25. Januar 2021 – Sebastian Tegtmeyer
Mit zwei Jahren ohne Dauerfrost verbucht Hamburg die längste Periode ohne sogenannte Eistage seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Das letzte Mal habe die Temperatur vor genau zwei Jahren 24 Stunden lang unter dem Gefrierpunkt gelegen, meldete die Umweltbehörde am Montag.
Damit dauert die Rekordzeit ohne Eistage weiter an, der letzte Rekord hatte bei 421 Tagen gelegen, inzwischen sind es 731 Tage. Das ergibt sich bei der Auswertung der Messdaten des Deutschen Wetterdiensts (DWD) durch die Umweltbehörde.
Klimawandel ist im Alltag spürbar
Jens Kerstan, Senator für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft: ""Wieder ein Wetterrekord, zwei Jahre ist Hamburg jetzt ohne Dauerfrost. Die Statistik der Eistage bestätigt deutlich, dass es immer wärmer wird. Das zeigt, dass der Klimawandel in Hamburg im Alltag spürbar wird. Wir müssen jetzt die Maßnahmen im Hamburger Klimaplan entschlossen umsetzen, um diesen Trend deutlich abzubremsen und um unsere Klimaziele zu erreichen. Gleichzeitig führt auch kein Weg mehr daran vorbei, dass wir uns an die Folgen des Klimawandels anpassen."
Auch langjährigen Vergleich zeigt Veränderungen
Laut Langzeitauswertung gab es zwischen 1961 und 1990 im Schnitt 20,6 Eistage pro Jahr. Zwischen 1991 und 2020 waren es durchschnittlich nur noch 13,3 Tage. Auch die Durchschnittstemperatur an den Eistagen ist demnach gestiegen: So wurden zwischen 1961 bis 1990 an einem Eistag noch durchschnittlich -5,18 Grad gemessen, zwischen 1991 und 2020 nur noch -4,44 Grad.
Grafik: Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft