10. Januar 2023 – Sebastian Tegtmeyer

"Damit steht und fällt der Erfolg"

Neuer UKE-Direktor: "Mehr Menschen für Klinik-Berufe begeistern"

Menschen, Campus-Entwicklung und digitale Transformation - diese Themenbereiche hat der neue Ärztliche Direktor des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE), Christian Gerloff, zu seinen Arbeitsschwerpunkten für die nächsten fünf Jahre erklärt.

Haupteingang des UKE in Hamburg
Foto: nitpicker / Shutterstock.com

Es sei enorm wichtig, mehr Menschen für Berufe in der Medizin zu begeistern, sagte er im Rahmen der Landespressekonferenz im Rathaus. "Das ist eine Riesenherausforderung. Aber damit steht und fällt unser Erfolg in den nächsten Jahren." Sollte das - auch mit Blick auf den Fachkräftemangel - nicht gelingen, fürchtete Gerloff, dass das UKE viel "von dem Fortschritt, den es schon gibt und den wir noch erreichen wollen, gar nicht umsetzen" könne.

Facharzt für Neurologie

Gerloff ist Facharzt für Neurologie und seit 2006 in leitenden Positionen beim UKE tätig. Seit Jahresbeginn ist er neuer Ärztlicher Direktor am UKE. Der Mediziner hatte die Nachfolge von Burkhard Göke angetreten, dessen Vertrag Ende 2022 ausgelaufen war.

Als zweiten Schwerpunkt sieht er die Weiterentwicklung des UKE-Campus. Es seien noch viele Neubauten nötig, um die wachsende Zahl von Patienten und Mitarbeitern bewältigen zu können. "Das UKE hat sich quasi verdoppelt in den vergangenen 15 Jahren." Den dafür erstellten Zukunftsplan 2050 mit mehreren Phasen werde er weiter umsetzen.

Punkt Nummer drei sei die digitale Transformation. Ein digitales Infrastruktursystem habe das UKE bereits seit 2009. So konnte das Klinikum bereits 2011 die digitale Krankenakte einführen. Nun solle auch die Vernetzung mit den Patienten und Leistungserbringern ausgebaut werden.

Planungen für lernendes Informationssystem

Zudem plant Gerloff den Einsatz eines lernenden Informationssystems basierend auf vielen Millionen Datensätzen. Das könne nicht nur helfen, Medizin sicherer und effektiver zu machen, indem beispielsweise Prozesse verbessert und Wartezeiten verkürzt werden. Auch helfende Warnhinweise bei Verdachtsdiagnosen von Krankheiten seien möglich. Das sei noch in keinem Krankenhaus weltweit tatsächlich Routine. "Aber die Reise geht da hin und es ist ein Ziel, da ganz weit vorne mitzuspielen. Das würde wirklich eine Transformation bedeuten und dann wird das Arbeiten anders."

Zu den Kernaufgaben gehört auch die Hochleistungsmedizin

Für das UKE arbeiten Gerloff zufolge rund 14.000 Menschen. Sie versorgen im Jahr etwa eine halbe Million Patientinnen und Patienten, 90.000 davon in der Notaufnahme. Kernaufgabe des UKE als Uni-Medizin sei neben der Grundversorgung die Hochleistungsmedizin, also die Medizin der Zukunft. Dazu gehörten beispielsweise die Forschung und Weiterentwicklung von Stammzellentransplantationen und Gentherapien für seltene Krankheiten.

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(Quelle: dpa)

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