10. Dezember 2024 – Chiara-Lee Haartje

Kompromiss gefunden

Tarifkonflikt im Busgewerbe in Schleswig-Holstein beigelegt

Der Tarifkonflikt im privaten Busgewerbe Schleswig-Holsteins ist beigelegt. Nach Streiks stimmten 85,5 Prozent für den Kompromiss. Neben Lohnerhöhungen fordert Verdi nun ein geändertes Vergabegesetz, das einen einheitlichen Tarifvertrag für alle Busunternehmen verbindlich machen soll.

Streik bei Autokraft, Verdi, Streik, Autokraft, Schleswig-Holstein
Streik bei Autokraft I Foto: Picture Alliance

Der Arbeitskampf bei den privaten Busunternehmen in Schleswig-Holstein ist vorerst beendet. Der Tarifkompromiss zwischen der Gewerkschaft Verdi und dem Omnibusverband Nord wurde durch eine Urabstimmung angenommen. Die Zustimmung fiel mit 85,5 Prozent deutlich aus, wie Verdi mitteilte.

Playbutton für Audioelemente, Playbutton
10.12.2024
Jetzt anhören: Kompromiss im Tarifstreik gefunden- mit Ines Wiese
Reinhören

Gewerkschaft lobt Solidarität und kündigt weitere Schritte an

Verdi-Verhandlungsführer Sascha Bähring betonte die Bedeutung des gewerkschaftlichen Zusammenhalts während der Streiks. „Die Beschäftigten der privaten Omnibusunternehmen im Land haben mit den Streiks bewiesen, dass gewerkschaftlicher Zusammenhalt und Stärke immer mehr zum Alltag werden, um auch künftige Angriffe auf gute Arbeit und gute Löhne im ÖPNV abzuwehren“, sagte Bähring. Für das kommende Jahr kündigte die Gewerkschaft weitere Anstrengungen zur Sicherung einer hohen Qualität im öffentlichen Nahverkehr an.

Forderung nach Änderung des Vergabegesetzes

Die Gewerkschaft Verdi richtet nun ihren Fokus auf Kreise und das Land Schleswig-Holstein. Sie fordert eine Änderung des Vergabegesetzes als Sofortmaßnahme. Künftig sollen Linienverkehrsausschreibungen nur noch an Unternehmen vergeben werden, die sich an einen repräsentativen Tarifvertrag halten. Dieser Tarifvertrag müsse für alle Busunternehmen im Land verbindlich gelten.

Die Details des Tarifkompromisses

Der Tarifvorschlag des Omnibusverbandes Nord umfasst mehrere Maßnahmen zur Entlastung und Verbesserung der Entlohnung der Beschäftigten:

  • Inflationsausgleichsprämie: Noch im Dezember 2024 erhalten die Beschäftigten eine einmalige Prämie in Höhe von 850 Euro.
  • Tabellenentgelte: Diese werden in drei Stufen erhöht:
    • Zum 1. August 2025 um 137,50 Euro pro Monat,
    • Zum 1. April 2026 um weitere 137,50 Euro pro Monat,
    • Zum 1. Juli 2026 um 68,75 Euro pro Monat.
  • Lohngruppe 1 (Pkw-Fahrer): Die Bezüge werden zu den genannten Terminen um zweimal 1,9 Prozent und 1,0 Prozent erhöht.

Tarifvertrag bis Ende 2026 gültig

Der neue Tarifvertrag hat eine Laufzeit bis zum 31. Dezember 2026. Mit diesen Regelungen sollen sowohl die Beschäftigten entlastet als auch die Attraktivität des Berufsfeldes gesteigert werden. Verdi und der Omnibusverband Nord hoffen, damit eine stabile Grundlage für die kommenden Jahre geschaffen zu haben.

Weitere News On Air

Weitere Nachrichten aus Hamburg, Deutschland und der Welt hört ihr immer zur vollen Stunde bei uns im Programm. Holt euch einfach unsere kostenlose App, hört uns über euren Smartspeaker oder schaltet mit einem Klick unten auf den Playbutton das Webradio ein. Zum Nachhören gibt's das Ganze natürlich auch noch mal als Podcastangebot.

App, App Store, iOS, Play Store, Google
Foto: Bloomicon / Shutterstock.com
Für iOS & Android

Holt euch die kostenlose Radio Hamburg App

Hört uns an jedem Ort auf der Welt in bester Qualität & störungsfrei über unsere kostenlose App. Holt sie euch jetzt für Android oder iOS.

(Quelle: dpa)

undefined
Radio Hamburg Live
Audiothek