28. November 2024 – Mira Oetinger

Margot Friedländer Preis

Hamburger Lehrer für Engagement gegen Antisemitismus ausgezeichnet

Margot Friedländer hat die Mordmaschinerie der Nationalsozialisten überlebt. Im Alter von 103 Jahren ehrt sie Mitstreiter im Kampf gegen Hass, Antisemitismus - und gegen das Vergessen.

Margot Friedländer, Hèdi Bouden
Foto: picture alliance/dpa | Annette Riedl

Der Verein apropolis aus Burgwedel ist mit dem Margot Friedländer Preis geehrt worden. Damit werde seine herausragende Arbeit gewürdigt, junge Menschen in Deutschland für die Werte der freiheitlichen Demokratie zu begeistern, hieß es in der Begründung für die Auszeichnung. "Die jungen Menschen erleben die Bedeutung von Respekt zwischen Menschen und Verständnis für verschiedene Perspektiven." Sie lernten auch, wie man Fake-News entgegentreten könne, teilte die Friedländer Stiftung mit, die den Preis erstmals vergab. Insgesamt sechs Mal wurde die Auszeichnung am Abend in Berlin verliehen.

Ausgezeichnet wird u.a. der Kampf gegen Antisemitismus

Mit der Auszeichnung werden Menschen geehrt, die sich für Toleranz, Menschlichkeit und Demokratie und gegen Antisemitismus engagieren. Die 103-jährige Holocaust-Überlebende Margot Friedländer übergab die Auszeichnung selbst. "Ich engagiere mich jeden Tag dafür, dass wir nicht vergessen dürfen, was geschehen ist", erklärte sie. "Und ich danke allen, die sich meiner Mission mutig und engagiert anschließen. Seid Menschen."

Der Margot Friedländer Preis ist mit 25.000 Euro dotiert. Von 2014 bis 2023 wurde er von der Schwarzkopf-Stiftung vergeben, allerdings mit einem anderen Konzept. Jury-Vorsitzende ist die Frau von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Elke Büdenbender.

Weitere Preisträgerinnen und Preisträger

Der Hamburger Lehrer Hèdi Bouden wurde für sein außergewöhnliches Engagement gegen Antisemitismus geehrt. Der in Hamburg-Wilhelmsburg tätige Lehrer setze sich seit 2018 in zahlreichen Begegnungsreisen, Theater- und Ausstellungsprojekten mit Schülern aus Hamburg und Israel für Dialog, Hoffnung und Toleranz ein, wie es hieß. 

Der Verein Zweitzeugen aus Bünde in Nordrhein-Westfalen versucht, die Erinnerung an den Holocaust lebendig zu halten. Jährlich werden 7000 junge Leute erreicht, die die Lebensgeschichten von Überlebenden des NS-Massenmords weitertragen.

Das Zentrum "Barrierefrei erinnern" der Thüringer Lebenshilfe bietet Informationen über die Zeit des Nationalsozialismus in einfacher und leichter Sprache an, auch für Menschen mit Behinderungen. Organisiert werden unter anderem Führungen in Erfurt und Weimar.

Schulpreise für Berliner IG Friedenstaube und "josefine"

Zwei Schulprojekte bekommen den Margot Friedländer Schulpreis: die "Interessensgemeinschaft Friedenstaube" des Otto Nagel Gymnasiums in Berlin-Marzahn und die Schülerzeitung "josefine" der Mädchenrealschule St. Josef in Hanau.

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(Quelle: dpa/Ino)

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