11. Januar 2021 – Stefan Angele

Durch verlängerten Lockdown

Hamburg streicht zahlreiche Prüfungen

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Schüler bis zur 10. Klasse müssen in Hamburg vor dem Hintergrund des verlängerten Corona-Lockdowns bis Ende Januar keine Klausuren schreiben. Diese können zu einem späteren Zeitpunkt nachgeschrieben oder durch andere Leistungen wie Hausarbeiten ersetzt werden, wie die Schulbehörde am Sonntag (10.01.) in der Hansestadt mitteilte. Da inzwischen fast ein halbes Jahr der reguläre Unterricht an den Schulen ausgefallen sei und den Schülern daraus keine Nachteile entstehen sollen, würde man die Prüfungen nun anpassen, so die Schulbehörde.

Oberstufen weiterhin mit Klausuren

Klausuren in den Oberstufen sollen hingegen im selben Zeitraum in der Schule geschrieben werden. Diese hätten eine große Bedeutung für das spätere Abitur. Nach Angaben eines Sprechers betrifft dies die Jahrgänge 11 und 12 an Gymnasien, sowie die Klassen 12 und 13 an Stadtteilschulen. Für Stadtteilschüler in der 11. Klasse gebe es im Januar ebenfalls keine Klausuren.

Hauptschulabschlussprüfung entfällt

Hamburg wird so auf die Hauptschulabschlussprüfungen verzichten. Wie in den anderen Bundesländern bekommen Hamburgs Schülerinnen und Schüler trotzdem einen vollwertigen Hauptschulabschluss, der mit den Vorgaben der Kultusministerkonferenz (KMK) konform ist. Dazu werden die Abschlussnoten in den einzelnen Fächer aus den Unterrichtsleistungen des letzten Schuljahres gebildet. "Ich finde den Vorschlag vernünftig. Die Organisation der zusätzlichen Abschlussprüfungen kostet alle Beteiligten sehr viel Zeit. Jeder Schüler muss drei Abschlussklausuren und drei mündliche Prüfungen absolvieren, bei knapp 9.000 Schülerinnen und Schülern sind das über 50.000 Prüfungen. Diese Zeit wollen wir besser nutzen, um mehr Unterricht zu erteilen, mehr zu lernen und Versäumtes nachzuholen. Deshalb entfallen die zusätzlichen Hauptschulabschlussprüfungen in diesem Jahr", so Schulsenator Ties Rabe.

Gymnasien: Klausuren in Klasse 10 gestrichen

Eine weitere "Hamburgensie" wird in diesem Jahr ebenfalls entfallen: die landesweiten Klausuren in den Hauptfächern am Ende von Klasse 10 an den Gymnasien (schriftliche Überprüfung Klasse 10 "sÜ10"). Dabei handelt es sich um landesweit gleiche Klassenarbeiten, die in den anderen Bundesländern ebenfalls nicht üblich sind und von der Kultusministerkonferenz ebenfalls nicht gefordert werden. Die sÜ10 sollten landesweit am 2., 4. und 8. Februar stattfinden. Anstelle der sÜ10 sollen die Schülerinnen und Schüler nun eine normale Klassenarbeit schreiben, die von ihren Lehrkräften passgenau auf den tatsächlich erteilten Unterricht abgestimmt ist.

Keine Klausuren bis Klassenstufe 10

Während der Schulschließungen im Januar sollen überdies in den Klassenstufen 1 bis 10 in der Schule keine Klassenarbeiten geschrieben werden. Diese Klassenarbeiten können zu einem späteren Zeitpunkt nachgeschrieben werden, oder durch eine besondere Leistung wie eine Präsentation oder Hausaufgabe ersetzt werden oder ersatzlos entfallen. Die Zeugnisnote wird dann aus den anderen Unterrichtsergebnissen des Schuljahres gebildet.

Märzferien werden zu Lernferien

In den Märzferien sollen laut Behörde freiwillige Lernangebote organisiert werden. Diese sind demnach in Kleingruppen von etwa sechs bis acht Schülern an jeweils drei bis vier Unterrichtsstunden täglich vorgesehen. Die Angebote seien kostenlos. Schulsenator Ties Rabe (SPD) kündigte erneut an, dass es Anpassungen bei der Mittleren Reife und dem Abitur geben soll. Dazu werde die Kultusministerkonferenz in den kommenden Wochen beraten.

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