Hamburger Kindertagesstätten nach Ostern wieder in den erweiterten Notbetrieb. Eltern sollen ihre Kinder dann nur noch in die Kita bringen, wenn eine andere Betreuung nicht möglich ist. An Schulen soll aber der teilweise Präsenzunterricht aufrechterhalten werden, für Schüler und Lehrer aber eine Testpflicht gelten, wie Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) am Mittwoch (31.03.) sagte.

Maskenpflicht wird verschärft

In Unternehmen soll die Maskenpflicht verschärft werden. Sobald mehr als ein Mensch in einem Raum arbeitet, müssen medizinische Masken getragen werden. Tschentscher appellierte an die Unternehmen, Schnelltests bei den Mitarbeitern durchzuführen. Sollten freiwillige Selbstverpflichtungen nicht ausreichen und der Bund keine entsprechende Regelung treffen, werde Hamburg auch eigene Maßnahmen ergreifen, sagte er.

Coronazahlen in Hamburg steigen immer weiter

Die Hamburger Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen, kletterte am Mittwoch (31.03.) von 153,7 auf 163,7. Die Zahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen erhöhte sich um 590 Fälle, wie die Gesundheitsbehörde mitteilte. Das war der größte Zuwachs an einem Tag seit dem 5. Januar. Die Zahl der in Hamburg an oder mit Corona gestorbenen Menschen gab das Robert Koch-Institut (RKI) mit 1.378 an - 6 mehr als am Vortag. Damit meldete das RKI für den Monat März insgesamt 108 neue Corona-Todesfälle - ein vergleichsweise deutlicher Rückgang: Im Februar waren es 199, im Januar noch 439. 288 Covid-19-Erkrankte wurden mit Stand Dienstag in Hamburger Krankenhäusern behandelt. Das waren 3 mehr als am Montag. Auf den Intensivstationen lagen 94 Patienten, 2 mehr als am Montag. Anfang Januar, zum Höhepunkt der zweiten Welle, hatten mehr als 600 Corona-Patienten in den Hamburger Krankenhäusern gelegen, davon bis zu 117 auf Intensivstationen.

Alle Infos zur Coronakrise

Alle weiteren Entwicklungen zur Coronakrise hört ihr immer auch bei uns im Programm, den Nachrichten um Halb und Voll oder im Nachrichtenpodcast zum Nachhören. Alternativ schaut ihr mal in unserem Online-Liveticker vorbei, um keine News mehr zu verpassen.

undefined
Radio Hamburg Live
Audiothek