13. November 2020 – Stefan Angele

Freitag der 13.

Steckt hinter dem Aberglauben vielleicht ein Fünkchen Wahrheit?

Interview mit Parawissenschaftler

Kalender mit Freitag dem 13.
Foto: Shutterstock

Freitag der 13. - da stellen sich bei vielen Deutschen direkt die Nackenhaare auf, gilt der Tag doch gemeinhin als der Unglückstag schlechthin, an dem man besser schwarze Katzen, Leitern und zerbrochene Spiegel meiden sollte wie der Teufel das Weihwasser. Doch was steckt wirklich hinter dem Aberglauben? Ist da vielleicht doch ein Kern Wahrheit dahinter? Die Radio Hamburg Morningshow hat deshalb am Freitag (13.11.) mit Bernd Harder, Sprecher der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften, gesprochen, um dem Pechtag auf den Zahn zu fühlen.

Freitag der 13. eine relativ neue Erfindung

Doch wo kommt der Unglückstag eigentlich her? Direkt da gibt's für die meisten wahrscheinlich schon die erste Überraschung, denn der Aberglaube rund um Freitag den 13. ist ein relativ neues, gerade erst einmal 100 Jahre altes, Phänomen. "Das ist eine Erfindung aus dem 20. Jahrhundert. Es gab zwar immer schon den Freitag als Unglücks- oder auch als Glückstag und es gab auch immer schon die 13 als Glücks- oder Unglückszahl, aber die Kombination gibt es erst seit 1907", so Harder. In diesem Jahr erschien in den USA ein Buch, das auch "Freitag der 13." hieß, in dem ein Börsenmakler versucht einen Börsensturz herbeizuführen, um sich daran zu bereichern. Diese findet dann tatsächlich an einem Freitag dem 13. statt.

Wissenschaftler beschäftigen sich mit dem Thema

Erst seit der Veröffentlichung dieses Buches, hätten Aberglauben-Wissenschaftler damit begonnen sich mit der Thematik zu beschäftigen. Die Frage ist für die meisten natürlich, ob es überhaupt nachweisbare Unterschiede im Vergleich zu anderen Freitag oder anderen 13. des Monats gibt. "Es gibt viele, viele kuriose Studien zu diesem Tag.", erklärt der Parawissenschaftler. Dabei würden die Studien oftmals Gegensätze aufzeigen. Die einen Untersuchungen belegen, dass es mehr Unfälle, Krankschreibungen oder Stress in der Bevölkerung gibt, während andere Studien genau das Gegenteil belegen. "Wenn man sich aber anschaut, wer diese Studien durchführt und in Auftrag gibt, dann hat das eigentlich nichts mit Wissenschaft zu tun", so Harder. Die Studien kämen von Krankenkassen, Autoversicherungen, Automobilclubs, Gastronomie, Gesundheitszentren. Im Grunde seien die meisten Studien einfach nur Werbegags, um in die Medien zu kommen.

Tag wie jeder andere auch

Im Grunde der Freitag der 13. damit nur ein künstliches Eventdatum, wie zum Beispiel der Valentinstag. Es passiert genauso viel wie an anderen Tagen auch. Also kein Grund zur Panik.

Radio Hamburg Morningshow einschalten

Alle weiteren Themen, die relevant für euch sind und die beste Musik zum Aufstehen, bekommt ihr natürlich immer montags bis freitags von 5 bis 10 Uhr in der Radio Hamburg Morningshow mit John Ment, Laura Winter und André Kuhnert. Schaltet doch mal rein. Wie ihr für euch persönlich am besten zuhört, seht ihr hier!

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