31. Januar 2021 – Sebastian Tegtmeyer

Für LKW künftig mautpflichtig

Köhlbrandbrücke wird zur Bundesstraße 3

Die in die Jahre gekommene Köhlbrandbrücke ist von Montag an Teil der Bundesstraße B3. Rechtlich ist das Voraussetzung für eine finanzielle Beteiligung des Bundes am Bau einer neuen Querung. Lastwagenfahrer müssen nun jedoch Maut bezahlen.

Köhlbrandbrücke
Foto: MRo, Shutterstock

Die Köhlbrandbrücke wird ab 1. Februar zur Bundesstraße aufgewertet und damit für Lastwagen mautpflichtig. Rechtlich wurde so zudem die Voraussetzung dafür geschaffen, dass sich der Bund an den Kosten für eine neue Köhlbrandquerung beteiligen kann. Das spektakuläre Bauwerk von 1974 ist eine wichtige Schlagader des Hamburger Hafens, muss aber ersetzt werden, weil sie aus baulichen und Kapazitätsgründen ab 2030 den Anforderungen nicht mehr gerecht werden kann. Schon jetzt gibt es auf der Brücke ein Überholverbot und ein Abstandsgebot für Lastwagen, um die Belastung zu verringern. Als Ersatz präferiert der rot-grüne Senat bislang einen Tunnel.

Kosten für Neubau liegen bei 2,5 bis 3,2 Milliarden Euro

"Insgesamt werden zum 1. Februar 5,5 Kilometer Straße zur Bundesstraße aufgestuft", sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Enak Ferlemann. Neben der Brücke betreffe dies auch die Finkenwerder Straße ab der A7-Abfahrt Waltershof. Die Baulast für die Köhlbrandquerung liege zwar weiter bei der Stadt, "die Aufstufung schafft aber die rechtliche Voraussetzung für eine mögliche Förderung des Neubaus durch den Bund", sagte Ferlemann. Bislang sind für einen Tunnel oder eine neue Brücke Kosten in Höhe von 2,5 bis 3,2 Milliarden Euro veranschlagt.

Bund kann sich an Kosten beteiligen

Wirtschaftssenator Michael Westhagemann sprach von einem wichtiges Signal, "dass der Bund die übergeordnete, nationale Bedeutung dieser Verkehrstrasse anerkennt und sich damit an der erforderlichen Erneuerung beteiligen kann". Verkehrssenator Anjes Tjarks kündigte eine Prüfung an, "ob wir zusätzlich zu den Fahrspuren eine schienengebundene Containertransportmöglichkeit realisieren können". Gleiches gelte für eine Radverkehrsquerung über den Köhlbrand.

Neubau soll bis 2034 fertig sein

Vergangene Woche hatte Westhagemann im Wirtschaftsausschuss der Hamburgischen Bürgerschaft erläutert, dass die neue Querung voraussichtlich bis 2034 - und damit vier Jahre nach Erreichen des kritischen Schwellenwerts bei der alten Brücke - fertig sein soll. Der wirtschaftspolitische Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfrakltion, Götz Wiese, kritisierte: "Je älter die Brücke wird, umso höher werden die Kosten für die Instandhaltung in den kommenden Jahren ausfallen." Schon jetzt lägen die Erhaltungskosten bei 1,5 bis zwei Millionen Euro pro Jahr.

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