Der FC St. Pauli ist nach einer anfänglich guten Bundesliga-Saison vom Kurs abgekommen. Nach der 0:2-Niederlage gegen Borussia Dortmund fand Kapitän Jackson Irvine deutliche Worte.
Der Kapitän schlägt Alarm: „Wir müssen schnell eine Antwort finden“, erklärte Irvine nach der vierten Niederlage in Folge. „Wir haben noch zehn Spiele, in denen wir um unser Leben kämpfen. Wir müssen tief in uns selbst eine Lösung finden und in dieser Woche harte Gespräche über das große Ganze führen.“ Selten war der Australier so emotional zu sehen wie nach der erneuten Niederlage. Irvine kritisierte: „Es ist einfach, hier zu stehen und jede Woche die gleichen Antworten zu geben. Aber das reicht nicht. Es geht bergab.“
Vier Spiele ohne Sieg und torlos – der Trend ist klar
Der FC St. Pauli hat nun vier Spiele hintereinander ohne Sieg absolviert und dabei kein einziges Tor erzielt. Zwar war die Mannschaft im ersten Abschnitt gegen den Champions-League-Teilnehmer Dortmund noch die bessere Mannschaft, doch nach der Pause und einer taktischen Umstellung beim Gegner verlor das Team die Kontrolle und das Spiel.
Ähnlichkeit zur Niederlage gegen Mainz 05
Die Partie erinnerte an das 0:2 bei Mainz 05 in der Vorwoche, als die Hamburger ebenfalls nur in der ersten Halbzeit auf Augenhöhe waren. Johannes Eggestein sagte: „Wir schaffen es im Moment nicht, das über 90 Minuten zu halten.“ Trainer Alexander Blessin lobte seine Mannschaft für die erste Halbzeit, in der sie Chancen herausspielte – aber wie so oft in dieser Saison, nichts daraus machte. „In der zweiten Halbzeit waren wir zu destruktiv und hatten nicht mehr den Mut, nach vorne zu spielen“, erklärte er.
Kritik an der fehlenden Konstanz
Ob das Spiel anders verlaufen wäre, wenn Noah Weißhaupt (33.) nach einem Zusammenprall mit Ramy Bensebaini einen Elfmeter bekommen hätte, bleibt offen. Fakt ist jedoch, dass der FC St. Pauli aktuell nicht in der Lage ist, über die gesamte Spielzeit hinweg auf dem nötigen Niveau zu spielen.
Fehlende Erfolgserlebnisse und Energie
Die Situation belastet das Team, wie auch Eggestein einräumte: „Es ist eine schwierige Phase, weil wir keine Siege und keine Tore erzielen, was an den Kräften zerrt.“ Solche Erfolgserlebnisse während eines Spiels geben dem Team normalerweise die nötige Energie, die derzeit fehlt.
Abstiegskampf bleibt spannend
Die Lage im Abstiegskampf wird für den FC St. Pauli zunehmend ernst. Der Abstand zum VfL Bochum, der den Relegationsplatz belegt, beträgt nur noch vier Punkte, und der 1. FC Heidenheim liegt sechs Zähler hinter den Hamburgern. Doch zum Glück für den Kiezclub verloren auch Bochum (0:1 gegen TSG Hoffenheim) und Heidenheim (0:3 gegen Borussia Mönchengladbach) am Samstag.
Um den Klassenerhalt zu sichern, mahnte Irvine, dass nicht nur das Spiel gegen Dortmund betrachtet werden sollte. „Es ist wichtig, das Gesamtbild zu sehen und was dieses Ergebnis im Hinblick auf unsere Situation und die kommenden Spiele bedeutet“, sagte er. Irvine betonte, dass er den Spielern keine Vorwürfe mache, da sie „jede Woche mit Herzblut dabei sind“. Er fügte jedoch hinzu: „Wir müssen noch etwas Zusätzliches finden.“
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