19. Mai 2022 – Sebastian Tegtmeyer
Erzieher in Hamburgs städtischen Kitas bekommen mehr Geld und mehr freie Tage. Arbeitgeber und Gewerkschaften haben sich im Tarifstreit um die kommunalen Sozial- und Erziehungsdienste am Mittwochabend geeinigt.
Im Tarifstreit der kommunalen Sozial- und Erziehungsdienste hat es einen Durchbruch gegeben. Die Gewerkschaft Verdi und der Beamtenbund dbb verständigten sich mit den kommunalen Arbeitgebern auf zusätzliche Entlastungstage und monatliche Zulagen für die rund 330.000 Beschäftigten. Das teilten die Tarifpartner nach mehr als zwölfstündigen Verhandlungen mit.
Mehr Geld & freie Tage
Demnach erhalten die Beschäftigten zunächst pro Jahr pauschal zwei zusätzliche freie Tage sowie die Option, Teile ihres Gehalts in maximal zwei weitere Entlastungstage umzuwandeln. Neben den zusätzlichen freien Tagen bekommen Erzieherinnen und Erzieher im kommunalen öffentlichen Dienst zum 1. Juli monatlich 130 Euro mehr. Für Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter gibt es ebenfalls ab Juli 180 Euro zusätzlich.
Darüber hinaus sieht die Vereinbarung vor, dass die Berufserfahrung im Sozial- und Erziehungsdienst künftig genauso honoriert werden soll wie bei den übrigen Beschäftigten im öffentlichen Dienst. Die Zeit, die die Beschäftigten in einer Gehaltsstufe bleiben, bevor sie in die nächste aufsteigen, soll zum 1. Oktober 2024 an die allgemeinen Stufen im öffentlichen Dienst angepasst werden. Damit steigen die Gehälter künftig schneller als bisher.
Eltern müssen keine weiteren Streiks befürchten
Das Tarifergebnis hat eine Laufzeit von fünf Jahren bis zum 31. Dezember 2026. Mit dem Durchbruch, der zunächst als unwahrscheinlich galt, sind weitere Warnstreiks im kommunalen öffentlichen Sozial-und Erziehungsdienst vorerst abgewendet.
Von der neuen Vereinbarung profitieren Beschäftigte in allen Bundesländern - außer in Berlin. In der Hauptstadt haben nach Verdi-Angaben andere Tarifregelungen Vorrang. Die Gewerkschaften gehen aber davon aus, dass die Ergebnisse auch auf Beschäftigte anderer Bereiche "ausstrahlen" dürften.
19.05.2022
Reportern Diana Kramer zur Einigung