10. Mai 2022 – Stefan Angele

Verein will Vorwürfe prüfen

St. Pauli äußert sich zur Maskenaffäre rund um Fynn Kliemann

FC St. Pauli, Pauli, Millerntorstadion, Kiez
Foto: nitpicker / Shutterstock.com

Es ist der perfekte Shitstorm, der gerade um Musiker und Influencer Fynn Kliemann tobt. Satiriker Jan Böhmermann hat am Freitag (06.05.) in seiner Show "ZDF Magazin Royal" einen kritischen Beitrag über den Star veröffentlicht, der den Verdacht nahelegt, dass der Produktionsort von Masken - Asien statt Europa - bewusst nicht transparent gemacht worden sein könnte; Kliemann wurde dabei mit einer entsprechenden Firma in Beziehung gesetzt.

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Kliemann versucht sich zu erklären

Inzwischen versucht Kliemann die Vorwürfe zu entkräften und hat sich öffentlich für sein Verhalten entschuldigt. Kliemann verbreitete dazu ein langes Statement, in dem er sein Handeln kritisch reflektierte. Darin hieß es: "Ich möchte mich in aller Form bei allen Personen, Organisationen, Institutionen entschuldigen, die nun auf den ersten Blick enttäuscht und geschockt sind." Er bat zugleich um einen differenzierten Blick. Manches stimme nicht. Konkret ging es unter anderem um den Produktionsort von Schutzmasken. In seinem Statement hieß es: "Ich muss mir klar eingestehen, dass ich den Prozess nicht mehr überblicken konnte." Weiter hieß es: "Das darf niemals passieren und somit übernehme ich, auch wenn ich weder Produzent noch Verkäufer war, eine Verantwortung." Durch diese Versäumnisse, sich mit diesen Prozessen nicht eingehend befasst zu haben, habe er viele enttäuscht.

Geschäftspartner distanzieren sich

Trotz öffentlicher Entschuldigung gehen Kunden und Geschäftspartner klar auf Distanz zu Kliemann. Der Online-Händler About You, der zum Otto-Konzern gehört, teilte mit: "Das ZDF Magazin Royale Video hat uns erreicht und ist uns bekannt. Aktuell prüfen wir den Fall intern, um uns ein genaues Bild von dem Sachverhalt zu verschaffen." In einem ersten Schritt habe man Masken der Marke "Oderso" offline genommen. Kliemann ist laut Impressum des Shops Geschäftsführer. Zudem teilte die Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis mit, dass sie eine Auszeichnung aberkenne, die Kliemann 2020 erhalten habe. Inzwischen hat "About You" sogar öffentlich Kliemann widersprochen. About-You-Co-Chef Tarek Müller schrieb darauf auf Twitter: "Dass die Masken teilweise nicht in Europa produziert wurden, war uns bis heute nicht bekannt und wir haben den Fall unverzüglich intern geprüft, um uns ein genaues Bild zu machen." Der Textilhersteller habe angegeben, dass die Masken aus Europa stammen. «Nach den uns vorliegenden Informationen hat uns Global Tactics weder im Jahr 2020, noch danach, darüber informiert, oder uns darauf hingewiesen, dass die Masken außerhalb Europas hergestellt werden."

Auch FC St. Pauli distanziert sich

Auch der Hamburger Fußball-Zweitligist FC St. Pauli hat mit Kliemann und seiner Firma Global Tactics zusammengearbeitet. In einem veröffentlichten Statement erklärt der Verein, dass man die Vorwürfe sehr ernst nehme und man sich mit Hochdruck in der internen Aufarbeitung befinde. "Was wir zum jetzigen Zeitpunkt jedoch sagen können: Eine geplante weitere Zusammenarbeit des FC St. Pauli mit Global Tactics hinsichtlich eines anderen Projekts wurde nach Bekanntwerden der Vorwürfe bereits gestoppt. Der FC St. Pauli steht für Fairness, Nachhaltigkeit, Vielfalt und Sozialverträglichkeit. Sollten sich die gegen Fynn Kliemann und Global Tactics erhobenen Vorwürfe bewahrheiten, wird der FC St. Pauli sämtliche zur Verfügung stehenden juristischen Konsequenzen prüfen lassen", so der Club.

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