30. August 2023 – Stefan Angele
Auf-Und-Ab-Sommer
Sommer war im Norden erneut zu warm
Bilanz des Deutschen Wetterdienstes
Foto: Canetti/Shutterstock
Auch der Sommer 2023 reiht sich nach der vorläufigen Bilanz des Deutschen Wetterdienstes (DWD) ein in die Serie zu warmer Sommer in Deutschland. Mit einer Durchschnittstemperatur von 18,6 Grad lag der diesjährige Sommer um 2,3 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990, berichtete der DWD am Mittwoch (30.08.) zur Auswertung seiner rund 2.000 Messstationen für die Monate Juni bis August. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung genau ein Grad. "Seit nun 27 Jahren werden in Deutschland zu warme Sommer gemessen", sagte DWD-Sprecher Uwe Kirsche. "Wieder können wir den Klimawandel live erleben."
30. März 2023 – Sebastian Tegtmeyer
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Sommer auch in Hamburg zu warm
Regenmenge und Sonnenstunden sind in diesem Sommer nur ein scheinbarer Widerspruch in Hamburg. In der Hansestadt fiel von Juni bis August mit 305 Litern je Quadratmeter zwar deutlich mehr Regen als im Durchschnitt der Referenzperiode von 1961 bis 1990 mit 218 Litern. Allerdings schien mit 700 Stunden auch die Sonne deutlich länger als die zu erwartenden 618 Stunden. Die Durchschnittstemperatur erreichte 18,2 Grad. Das ist ein gutes Stück wärmer als die 16,5 Grad aus der Referenzperiode.
Ähnliche Bilanz für den Sommer auch in Schleswig-Holstein und Niedersachsen
Schleswig-Holstein:
Der Sommer 2023 hat für Schleswig-Holstein von allem nicht zu wenig geboten. Auf einen sonnigen Juni folgte ein regenreicher Juli und ein nur selten richtig sommerlicher August. Die durchschnittliche Temperatur der vergangenen drei Monate lag mit 17,2 Grad deutlich über der Temperatur aus der Referenzperiode von 1961 bis 1990 von 15,8 Grad. Dennoch war Schleswig-Holstein das kühlste Bundesland. Zwischen Nordsee, Ostsee und Elbe fielen 260 Liter Niederschlag je Quadratmeter, deutlich mehr als nach der Statistik zu erwarten gewesen wären (222 Liter pro Quadratmeter). Trotz oft dicker Regenwolken schien die Sonne mit 720 Stunden länger als im Mittel der Referenzperiode mit 645 Stunden.
Niedersachsen & Bremen:
Der Sommer in Niedersachsen und Bremen war sonnig, warm aber auch regnerisch. Wie der Deutsche Wetterdienst mitteilte, war Bremen war nach den Ergebnissen von Juni bis August bundesweit das nasseste Bundesland. Hier regnete es mit gut 320 Litern pro Quadratmeter deutlich mehr als im Durchschnitt der Referenzperiode von 1961 bis 1990 mit 219 Litern. Bundesweit fielen rund 270 Liter pro Quadratmeter. Mit einer Durchschnittstemperatur von 18,1 Grad wares im Sommer im kleinsten Bundesland 1,5 Grad wärmer als im Referenzzeitraum. Außerdem schien die Sonne dort für rund 700 Stunden. Das waren rund 110 Sonnenstunden mehr als im Referenzzeitraum Bei den Nachbarn in Niedersachsen zeigte sich die Sommersonne für 680 Stunden und damit fast 100 Stunden länger als erwartet. Deutschlandweit gab es im Schnitt 720 Sonnenstunden. Auch die Temperaturen im Sommer lagen mit 18 Grad über dem langjährigen Schnitt von 16,2 Grad. Mit 290 Litern Niederschlag pro Quadratmeter lag Niedersachsen deutlich über dem Durchschnittswert der Referenzperiode.
Sommer mit Berg- und Talfahrt 2023
In diesem Jahr war der Sommer den DWD-Angaben zufolge von großen Schwankungen geprägt: Es gab tropische Hitze, aber auch frühherbstlich frische Temperaturen. So wurde am 3. Juni in Sohland an der Spree mit minus 0,7 Grad der bundesweite Sommer Tiefstwert ermittelt. Im weiteren Verlauf des Juni wurde es dagegen merklich wärmer - im Südwesten Deutschlands sogar außergewöhnlich warm. Womöglich erinnern sich diejenigen, die in den vergangenen Wochen vor allem den Regenschirm brauchten und über eher frische Temperaturen klagten, gar nicht mehr so recht an die Hitzetage im Juli, die die Menschen ordentlich ins Schwitzen brachten - ganz besonders am 15. Juli bei 38,8 Grad in Möhrendorf-Kleinseebach in Bayern. Und auch Mitte August zeigte sich der Sommer nach einem eher herbstlich-kühlen Monatsbeginn wieder mit ordentlichem Temperaturanstieg, aber auch mit sehr feuchter Luft.
Sommer fällt zu nass aus
Überhaupt geizte der Sommer 2023 nicht mit nassen Tatsachen: Mit rund 270 Litern pro Quadratmeter fiel in diesem Sommer ein gutes Zehntel mehr Niederschlag als im Mittel der Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Laufe des Sommers gab es Niederschläge im ganzen Land: Ihren Höhepunkt erreichten sie im August mit teils heftigen Starkregen- und Hagelgewittern. Mit Dauerregen und steigender Hochwassergefahr verabschiedete sich der Sommer im Südosten. Direkt an den Alpen wurden im Laufe der drei Monate bis zu 600 Liter Niederschlag pro Quadratmeter gemessen. In Bad Berneck im Fichtelgebirge wurde während eines Unwetters am 22. Juni mit 120,7 Litern Niederschlag pro Quadratmeter die höchste Tagesmenge erfasst. Doch trotz aller Regen- und Gewitterwolken: Die Sonne bahnte sich auch im Sommer 2023 ihren Weg. Mit 720 Stunden übertraf die Sonnenscheindauer das Soll von 614 Stunden für die Vergleichsperiode 1961 bis 1990 um etwa 17 Prozent. Der Juni war sogar der zweitsonnigste seit Messbeginn. Am meisten schien die Sonne mit mehr als 800 Stunden im Alpenvorland und an der Grenze zur Schweiz.
Das beste Wetter für den Norden
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Foto: Bloomicon / Shutterstock.com
16. November 2021 – Sebastian Tegtmeyer
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