01. Februar 2021 – Stefan Angele
Die Wochen der Vorbereitung haben ein Ende: Am Montag (01.02.) nehmen die ersten der 50 Corona-Impfzentren in Niedersachsen den Betrieb auf. So sollen in Hannover, Wallenhorst, Lingen, Papenburg und Georgsmarienhütte die ersten Impfungen nach Terminvergabe stattfinden. Eine Übersicht, welches Impfzentrum wann startet, hat das Gesundheitsministerium aber nicht.
Start wird eher schleppend
Es zeichnet sich jedoch insgesamt ein verhaltener Beginn ab. Denn eine Reihe von Zentren hatte in den vergangenen Tagen bereits mitgeteilt, dass sie wegen des knappen Impfstoffs erst später starten können als ursprünglich geplant: beispielsweise in Lüneburg und Bad Fallingbostel am 4. Februar und in Esens am 15. Februar. Auf dem Messegelände in Hannover können dagegen von Montag an bis zu 450 Menschen am Tag geimpft werden. Sobald mehr Impfstoff da ist, sollen dort sogar bis zu 1000 Impfungen am Tag möglich sein. "Alle Menschen wünschen sich schnell eine Impfung, um wieder am Leben teilnehmen zu können, ohne Angst zu haben. Aber wir sind abhängig von der Produktion des Vakzins und werden Geduld brauchen", sagte Regionspräsident Hauke Jagau (SPD).
Kaum Termine verfügbar
Die Terminvergabe war angesichts des überschaubaren Angebots und einer enormen Nachfrage landesweit sehr schleppend angelaufen. Nach Angaben des Corona-Krisenstabs vom Freitag (29.01.) waren erst rund 13.000 Impftermine vergeben und 2.700 weitere noch verfügbar. Gut 6.000 Menschen standen zu dem Zeitpunkt bereits auf der Warteliste. Anmelden für die Termine können sich Frauen und Männer, die 80 Jahre und älter sind. Diese Gruppe umfasst in Niedersachsen rund 550.000 Menschen. Für die Terminvergabe stehen die Hotline 0800 9988665 und die Webseite www.impfportal-niedersachsen.de bereit.
Niedersachsen präsentiert Lockerungsplan
Unterdessen hat Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) einen an den Infektionszahlen ausgerichteten Stufenplan für die Lockerung der Corona-Einschränkungen angekündigt. Ein entsprechendes Konzept stellte Weil am Sonntagabend (31.01.) in der ARD-Talkshow "Anne Will" vor. Das Konzept sei "eine Handreichung, kein Automatismus", betonte er. "Aber es soll möglichst vielen Menschen ein Gefühl dafür geben, wie kann es denn sein, wenn wir bestimmte Fortschritte erreichen oder auch, wenn wir wieder Rückschläge erleiden."
So sieht der Stufenplan aus
Dem Plan zufolge könnten zum Beispiel Wechselunterricht an den Schulen und uneingeschränkte Trauerfeiern wieder stattfinden, wenn die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche unter 100 sinke. Sinke der Wert unter 50, könnten Hotels und Gastronomie den Betrieb wieder aufnehmen, auch der Einzelhandel dürfte mit Hygienekonzepten öffnen, und an den Schulen könnte Präsenzunterricht stattfinden. Bei einem Wert unter 25 dürften Theater und Kinos wieder öffnen, und 10 Personen aus zwei Haushalten könnten sich treffen. Sinke die Inzidenz unter zehn, wäre sogar eine Öffnung von Diskotheken mit Hygienekonzept denkbar. "Wir wollen auf dieser Grundlage entscheiden, landesweit", sagte Weil mit Blick auf das Bundesland Niedersachsen. Er kündigte an, den Vorschlag auch in die kommenden Bund-Länder-Gespräche mit einzubringen.
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