09. Oktober 2024 – Chiara-Lee Haartje
Die Stadt Hamburg hat eine Liste mit Brücken veröffentlicht, welche in der nächsten Zeit erneuert, modernisiert oder saniert werden sollen. Die Liste umfasst circa 100 Brücken, worunter auch 13 Elbquerungen sind.
In den kommenden zehn bis 20 Jahren steht Hamburg vor einer umfangreichen Sanierungs- und Neubauoffensive, die vor allem die Brücken der Stadt betrifft. Der Großteil dieser Maßnahmen betrifft Brücken, die in städtischer Verantwortung liegen. Hinzu kommen Bauwerke, die zur Bahn oder zu den bundeseigenen Autobahnen gehören. Der Hamburger Senat hat kürzlich auf eine Anfrage der FDP eine Liste der Brücken veröffentlicht, die in naher Zukunft instandgesetzt, saniert oder neu gebaut werden müssen. Darunter befinden sich nicht nur bekannte Bauwerke wie die Köhlbrandbrücke, sondern auch mehr als 80 weitere Brücken, von kleinen Fußgängerbrücken bis hin zu großen Bauwerken wie der Lombardsbrücke.
So viel wird die Stadt zahlen müssen
Der Senat hat nur wenige Angaben zu den Kosten für die Instandsetzung oder Erneuerung der über 80 stadteigenen Brücken gegeben. In seiner Antwort auf eine Anfrage des FDP-Bürgerschaftsabgeordneten Sami Musa heißt es, dass lediglich für jene Projekte Kosten genannt werden könnten, bei denen die Planungen bereits abgeschlossen sind. Die möglichen Kosten für den Neubau der Köhlbrandbrücke sowie für zahlreiche kleinere Projekte bleiben weiterhin ungenannt. Bei den Sanierungen, zu denen konkrete Zahlen vorliegen, fallen besonders die Berlinertordammbrücke mit 69,5 Millionen Euro und der geplante Neubau der Tatenberger Brücke mit 14,2 Millionen Euro ins Auge.
Das anstehende Verkehrschaos
In den kommenden zwei Jahrzehnten steht Hamburg vor der großen Aufgabe, die Elbquerungen zu sanieren, zu erneuern und zu erweitern. Um dieses Projekt zu bewältigen, arbeitet die Stadt eng mit der Autobahn GmbH und der Deutschen Bahn zusammen. „Wir haben die relevanten Arbeitsstrukturen im Hintergrund etabliert, um die Bau- und Verkehrsabläufe effizient zu koordinieren und zu planen“, heißt es von Seiten der zuständigen Verkehrsbehörde. Insgesamt müssen 13 Elbquerungen in absehbarer Zukunft modernisiert werden:
- Neubau U4-Brücke
- Sanierung Freihafenelbbrücke
- Ersatzneubau DB-Norderelbbrücken (Fernbahn, 2 Bauwerke)
- Erweiterung DB-Norderelbbrücken (Fernbahn)
- Ersatzneubau A1-Norderelbbrücke
- Ersatzneubau A1-Süderelbbrücke
- Ersatzneubauten DB-Süderelbbrücken (1xS-Bahn, 3xFernbahn, also 4 Bauwerke)
- Köhlbrandbrücke
- A26 Ost.
Auch die Deutsche Bahn arbeitet an ihren Brücken. Laut ihrer Internetseite "Eisenbahnbrücken für Hamburg" arbeitet die Bahn derzeit an neun Brücken in und um Hamburg.
Vier Brücken sind in Planung:
- Amsinckstraße
- Ancklmannsplatz
- Reichsbahnstraße
- Mühlenau (Bahnhof Pinneberg)
Fünf Brücken sind bereits im Bau
- Deewisch
- Ferdinadstor/ An der Alster
- Schanzenstraße
- Sternbrücke
- Vogt- Kölln- Brücke
Hamburg wird zu einer Dauerbaustelle
Die Verkehrsbehinderungen in den nächsten Jahren werden definitiv nicht weniger. Alle Hamburger müssen sich auf mehr Verkehrsberhinderungen einstellen, als wir eh schon haben. Der aktuelle Bau der U5 wird zu erheblichen Einschränkungen im Stadtverkehr führen. Auch der Bau des Verbindungsbahnentlastungstunnels zwischen Hauptbahnhof und Altona wird seine Auswirkungen auf die Verkehrslage haben. Langfristig steht zudem eine Erweiterung des überlasteten Hauptbahnhofs an. Darüber hinaus wird das Fernwärmenetz der Stadt ausgebaut, wobei derzeit besonders der Hamburger Westen durch den Bau einer neuen Wärmetrasse betroffen ist. Aktuell laufen in Hamburg umfangreiche Bauarbeiten: Neben den laufenden Erneuerungen des Hamburger Siels durch Hamburg Wasser wird an Strom-, Gas- und Glasfaserleitungen gearbeitet. Gleichzeitig werden so viele Straßen saniert wie lange nicht mehr, und das Radwegenetz wird weiter ausgebaut. Hamburg entwickelt sich damit zu einer Großbaustelle.
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Foto: Bloomicon / Shutterstock.com
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