21. Oktober 2021 – Stefan Angele
Falsche Betriebskostenabrechnungen
Hamburgs Mietern drohen Schäden in Millionenhöhe
Foto: PhuShutter/Shutterstock
Dem Ende des Jahres dürften vor allem Hamburger und Hamburgerinnen, die sowieso schon das Geld zusammenhalten, mit einem leichten Grauen entgegenblicken, denn dann flattert wieder die jährliche Betriebskostenabrechnung ins Haus, die gerne noch einmal ein unschönes finanzielles Geschenk vor Weihnachten ist. Der Mieterverein zu Hamburg warnt jetzt, dass die Hamburger in diesem Jahr ganz besonders vorsichtig sein sollten.
720.000 Hamburger potentiell betroffen
Laut dem Mieterverein flattert die Abrechnung bei bis zu 720.000 Mietern ins Haus. Ein Blick in die Abrechnung lohnt sich dabei fast für alle. Nach Schätzungen des Deutschen Mieterbunds ist bundesweit jede zweite Abrechnung fehlerhaft. Sehr oft werden den Mietern nicht geschuldete Betriebskosten berechnet. Es geht um Kleinbeträge, aber auch nicht selten um Kosten im vierstelligen Euro-Bereich. Auch dann, wenn die Abrechnungen mit einem Guthaben enden, sind Mieter gut beraten, wenn sie jede Abrechnung prüfen lassen. Auch bei dem Hamburger Verein geht es mittlerweile bei jeder dritten Rechtsberatung um die Nebenkosten. Ein gigantisches Thema also.
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Schaden von 12 Millionen Euro
Nach Schätzungen des Mietervereins zu Hamburg entstehen allein den Hamburger Mieterin durch falsche Abrechnungen ein Schaden von jährlich mindestens 12 Millionen Euro. Umgerechnet auf jeden einzelnen Mieter immerhin 17 Euro, die zu viel bezahlt werden. "Jeder Mieter sollte wissen, dass auch eine falsche Betriebskostenabrechnung, die innerhalb von zwölf Monaten nach Erhalt nicht beanstandet wird, eine Zahlungspflicht des Mieters begründet", so Rolf Bosse, Geschäftsführer des Mieterverein zu Hamburg. "Dies gilt auch für Nebenkosten, die ausweislich des Mietvertrages oder der gesetzlichen Regelungen vom Mieter nicht geschuldet werden", Bosse weiter.
Hier wird unrechtmäßig kassiert
Falsch abgerechnet wird nicht nur bei kleinen, möglicherweise überforderten Vermietern, sondern auch bei Großvermietern, wie z.B. bei dem international tätigen Immobilienkonzern VONOVIA. "Aus unserer Beratungspraxis können wir keinen Fall erkennen, in dem die VONOVIA alle Positionen, die sie abrechnet, belegen konnte.", sagt Bosse. "Zudem schlägt der Konzern grundsätzlich die Gewinne seiner Tochterunternehmen auf die tatsächlichen Betriebskosten auf, um die Renditen des Konzerns zu erhöhen", erläutert Bosse.
Hier könnt ihr eure Abrechnung checken lassen
Hamburgs Mieterinnen und Mieter erhalten auf mieterverein-hamburg.de und unter der Telefonnummer 040 / 8 79 79-345 Informationen zu den wichtigsten Fragen rund um die Betriebskostenabrechnung. Mit dem kostenfreien interaktiven Betriebskosten-Check des MIETERVEREIN ZU HAMBURG auf online-checks.mieterverein-hamburg.de können Mieter ihre Abrechnung auf Plausibilität prüfen.
Foto: Bloomicon / Shutterstock.com
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