23. Februar 2021 – Stefan Angele
Lehrkräfte an Grundschulen sowie Erzieherinnen und Erzieher in Kitas sollen sich früher gegen das Coronavirus impfen lassen können. Das sieht ein Entwurf des Bundesgesundheitsministeriums vor, der am Montag (22.02.) auch den Ländern zugeleitet wurde. Der Vorsitzende der Länder-Gesundheitsminister, Bayerns Ressortchef Klaus Holetschek (CSU), sagte nach Beratungen mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU): "Wir müssen Berufsgruppen mit einem besonders hohen Infektionsrisiko schützen."
Änderung der Impfreihenfolge
Konkret sollen "Personen, die in Kinderbetreuungseinrichtungen, in der Kindertagespflege und an Grundschulen tätig sind", von der dritten in die zweite Gruppe der Impf-Reihenfolge vorgezogen werden. Dies solle eine zügige und sichere Umsetzung von Öffnungsstrategien der Länder bei Kitas und Grundschulen ermöglichen, heißt es in dem Entwurf. Denn dabei werde es regelmäßig zu vielen, häufig auch engen Kontakten kommen, zumal sich bei kleineren Kindern nicht alle Schutzmaßnahmen gut umsetzen ließen. Impfungen von Lehrkräften, Erzieherinnen und Erziehern
sollten deshalb ein Element sein, um das Infektionsrisiko zu senken. Von den Gesundheitsministern wurde noch ergänzt, auch Förderschulen einzubeziehen. Die Bundesländer hätten sich ohne Gegenstimmen für diese neue Regelung ausgesprochen, erläuterte Holetschek.
Änderung schon ab Mittwoch
Bundesminister Jens Spahn (CDU) und mehrere Länder hatten sich schon für ein Vorziehen in der Reihenfolge der Impfungen ausgesprochen, die gerade in der ersten Prioritätsgruppe laufen. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder hatten zuvor um eine entsprechende Prüfung gebeten. Der Entwurf ist in die Abstimmung gegangen, die Änderung der Impfverordnung könnte möglicherweise an diesem Mittwoch (24.02.) in Kraft treten.
Termine für Hamburg noch unklar
Die von Bund und Ländern beschlossene vorgezogene Corona-Schutzimpfung der Grundschullehrer und des Kitapersonals wird in Hamburg noch etwas auf sich warten lassen. Wann der Impfaufruf erfolgen könne, sei noch nicht genau zu sagen, sagte Martin Helfrich, Sprecher der Gesundheitsbehörde. Voraussetzung sei die ausreichende Verfügbarkeit des Impfstoffs. "Insofern wird das erst in den kommenden Wochen beginnen und sich dann über viele Wochen hinziehen." Er gehe davon aus, dass die Impfverordnung des Bundes in den kommenden Tagen entsprechend geändert werde, sagte Helfrich. In Hamburg seien schätzungsweise zwischen 40.000 und 60.000 Personen betroffen, die zusätzlich zu den Angehörigen der anderen Gruppen mit höchster und hoher Priorität geimpft werden könnten. Da die meisten von ihnen unter 65 Jahre alt sein dürften, komme auch für diese Gruppe der Impfstoff von Astrazeneca infrage.
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