04. Juli 2021 – Sebastian Tegtmeyer
Der berühmte Hamburger Fischmarkt hat nach langer Corona-Pause am Sonntagmorgen erstmals wieder geöffnet. Von 5 Uhr an konnten Nachtschwärmer und Frühaufsteher erstmals seit mehr als 15 Monaten wieder die beliebte Hamburger Attraktion besuchen.
Tausende Frühaufsteher und Nachtschwärmer sind am Sonntagmorgen nach langer Unterbrechung erstmals wieder über den legendären Hamburger Fischmarkt gebummelt. Um 5 Uhr öffnete nach mehr als 15 Monaten Corona-Unterbrechung eine reduzierte Zahl von Verkaufsständen.
Gebremste Stimmung bei Eröffnung
Die Stimmung sei natürlich noch nicht so wie früher, sagte Dieter Bruhn, der über Hamburg hinaus als Aale-Dieter bekannt ist. "Das kommt ja erst, wenn wir den Fischmarkt in der alten Stärke haben." Im Moment können die Verkaufstalente ihre Waren nur mit gebremstem Schaum anpreisen: Das Schreien ist nicht erlaubt. Wenn das wieder erlaubt sei, "dann wird wieder eine andere Stimmung da sein", ist Aale-Dieter sicher. Jetzt sei erstmal der Einstieg geschafft. "Wir müssen jetzt noch vorsichtig sein, machen wir, aber ich hoffe, dass wir so vernünftig sind, den Fischmarkt wieder so, wie er früher war, zur alten Stärke kommen lassen."
Der Holländische Blumenkönig Roberto Saarloos war ganz angetan vom Besucherzustrom. "Ich habe da nicht mit gerechnet", sagte er. Immerhin 30 bis 40 Prozent des normalen Besuchs seien es. "Die Leute kaufen auch, ich bin eigentlich zufrieden."
Verbale Auseinandersetzung zwischen Jugendlichen und Bezirksamts-Mitarbeitern
Mit dem vorsichtigen Start wolle man sicherstellen, die Lage unter Kontrolle zu haben, sagte die Altonaer Bezirksamtsleiterin Stefanie von Berg. "Unser Ziel ist, Schritt für Schritt zum alten Fischmarkt zurückzukehren." Nach Angaben der Polizei verlief die Veranstaltung ruhig. Es sei lediglich zu einer verbalen Auseinandersetzung mit Beleidigungen zwischen mehreren jungen Leuten und Mitarbeitern des Bezirksamts gekommen. Es seien zwei Platzverweise ausgesprochen worden, eine Person kam in Gewahrsam.
Vorsichtiger Start mit rund 60 Händlern
Der Fischmarkt in Altona läuft mit Corona-Auflagen zunächst im Testbetrieb. Marktschreier und Musiker sind noch nicht erlaubt. Besucher müssen eine medizinische Maske tragen und dürfen nur außerhalb des Geländes essen. Auf einer Länge von 250 Metern und einer Breite von 30 Metern dürfen zudem derzeit nur rund 60 Händler in zwei Reihen ihre Waren anbieten. Üblicherweise sind dort etwa 120 Marktstände aufgebaut. Der 300 Jahre alte Hamburger Fischmarkt hat wie gewohnt vom frühen Morgen bis 9.30 Uhr geöffnet. Auf spätere Öffnungszeiten wollten sich die Markthändler nicht einlassen, weil damit das Image des Marktes nicht gewahrt werden könne. Vor Corona waren sonntags bis zu 70.000 Menschen auf dem Fischmarkt unterwegs.
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