08. Februar 2025 – Sebastian Tegtmeyer

Neubau in der Hafencity

Kulturschaffende sind vom geplanten Opernneubau begeistert

Hamburg soll dank einer Schenkung des Milliardärs Klaus-Michael Kühne eine neue Oper in der Hafencity bekommen. Nicht nur Generalmusikdirektor Kent Nagano ist von der Idee begeistert.

Neue Oper für Hamburg, Hafencity, Baakenhöft
ie Stadt Hamburg und die Kühne-Stiftung stellten am Freitag den Vertrag zur Planung und Realisierung einer neuen Oper in Hamburg vor I Foto: Picture Alliance

Die Entscheidung für den Neubau einer Oper in der Hamburger Hafencity hat bei den Kulturschaffenden der Stadt ein positives Echo ausgelöst. "Als wir vor ein paar Jahren die Idee eines neuen Opernhauses zur Sprache brachten, spürte ich grundsätzliches Interesse, doch - wie oft bei solchen großen, visionären Projekten - mussten erst Türen aufgehen und Bilder in den Köpfen entstehen, damit es jetzt losgehen kann", sagte Hamburgs Generalmusikdirektor Kent Nagano. 

Nagano von Plänen für neue Oper "sehr berührt"

Dass nun gegen Ende seiner Amtszeit Pläne für ein neues Opernhaus gemacht werden, berühre ihn sehr. "Wieder einmal sorgt bürgerliches Engagement in Zusammenarbeit mit der für Neues aufgeschlossenen Politik für eine starke Bewegung im Sinne der Kultur", sagte der 73-Jährige. Nun gehe es darum, das neue Haus zu formen, äußerlich und innerlich, und mit Leben zu füllen. 

Am Freitag hatten sich die Stadt und die Stiftung des Milliardärs Klaus-Michael Kühne darauf geeinigt, eine neue Oper auf dem Baakenhöft in der Hafencity zu bauen. Kühne hatte angekündigt, für den Neubau bis zu 330 Millionen Euro zu geben. Die Stadt stellt das Grundstück zur Verfügung und kümmert sich um die Infrastruktur. Das traditionsreiche und denkmalgeschützte Operngebäude an der Dammtorstraße soll danach anderweitig kulturell genutzt werden.

Für die Leitung der Hamburgischen Staatsoper ist der Bau eines neuen Opernhauses "ein starkes und zukunftsorientiertes Bekenntnis zu unserem Theaterbetrieb und seinen verschiedenen künstlerischen Sparten". Es sei eine bedeutende Aufgabe, am Baakenhöft Teil einer neu entstehenden Urbanität zu werden und dabei die Identität einer nahezu 350-jährigen Tradition in einen jungen Stadtteil einzubringen. "Diese Verbindung von historischer Kontinuität und urbaner Erneuerung eröffnet zahlreiche Möglichkeiten, sowohl kulturell als auch gesellschaftlich neue Akzente zu setzen", hieß es.

Kratzer: "Großartiges und motivierendes Aufbruchssignal"

Regisseur Tobias Kratzer, der mit Beginn der nächsten Saison neuer Intendant der Staatsoper wird, ist von dem neuen Opernhaus begeistert. "Dass mein Amtsantritt zur Saison 2025/26 mit den Planungen zu einem neuen Opernhaus für Hamburg zusammenfällt, ist für mich ein großartiges und motivierendes Aufbruchssignal, ein klares Bekenntnis auch der Stadt Hamburg für die Zukunft ihrer Oper", sagte Kratzer dem Hamburger Abendblatt.

Der israelische Dirigent Omer Meir Wellber, ab Herbst neuer Generalmusikdirektor und Chefdirigent des Philharmonischen Staatsorchesters, jubelte: "Was für ein Auftakt! Es ist nicht selbstverständlich, dass jemand wie Herr Kühne mit seiner großzügigen Spende die immense Bedeutung von Kultur, Musik, Oper und Emotionen würdigt und an die Gesellschaft zurückgibt. Es erfüllt mich mit großer Freude und Dankbarkeit, diese Vision zusammen mit dem Philharmonischen Staatsorchester und unserem Team in der Staatsoper zu gestalten."

Kritische Stimmen zum Neubau der Oper gab es vom Hamburger Steuerzahlerbund und der Linksfraktion

"Das Mäzenatentum wurde schon bei der Elbphilharmonie beschworen und nicht gehalten", sagte Norbert Hackbusch von der Linksfraktion. "Für den Neubau braucht es klare Aussagen, was mit dem bisherigen Standort passiert." Die Innenstadt könne eine weitere wichtige Verlagerung in die Hafencity nicht vertragen. Der Hamburger Denkmalverein forderte den Erhalt der alten Staatsoper und startete eine Online-Petition.

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(Quelle: dpa)

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