09. Januar 2023 – Stefan Angele
Fahrschüler in Deutschland sind nach Einschätzung von Fahrlehrern weniger aufmerksam im Straßenverkehr als noch vor Jahren. "Der junge Mensch, der heute in die Fahrschule kommt, hat eine ganz andere Verkehrswahrnehmung als noch vor 20 Jahren - nämlich eine geringere", sagte der Vize-Vorsitzende der Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände, Kurt Bartels, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Er führte das auch auf die Handy-Nutzung zurück.
Smartphone als Hauptgrund
"Schauen Sie mal in ein Auto, ob die Kinder auf die Straße schauen. Nein, sie gucken auf ihr Smartphone. Sie gehen zu Fuß und gucken auf ihr Smartphone", sagte Bartels. Deshalb hätten junge Menschen nicht mehr diese "natürliche Affinität zum Verkehrsgeschehen wie früher". Nach Angaben des Verbands steigt nicht zuletzt deshalb seit Jahren die Durchfallquote bei Führerschein-Prüfungen an.
Immer höhere Durchfallquoten
Der Tüv-Verband hatte zuletzt unter Berufung auf Zahlen des Kraftfahrtbundesamtes berichtet, dass im Vorjahr 37 Prozent der Theorie-Prüfungen nicht bestanden worden seien - nach 29 Prozent im Jahr 2013. Bei der praktischen Prüfung für die Pkw-Führerscheinklasse B habe die Durchfallquote im vergangenen Jahr 43 Prozent betragen. "Das Verkehrsaufkommen, die Menge der Regelungen haben in den vergangenen 20 Jahren enorm zugenommen", sagte Bartels. Zudem seien die Anforderungen an die Fahrschüler während der Prüfung gestiegen.
Großstädte besonders problematisch
"In Großstädten gibt es eine höhere Durchfallquote als in ländlichen Gebieten, weil das Verkehrsaufkommen ein anderes ist." In Hamburg ist es mittlerweile fast jeder zweite, der durch die Prüfung rasselt. Darüber hat sich am Montagmorgen (09.01.) auch die Radio Hamburg Morning-Show mit euch unterhalten:
09.01.2023
Hier anhören: In Hamburg rasseln immer mehr Menschen durch die Führerscheinprüfung