17. Oktober 2022 – Stefan Angele

Fast nirgendwo Events geplant

Kein Public Viewing der WM in Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen

Fußballfans beim Public Viewing bei der WM
Foto: Bjoern Deutschmann/Shutterstock

In Hamburg und Schleswig-Holsteins größten Städten Kiel und Lübeck liegen nach Angaben der Stadtverwaltungen bislang keine Anmeldungen für öffentliche Übertragungen der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar vor. In Kiel hat die Ratsversammlung bereits im Februar beschlossen, solche Pläne nicht zu unterstützen.

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Kiel gegen Public Viewing

"Die Kieler Ratsversammlung schließt sich der vielfach geäußerten Kritik an, dass die Fußball-Weltmeisterschaft nicht nach Katar hätte vergeben werden sollen", heißt es in dem Beschluss vom Februar. Es sei eine gesamtgesellschaftliche Debatte nötig, welche Ansprüche an die Wahrung von Menschenrechten sowie die Achtung von demokratischen Grundregeln und Prinzipien der Nachhaltigkeit bei der Ausrichtung von internationalen Sportveranstaltungen gelten müssten.

Auch in Hamburg kein Public Viewing geplant

Die Hamburger Veranstalter Bergmanngruppe, die zuletzt zur Weltmeisterschaft 2018 das Public Viewing auf dem Heiligengeistfeld organisiert hatte, plant aktuell kein Public Viewing. "Sich im Rahmen dieser doch sehr kontroversen Winter-WM als Veranstalter zu präsentieren, kommt für uns nicht infrage", sagte eine Sprecherin.

In Niedersachsen und Bremen ebenfalls kaum Events geplant

Auch in vielen Städten Niedersachsens und auch in Bremen wird es zur Fußball-WM im Winter voraussichtlich keine großen Public-Viewing-Veranstaltungen geben. Es habe in Hannover "zu keinem Zeitpunkt irgendwelche Planungen" für ein städtisches Public-Viewing gegeben, sagte der Sprecher der Stadt, Udo Möller. Auch genehmigungspflichtige Anträge privater Veranstalter lägen nicht
vor. "Wir rechnen damit auch nicht", sagte er. Auch in Bremen sei derzeit keine Veranstaltung im Stadtgebiet geplant, sagte Maike Bialek, Sprecherin für Marketing und Tourismus bei der Wirtschaftsförderung Bremen. Einen Grund nannte sie nicht.

Auch Renate Mitulla, Geschäftsführerin im Landesverband Niedersachsen des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes, erwartet keine Public-Viewing-Veranstaltungen "in großem Stil", zumal die Corona-Infektionszahlen stiegen. Gastronomen, die solche Veranstaltungen schon immer angeboten hätten, dürften es aber auf Wunsch der Gäste wohl wieder tun - und "aufgrund der wirtschaftlichen Lage wird sich kein Gastronom verweigern", sagte sie.

Start der WM am 20. November

Die Fußball-WM in Katar startet am 20. November, das Finale wird am 18. Dezember ausgetragen. Erstmals wird eine Endrunde im Winter ausgespielt, was bei vielen für Unmut sorgt. Vor allem aber steht das Turnier in der Kritik, weil dem Emirat massive Verletzungen von Menschenrechten, etwa beim Bau der Stadien, vorgeworfen werden. Die Regierung des Emirats wies Teile der Kritik zurück.

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