11. Februar 2022 – Linda Shllaku (deaktiviert)
Verhärtete Fronten zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein: Der Kieler Umweltminister Albrecht ist verärgert über Hamburgs Pläne für den Hafenschlick. Er fordert ein Gutachten. Mit seiner Kritik steht er nicht alleine da.
Hamburgs Pläne für eine neue Elbschlickdeponie vor Scharhörn sorgen für Verärgerung bei der Landesregierung in Schleswig-Holstein. «Bislang ist eine Beeinträchtigung des Wattenmeers und seiner Anrainer durch eine Verbringung von Sedimenten nach Scharhörn nicht auszuschließen», sagte Umweltminister Jan Philipp Albrecht (Grüne) der Deutschen Presse-Agentur. «Ich fordere Hamburg daher auf, vor etwaigen Schritten in diese Richtung den Ausschluss jeglicher Gefährdung unseres gemeinsamen Weltnaturerbes öffentlich nachzuweisen.» Die Hamburger Wirtschaftsbehörde hatte angekündigt, beim Ausbaggern
der Elbe anfallenden Schlick vor Scharhörn zu verklappen - die Insel gehört zu Hamburg, liegt im Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer und ist mit den Nationalparks der Nachbarländer Schleswig-Holstein und Niedersachsen Teil des Unesco-Weltnaturerbes Wattenmeer. Die Wirtschaftsbehörde verwies auf ein Gutachten der Hafenbehörde HPA, wonach dies ökologisch unbedenklich sei. «Auch wenn Schleswig-Holstein bei der Tonne E3 mehrfach seinen Teil zur Lösung beigetragen hat, ist die Akzeptanz für die Verbringung weiteren Baggerguts auch dort stets daran geknüpft, dass Hamburg sich um eine Verbesserung der Sedimentqualität bemüht und ein langfristiges Sedimentmanagement im Einklang mit dem Klimawandel und dem Wattenmeerschutz entwickelt», sagte der Kieler Minister Albrecht. Die den Gezeiten ausgesetzte Elbe muss in und um den Hamburger Hafen mit hohem Kostenaufwand regelmäßig ausgebaggert werden, damit Anläufe der riesigen Containerfrachter weiter klappen. Einen Teil des Schlicks darf Hamburg an die Tonne E3 südlich der zu Schleswig-Holstein gehörenden Insel Helgoland bringen. Auch bei der Landesregierung in Niedersachsen sorgen die Hamburger Pläne für Unmut. Umweltverbände sprachen von einer Katastrophe für den geschützten Lebensraum Wattenmeer.
(dpa)
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16. November 2021 – Sebastian Tegtmeyer
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