07. Dezember 2020 – Stefan Angele
Die Stimmen nach einem härteren Lockdown angesichts kaum sinkender Infektionszahlen oder sogar immer weiter steigender Totenzahlen wurden in den letzten Wochen immer lauter. Jetzt scheint die Bundesregierung mit einem Fast-Komplett-Lockdown direkt nach Weihnachten ernst zu machen.
Alles geschlossen außer Supermärkte
Nach Informationen der BILD soll dann alles außer der Supermärkte geschlossen werden. So soll es nach den Feiertagen bis zum Jahresbeginn harte Maßnahmen geben. Im Gespräch sei, zwischen 27. Dezember und 3. oder 10. Januar dann eben alles zu schließen. Nach Informationen der deutschen Presseagentur gibt es noch keine konkreten Maßnahmen, die ausdiskutiert sind. Möglich ist laut BILD auch, dass die Schulferien bundesweit eine Woche vorher beginnen und um eine Woche verlängert werden.
Werden Weihnachts-Sonderregeln wieder gekippt?
Bund und Länder hatten eigentlich vereinbart, bei Familientreffen vom 23. Dezember bis längstens 1. Januar zehn Personen plus Kinder zuzulassen. Ansonsten dürfen maximal fünf Leute aus zwei Hausständen zusammen sein. Bayern und Baden-Württemberg haben die Lockerung bereits auf 23. bis 26. beziehungsweise 27. Dezember beschränkt. In Berlin sind über die gesamten Feiertage maximal fünf Leute erlaubt. Auch in anderen Ländern wird wegen hoher Infektionszahlen darüber nachgedacht, von Erleichterungen über die Feiertage abzurücken. Die Krankenhäuser forderten, angekündigten Lockerungen zurückzunehmen.
Über neue Einschränkungen schon bald Beratungen
Kanzlerin Merkel und die Ministerpräsidenten wollen so schnell wie möglich über weitere Einschränkungen entscheiden. Gegenwärtig werde ihr zu viel über Glühweinstände gesprochen und zu wenig über die Krankenschwestern und Pflegekräfte, sagte Merkel am Montag (07.12.) nach Angaben von Teilnehmern in einer Video-Sitzung der Unionsfraktion. Mit den bisherigen Maßnahmen komme man von den auf einem viel zu hohen Niveau stagnierenden Infektionszahlen nicht herunter. Das heiße, man werde den Winter nicht ohne zusätzliche Maßnahmen durchstehen können. Was wo zu tun sei, müsse noch vor Weihnachten entschieden werden. Man dürfe nicht auf das Prinzip Hoffnung setzen, dass die seit einigen Tagen wieder steigenden Zahlen heruntergehen würden, sagte Merkel demnach. In den nächsten Tagen werde es Beratungen mit den Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder geben. Akzeptanz würden die Maßnahmen immer dann finden, wenn Bund und Länder gemeinsam entscheiden würden. Bislang ist eine neue Ministerpräsidentenkonferenz für den 4. Januar geplant.
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